OÖ. Heimatblätter 1973, 27. Jahrgang, Heft 1/2

konnte es dennoch unter den verschiedenen Ras sen im Innviertel den zweiten Platz behaupten, da die Pinzgauer Rasse viel stärker abgenom men hatte. Die Pinzgauer nahmen 1959 im Irmviertel mit 12.982 Tieren nur noch 8 Prozent des Gesamtrinderbestandes ein, während der Anteil der Braunviehrasse im gleichen Jahr bei 10,7 Pro zent lag. Vergleidit man wiederum diese Werte mit den entsprechenden des Jahres 1930, so stellt sich heraus, daß der Anteil der Pinzgauer von 18 Pro zent auf 8 Prozent sank. Der Anteil der restlichen Rassen, nämlich Grau-, Gelb- und Schwarzbuntes Niederungsvieh, ist audi 1959 wieder sehr gering und liegt jeweils unter einem halben Prozent. Dennoch muß fest gestellt werden, daß von diesen Rassen nur das Schwarzbunte Niederungsvieh seinen Anteil ge ringfügig vergrößern konnte, während der Anteil der anderen Rassen weiter abgesunken ist. Wie auch schon bei den früheren Rassenerhe bungen zu bemerken war, sind die sonstigen Rassen und Kreuzungen weiter zurückgegangen, nämlich auf 2310 Tiere (= 1,3 Prozent). Um nicht nur ein oberflächliches Bild der Vertei lung der einzelnen Rassen zu geben, möchte ich für diese Rassenerhebung auch wieder die Si tuationen in den verschiedenen Bezirken und Ge richtsbezirken des Innviertels näher beleuchten. Im Bezirk Braunau konnte das Fleckvieh den größten Zuwachs verzeichnen. Die Anzahl der Tiere dieser Rasse hat sich von 39.560 Stück im Jahre 1954 auf 47.781 Stück d. s. 74 Prozent er höht. Verglichen mit 1954 ergibt dies eine Zu nahme um fast 20 Prozent. Gleichzeitig ist auch im Bezirk Braunau, in dem früher das Pinzgauer Rind dominierte, diese Rasse sehr stark zurück gegangen, so daß 1959 nur noch 12.436 Tiere dieser Rasse in diesem Bezirk gezählt wurden. Verglichen mit der Anzahl von 1954 bedeutete dies eine Abnahme um fast 25 Prozent. Dennoch erreichte diese Rasse im Bezirk Braunau noch einen Anteil am Gesamtrinderbestand des Bezir kes von 19 Prozent, stellte also auch noch 1959 in diesem Bezirk eindeutig die zweitstärkste Rasse. Dies ist darauf zurückzuführen, daß 1959 allein im Bezirk Braunau 95 Prozent aller Pinz gauer Rinder des Innviertels gehalten wurden. Wie bereits erwähnt, mußte auch das Braunvieh, die zweitstärkste Rasse des Innviertels, eine ge ringfügige Abnahme zwischen 1954 und 1959 verzeichnen. Im Bezirk Braunau hat sich zwar ihre absolute Anzahl etwas erhöht, trotzdem ist ihr Anteil von 4,2 Prozent auf 4,1 Prozent zu rückgegangen. Die Abnahme des Braunviehs war zwischen 1954 und 1959 vor allem im Bezirk Ried etwas größer, nämlich von 15.095 auf 13.581. Relativ hoch lag noch 1959 im Bezirk Braunau der Anteil der Kreuzungen und sonsti gen Rassen, der mit 1,8 Prozent über dem Innviertler Durchschnitt lag. Das Bild im Bezirk Ried ist wieder beherrscht durch das Fleckvieh. Mit 37.648 Tieren erreicht diese Rasse in Ried einen Anteil am Gesamt rinderbestand des Bezirkes von 72 Prozent. Ähnlich wie in den früheren Jahren ist auch 1959 der Anteil der Pinzgauer im Bezirk Ried ver schwindend gering, so daß hier diese Rasse be reits auf den vierten Platz zurückgefallen ist. Eine ähnliche Rolle wie die Pinzgauer im Bezirk Braunau spielt das Braunvieh im Rieder Bezirk. Mit 13.581 Tieren erreichte es einen Anteil von 26 Prozent am Rieder Gesamtrinderbestand. Da 1959 im Innviertel nur 10,7 Prozent aller Rinder dem Braunvieh angehörten, erkennt man, daß der Großteil dieser Rasse (nämlich 78 Prozent) im Bezirk Ried zu finden ist. Schließlich sind auch die sonstigen Rassen und Kreuzungen im Bezirk Ried im Jahre 1959 äußerst gering vertreten. Mit nur 240 Tieren bedeutete dies nur noch ein Anteil von 0,4 Pro zent. Man kann hier also von einer größten „Rassenreinheit" sprechen, die in vielen anderen Gebieten Österreichs bisher nicht erreicht wer den konnte. Im Bezirk Schärding erreichte 1959 mit 41.440 Tieren die Fleckviehrasse einen Anteil am Gesamtrinderbestand von 95 Prozent! Dies bedeu tete gleichzeitig den höchsten Anteil einer einzi gen Rasse in einem Bezirk des Innviertels. Als zweitstärkste Rasse nahmen in diesem Bezirk die Braunviehrinder nur noch einen Anteil von etwa 2,5 Prozent ein. Sehr niedrig ist auch bereits der Anteil der Kreuzungen und sonstigen Rassen im Bezirk Schärding, der mit 871 Tieren noch knapp 2 Prozent betrug und damit auch schon unter den österreichischen Durchschiüttswert von 1959

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