bung als repräsentativ angesehen werden. Die Ergebnisse dieser Rinderrassenerhebung sowie die der folgenden von den Jahren 1947, 1954, 1959, 1964 und 1969 sind in einer Tabelle am Sdiluß zusammengestellt. Bereits 1930 wurden von den zur Erhebung herangezogenen Rindern 32.669 Tiere, das sind 41,2 Prozent, der Fleckviehrasse zugeordnet. Der Anteil dieser Rasse betrug aber im gesamtösterreichisdien Durchschnitt erst etwa 30 Prozent! Man sieht also, daß diese Rasse vor allem im Innviertel sehr dicht verbreitet war und auch noch ist. Betrachtet man aber die Aufteilung der Fledcviehrasse auf die einzelnen Bezirke, so er hält man ein sehr unterschiedliches Bild. Im Be zirk Braunau am Inn gehörten 1930 von den ins gesamt erhobenen 30.670 Rindern nur 10.180 Tiere dieser Rasse an, also 33,1 Prozent. Dagegen lag dieser Anteil im Bezirk Schärding im Jahre 1930 bereits bei 40 Prozent und im Bezirk Ried sogar schon bei 53 Prozent. Dieser relativ niedrige Anteil im Bezirk Braunau ist umso überraschen der, wenn man sich die Rassenverteilung von 1880 ins Gedächtnis zurückruft. Gerade damals stellte die Rasse der Kampete (also des Fleck viehs) im Bezirk Braunau den größten Teil der reinrassigen Rinder. Im Jahre 1930 war aber im Bezirk Braunau die Rasse der Pinzgauer mit 12.309 Tieren stärker vertreten als das Fleck vieh. Es ist hier wiederum der Einfluß des Salz burger Zuchtgebietes auf das angrenzende Inn viertel zu erkennen (besonders ausgeprägt auch in den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck). Im Bezirk Braunau stellte somit 1930 die Pinzgauer Rasse einen Anteil von über 40 Prozent, während der Durchschnittswert für das ganze Innviertel nur bei 18 Prozent lag. Noch deutlicher wird diese Ausstrahlung des Salzburger Auf Zuchtgebietes, wenn man die Ver teilung dieser Rasse auf die einzelnen Gerichts bezirke betrachtet. Hier sieht man nämlich, daß die Pinzgauer gerade in den zwei an das Bun desland Salzburg grenzenden Gerichtsbezirken Wildshut und Mattighofen zu finden waren. Alleine in diesen beiden Gerichtsbezirken wur den 1930 11.416 Pinzgauer von den insgesamt im Innviertel gezählten 14.206 Tieren registriert. In den beiden Gerichtsbezirken Wildshut und Mattighofen machte 1930 der Anteil der Pinz gauer am Gesamtrinderbestand über 77 Prozent aus. Vergleicht man damit nochmals das Ergebnis von 1880, so erkennt man, daß die Pinzgauer in diesen beiden Gerichtsbezirken die Flechviehrasse verdrängt haben. Ich habe bereits erwähnt, daß der Fleckviehanteil im Bezrk Braunau im Jahre 1930 etwa 33 Prozent betragen hat; in den bei den obenerwähnten Gerichtsbezirken betrug die ser Anteil damals jedoch nur 10 Prozent. Darauf ist besonders hinzuweisen, da es nämlich die ein zige Zunahme war, die diese Rasse im Innvier tel zu verzeichnen hatte. In den beiden restlichen Gerichtsbezirken von Braunau ist genau das gegenteilige Bild vorzu finden. In Mauerkirchen wurden 1930 von den insgesamt 9633 zur Zählung herangezogenen Rinder 5469 Tiere der Fleckviehrasse zugeordnet, was einem Anteil von 56,5 Prozent entspricht. Im Gerichtsbezirk Braunau lag dieser Anteil mit 3271 Tieren bei 52 Prozent. Im nördlichen Innviertel ist die Pinzgauer Rasse fast überhaupt nicht mehr zu finden. Im Bezirk Schärding gehörten nur 77 Tiere der Pinzgauer Rasse an; dies entspricht einem Prozentsatz von nur 0,3 Prozent. Die Braunviehrasse besteht aus Montafoner Rin dern und graubraunem Gebirgsvieh. Es ist im allgemeinen ein mittelschweres, sehr ausgegliche nes Berg- und Alprind mit betont guter Milchlei stung. Mit 5725 Tieren erreichte diese Rasse 1930 im Innviertel bereits den dritten Platz unter allen Rinderrassen, während sie im gesamtöster reichischen Durchschnitt damals noch an vierter Stelle rangierte. Für diese Rasse ergab sich 1930 im Innviertel erst ein Anteil am Gesamtrinder bestand von 7 Prozent, der, verglichen mit den Anteilen der beiden vorhin behandelten Rassen, sehr gering ist. Dennoch muß dabei berücksich tigt werden, daß diese Rasse bei den Unter suchungen von 1880 noch gar nicht berücksich tigt wurde. Auch bei dieser Rasse ist die Ver teilung auf die einzelnen Bezirke sehr unter schiedlich. Mit nur 82 Rindern weist sie im Be zirk Schärding einen ebenso geringen Anteil von nur 0,3 Prozent auf wie bei den Pinzgauem. Der Großteil des Braunviehs war 1930 (und ist auch heute noch) im Bezirk Ried zu finden, wo 4400 der insgesamt 5725 zur Erhebung herangezoge nen Tiere gezählt wurden. Dies entspricht einem
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