(Mh mSt Jahrgang 27 1973 Heft 1/2 •
Oberösterreichische Heimatblätter Herausgegeben vom Landesinstitut für Volksbildung und Heimatpflege in Oberösterreidi; Leiter: W. Hofrat Dr. Aldemar Sdiiffkom. 27. Jahrgang (1973) Heft 1/2 INHALT Herbert Erich Baumert : Die Wappen der Städte, Märkte und Gemeinden Oberösterreichs (3. Nachtrag) .... 3 Walter Neweklowsky : Burgengründer — Uradelige Familien aus Oberösterreich (II) 21 Alois Grausgruber — Dietmar A s s m a n n : Kapellen, Bildstöcke vmd Kreuze im östlichen Hausruck 57 Dietmar Assmann : Die Doblkapelle zu Reichersberg . . 81 Horst Lerch : Das Leben Eduard Zöhrers 89 Johann Stegbuchner: Die Verteilung der Rinderrassen im Innviertel und ihre Entwicklimg in den letzten himdert Jahren 101 Ein Mühlkreisbahnlied (Alois Topitz) 114 Das Oö. Landesarchiv in einem neuen Gebäude (Alois Zauner) 116 Hofrat Dr. Hans Wopelka 60 Jahre (Aldemar Schiffkorn und Dietmar Assmann) 117 Schrifttum 120
Ansduiften der Mitarbeiter: Herbert Erich Baumert, Wiss. Konsulent der oö. Landesregierung, Waldeggstraße 5, 4020 Linz. Hochsdiulprof. W. Hofrat Dr. Ernst Burgstaller, Lustenauerstraße 19, 4020 Linz. Medizinalrat Dr. Hans Dibold, Im Weingarten 3, 4020 Linz. Prof. Dr. Gerald Egger, Deublerstraße 19, 4020 Linz. Alois Grausgruber, Konsulent der oö. Landesregierung, Geboltskirdien 5, 4682. Univ.-Prof. Dr. Herbert Kühn, An der Goldgrube 35, D-65 Mainz. Dr. Horst Lerch, 1202 N. Parkside Drive, Peoria III. 61606, USA. Prof. Dr. Herbert Maurer, Abt. Statistischer Dienst des Amtes der oö. Landesregierung, Kärntnerstraße 12, 4010 Linz. Walter Neweklowsky, Höchsmannstraße 4/II, 4020 Linz. Dr. Harry Slapnicka, Leiter der Abt. Zeitgeschichte und Dokumentation am Oö. Landesardhiv, Anzengruberstraße 19, 4020 Linz. Mag. rer. nat. Johann Stegbuchner, Anzengruberstraße 12, 5026 Salzburg. Dr. Alois Topitz, Leystraße 19/18/27,1200 Wien. Prof. Carl Hans Watzinger, Tungassingerstraße 38, 4020 Linz. Oberarchivrat Dr. Alois Zauner, Oö. Landesarchiv, Anzengruberstraße 19, 4020 Linz. Zuschriften (Manuskripte, Besprechungsexemplare etc.) sind zu richten an den Heraus geber : Landesinstitut für Volksbildung und Heimatpflege in Oberösterreich, 4020 Linz, Untere Donaulände 6, Tel. 26 8 21 und 26 4 26 (Redaktion). Verlag: Landesinstitut für Volksbildung und Heimatpflege in Oberösterreich. Druck: Oberösterreichischer Landesverlag, 4020 Linz, Landstraße 41. Die Farbtafeln wurden von der Fa. Rudolf Trauner, Linz, mit Subventionierung der Kultur abteilung des Amtes der oö. Landesregierung gedruckt. Für den Inhalt der einzelnen Beiträge zeichnet der jeweilige Verfasser verantwortlich. Alle Rechte vorbehalten.
Die Wappen der Städte, Märkte und Gemeinden Oberösterreichs (3, Nachtrag) Von Herbert Erich Baumert Mit 45 Wappenbildem auf 5 Farbtafeln So wie in den meisten anderen Bundesländern hielt auch in Oberösterreich in den vergangenen Jahren der Trend zur Erlangung von Gemeinde wappen unvermindert an^. Während in den er sten vier Jahren nach Inkrafttreten der Cemeindeordnung 1965 die oö. Landesregierung 35 Gemeindewappen verlieh®, bekamen in den folgenden drei Jahren weitere 45 Gemeinden ein neues Wappen; damit führten in Oberösterreich zu Ende des Jahres 1972 fast die Hälfte der 445 Gemeinden, nämlich 190 (d. s. 42,8 Prozent), ein Wappen. Von den Bezirken hält Freistadt mit 85 Prozent wappenführenden Gemeinden nach wie vor mit Abstand die Spitze vor UrfahrUmgebung mit 59,3 Prozent und Perg mit 57,7 Prozent. Der Bezirk Wels-Land weist mit 20,8 Prozent die wenigsten Gemeinden mit eigenen Wappen auf. In der Berichtszeit 1970 bis 1972 hat die ober österreichische Landesregierung außerdem die Gemeindefarben für fünf alte Marktgemeinden genehmigt; der Marktgemeinde Schwertberg wurde darüber hinaus die schon seit über 400 Jahren geübte de-facto-Wappenführung nun mehr durch Verleihung de jure sanktioniert®. Erfreulich ist es, daß wieder zwei Gemeinden (Traun und Weyregg) die Bevölkerung einluden, im Rahmen eines öffentlich ausgeschriebenen Ideen-Wettbewerbes^ bei der Gestaltung ihres Wappens mitzuarbeiten und entsprechende Vor schläge einzubringen. 'Vgl. z.B. Reiner Puschnig, Neue sieirische Gemeinde wappen. Mitt.d.Stmk.LA. Folge 18 (1968) S.129—140; Folge 19/20 (1970) 5.48—51; Folge 21 (1971) 5.23—27 und Folge 22 (1972) 5.25—28. ^H.E.Baumert, Die Wappen der 5tädte, Märkte und Ge meinden Oberösterreichs. 2.Nachtrag 1963—1969 (1970); auch OÖ.Heimatblätter Jg.24 (1970) H.1/2 5.43—67. '46 Gemeinden (5 5tädte und 41 [meist Mühlviertler] Märkte) Oberösterreichs führen derzeit ihr Wappen ohne effektive urkundlich belegte Verleihung, begründet bzw. berechtigt meist lediglich durch nachgewiesenen frühen 5iegelgebrauch. — Wiederholt sei hier die Anregung, diese Gemeinden zu veranlassen, bei der oö. Landes regierung die formelle Bestätigung bzw. Neuverleihung ihres bisher nur nach dem Gewohnheitsrecht geführten Wappens zu beantragen. Als Positivum könnten bei die ser Gelegenheit auch heraldisch wünschenswerte Verbes serungen oder Vereinfachungen durchgeführt werden. '1966/67 auch Lanzing und Vorchdorf. Bezirksweise Verteilung der wappenführenden Gemeinden (Stand 31. Dezember 1972): Davon Zahl der Wappen- in Gemeinden führend Prozent Statutarstädte Linz 1 1 Steyr 1 1 Wels 1 1 Politische Bezirke Braunau a. 1. 46 17 36,9 Eferding 12 3 25,0 Freistadt 27 23 85,2 Gmunden 20 10 50,0 Grieskirchen 34 15 44,2 Kirchdorf a. d. Kr. 23 7 30,4 Linz-Land 22 6 27,3 Perg 26 15 57,7 Ried i. 1. 36 12 33,3 Rohrbach 42 18 42,8 Schärding 30 9 30,0 Steyr-Land 21 13 61,9 Urfahr-Umgebung 27 16 59,3 Vöcklabruck 52 18 34,6 Wels-Land 24 5 20,8 Oberösterreich 445 190 42,8 Von den 45 während der letzten drei Jahre ver liehenen neuen Gemeindewappen zeigen 23 einen ungeteilten Schild; die restlichen 22 wei sen verschiedene Teilungen auf, und zwar sind fünf gespalten (davon eines durch einen Wellen pfahl), sieben geteilt (davon eines durch einen Zinnenbalken), zwei Wappen sind schräggeteilt (davon eines durch einen Ast), ein Wappen zeigt eine Spitze, vier Wappen besitzen ein Schild haupt, zwei haben Flanken und ein Wappen ist geviert. An „gemeinen" Schildfiguren kommen vor: Aus dem Bereiche der unbelebten Natur: viermal ein Dreiberg, zweimal ein Hügel, je einmal Fel sen und Steine, zehnmal Bäche (in Form von Wellenbalken und -leisten); Flammen, Blitze und Schneekristall; je einmal Sonne und Mondsichel, dreimal Sterne. Die Pflanzenwelt ist vertreten durch Nadel bäume in drei Wappen (in einem davon stilisiert als Spitze), ferner durch Tannenzweige, einen Palmzweig, Weißpappelblätter, ein Efeublatt, eine Narzissenblüte, in zwei Wappen durch eine
heraldische Lilie und in drei Wappen durch he raldische Rosen. Dem Tierreich sind entnommen: ein Löwe, zwei mal ein Bär, dreimal ein Roß, ein Hirsch, je zwei mal Wolf und Hund, ein Biber, ein Adler, ein Birkhahn, Hahnenfedern, zweimal ein Fisch und eine Muschel. Als Fabeltier ist ein Greif vertre ten. Vielfach fanden wieder Erzeugnisse aus dem menschlichen Lehen Verwendung: Dem Kriegs gerät zuzuordnen sind eine Hellebarde, ein Mor genstern (Streitkolben) und ein Schwert, an Würdezeichen finden sich: Krone, Zepter, Kar dinalshut, Bischofsstab und Abtstab. Von Werk zeugen und Arbeitsgeräten sind vertreten: Zwei Sapinen (Sappel), je ein Beil, Flößerhaken und Grubenlampe, zwei Sensenblätter, ein Taschen feitel (Klappmesser), zwei Schlüssel, ein Brau schaff, zwei Brände; ein Mühlrad und zwei Wa genräder. Posthorn und Maultrommel sind zu den Musikinstrumenten zu zählen. Aus dem technischen Bereich sind zu nennen ein Schiff („Kelheimer"), eine Kaplan-Turbine sowie die schematische Darstellung eines Erdgaslagers. Die Architektur wird repräsentiert durch ein Schloß, eine Kirche sowie eine Stein-Bogenbrücke; als Kunstdenkmal fand ein Taufstein Aufnahme in ein Wappen. Verschiedene Kreuzformen in drei Wappen be schließen den mannigfaltigen Reigen der Schild figuren. Die Motive der neuen Ortswappen vermitteln in ihrer eindringlichen Bildersprache ein buntes Kaleidoskop aus den landschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebensbereichen Oberösterreichs und reichen vom Höhlenbär der Steinzeit bis zur Energieversorgung unserer Tage durch Wasserkraft und Erdgas. Für den Ortsnamen reden die „Bäche" in den Wappen von Grünbach, Steinbach am Attersee, Vorderweißenbach, Hirschbach und Roßbach, wobei Hirsch und Roß bei letzteren die Symboli sierung vervollständigen. Waldbäume charakte risieren die Gemeinden Niederwaldkirchen und Waldburg, die Darstellung eines Tauf Steines be zeichnet die frühe Namensgebung der Christiani sierungspfarre Taufkirchen an der Pram; Kirch schlag verweist auf seinen Namen durch eine Kirche. Blätter der Weißpappel, auch Alber ge nannt, sollen die daraus resultierende Ableitung des Ortsnamens Alberndorf unterstreichen. Traun und Weibern wählten die Initialen ihres Ortsnamens, heraldisch allerdings verbrämt durch die Beschreibung als Antoniuskreuz bzw. Krone. Bär und Biber erinnern an Ortschaften in den Gemeinden Ottnang (Bärnthal) und Schönegg (Piberschlag), eine stilisierte Tanne an die Katastralgemeinde und Dorf Tannberg (Lochen). Auf den landschaftlichen Charakter der Gegend deuten die Berge in den Wappen der beiden Salzkammergutorte Obertraun und Steinbach am Attersee, ihre Lage am See kennzeichnen die Gemeinden Attersee, Obertraun, Steinbach und Weyregg, die örtlichkeit von Flüssen wird in den Wappen von Luftenberg (Donau), Taufkirchen (Pram), Wartberg (Aist) und Weyer-Land (Enns) dokumentiert. — Die Höhenlage im Mühlviertler Hügelland ist in den Gemeindewappen für Kirchschlag xmd St. Peter am Wimberg an gedeutet; auf den Sternstein nimmt Vorderwei ßenbach im übertragenen Sinn Bezug. Munderfing präsentiert seine Lage am Kobernaußerwald durch eine Reihe von Tannenzweigen, Lochen weist durch eine stilisierte Darstellung auf seine waldreiche Umgebung. Für den Fremdenverkehr wirbt Kirchschlag, das mit einem Schneekristall an seine Stellung als bedeutender Wintersportort für die Linzer Stadt bevölkerung erinnert, während Mölln sich als Mittelpunkt der oberösterreichischen Narzissen blüte in Erinnerung bringt. Markante Bauwerke der Gemeinde wählten Kirchschlag mit seiner Kirche und Sigharting mit dem Schloß; die Kronbachbrücke figuriert im Wappen von Waldburg als technisches Denkmal der ehemaligen Pferdeeisenbahntrasse. — An den weithin als Kuriosum bekannten Hundegrab stein, den Siegmund Hager seinem treuen Be gleiter Delfin widmete, erinnert das Wappen motiv von St. Veit i. M. Hinweise auf historische Gegebenheiten des Lan des finden sich im Hinblick auf das Paläolithikum mit der Abbildung eines Höhlenbären im Ge meindewappen von Obertraun sowie auf die Römerzeit durch ein Motiv aus einem Mosaik fund in Weyregg. Die Gemeinde Attersee ver-
weist mit Krone und Zinnenbalken an den hier bestandenen karolingisch-ottonischen Königs hof. Auf das geschichtlich bedeutsame, bereits in der Gründungsurkunde für Kremsmünster 777 genaimte „Land zwischen den Ipfbächen" deu tet das aus einem Wellenbalken wachsende Roß im Wappen von Schiedlberg in der Erklärung Ipf(bach) aus Epia, keltisch epos, griechisch iJtJtog = Pferd. An ein tragisches wehrgeschichtliches Ereignis erinnert das Gemeindewappen von Alkoven: die 1626 im Emlinger Holz stattgefundene verlust reiche Schlacht im oberösterreichischen Bauern krieg. — Wartberg ob der Aist wählte ein schwarzes Tatzenkreuz als Symbol für die dort errichtete Gedächtnisstätte des Bezirkes Freistadt für die Gefallenen der beiden Weltkriege. Zwei Motive beziehen sich auf lokale Sagen; ein Beil deutet auf die Gründungsgeschichte vom Bau der Kirche in St. Stefan am Walde, Hirschbach verweist mit seinem Wappenbild auf die Sage von der Entstehung des Ortsnamens. Aus dem kirchlichen Lehen sind vor allem die Darstellungen von Attributen, d. h. kennzeich nenden Gegenständen einiger Pfarrheiliger und teilweise auch Namensgeber der Orte zu nen nen: Eine Lilie erklärt das Marienpatrozinium von Niederwaldkirchen, gekreuzte Schlüssel wei sen auf den hl. Petrus (St. Peter am Wimberg), Steine auf den hl. Stephanus (St. Stefan am Walde), eine Pilgermuschel auf den hl. Jakobus d. Ä. (Schönau i. M.), Bischofstab und Fisch auf den hl. Ulrich (St. Ulrich bei Steyr) und schließ lich Palmzweig und Schwert auf den hl. Kilian (Wartberg a. d. Krems). — Ein Stern im Wappen von Mölln bezieht sich auf die Marienwallfahrt von Frauenstein. Das häuerliche Brauchtum ist durch einen Hin weis auf den Georgi- (früher Oster- und Stephani-)ritt in Burgkirchen vertreten. Zahlreiche Motive beziehen sich wieder auf das Wirtschafts- und Erwerhslehen der Bevölkerung. Auf altes, bodenständiges Gewerbe verweisen Sensenblätter, Taschenfeitel (Klappmesser) und Maultrommel in den Gemeindewappen von Laussa, Ternberg und Mölln. Zwei Sapinen (Sappel) symbolisieren die Forstwirtschaft und Holz trift in Munderfing; an die durch den Ausbau der Kraftwerkskette abgekommene Flößerei auf der Erms deutet ein Reißhaken im Wappen von Weyer-Land. An einen aufgelassenen Sensen hammer im Pechgraben erinnert dessen Marken zeichen im Gemeindewappen von Laussa. Dem alten Handelsweg von der Donau zur Mol dau und seiner Benermung als „Schöffweg" sind zwei Wagenräder und ein Schiff im Wappen von Julbach gewidmet. Ein Posthorn markiert Sigharting als ehemals bedeutende Poststation an der Straße von Linz nach Passau. Als Zentrum der Innviertier Pferdezucht bringt sich Burgkirchen in Erinnerung, Grünbach weist mit einem Birkhahn auf die Federwild]agd in dieser Gegend; Attersee und St. Ulrich bei Steyr unterstreichen den Fischfang als Erwerbszweig ihrer Bewohner. Die Nutzung der Bodenschätze des Landes un terstreichen die Gemeindewappen von Ottnang und Oberndorf bei Schwanenstadt mit Hinwei sen auf die dortigen Braunkohlen- und Erdgas lagerstätten; Ternberg und Weyer-Land zeigen eine Turbine bzw. Blitze als Symbole für die Wasserkraftwerke an der Enns. Eine bedeutende Persönlichkeit, den 1817 in der Ortschaft Thanstetten geborenen, 1881 zum Fürsterzbischof von Wien und 1884 zum Kardi nal ernannten Cölestin Josef Gangibauer ehrte die Gemeinde Schiedlberg durch Aufnahme sei nes Würdezeichens ins Gemeindewappen. Als Zeichen des einstigen Schloßbesitzes oder auch nur der Grundobrigkeit in einer Gemeinde leben die Geschlechtswappen meist längst erlo schener Adelsfamilien in der kommunalen He raldik weiter: So finden sich die Farben der Aspan im Wappen von Alkoven, den Zinnen balken der Gruber übernahm Luftenberg, wäh rend die gekreuzten Lilienstäbe der Sonderndorfer Eggeisberg zu seinem Gemeindesymbol erkor. Kallham verwendet eine Kombination aus dem Wappen der Familie Ungnad-Weißenwolff, während die Farben der Noppinger und das Wappen der Schettinger in Perwang an die ein stigen Inhaber dieses Edelsitzes erinnern. Die Pranter, Erbauer der (ersten) Burg Prandegg, sind durch ihr Emblem — zwei schräggekreuzte Brände — im Wappen von Schönau i. M. ver treten. St. Veit i. M. spielt mit einem Stern aus dem Wappen der Steger und deren Nachfolger, der Hager von Allentsteig, auf die Schloßherren
der einstigen Wasserburg an. Marditrenk wählte das Wappen, Traun die Farben ihrer namens gleichen Geschlechter. Im Zusammenhang mit den ehemaligen Grund herrschaftsverhältnissen ist noch zu nennen der Hinweis auf die Marsbacher, die mit ihrem Wap pentier — einen Rüden — die Gemeinde Antiesenhofen vertreten; der Adler der Polheimer zu Wartenburg findet sich im Steinbacher, die he raldische Lilie der Salburg im Kollerschlager und die grüne „redende" Spitze der Tannberger im Lochener Wappen. Schönegg verweist auf das Rodungsgeschlecht der Fiber, Großraming be zieht sein Wappenmotiv auf den Steyrer Bür germeister und Grundbesitzer in Brunnbach, Jo hann Egger von Marbach. Die Erinnerung an einen politisch und kulturell maßgebenden Mann der Gegenreformation in Oberösterreich, den Schloßherrn Joachim Enzmillner, bewahrt die Ge meinde Windhaag bei Perg durch die Übernahme seines Stammwappens. Einen Stern entnahm Mölln dem Wappen des Stiftes Garsten und bezeichnet sich damit auch als dessen Gründimgspfarre; ebenso weist ein Abtstab im Gemeindewappen von Großraming sowie — in zweiter Bedeutung — von St. Ulrich bei Steyr diese als ehemalige Garstner Kloster pfarren aus. ERGÄNZUNGEN zum Wappenbuch der Städte und Märkte Oberösterreichs Bad Leonfelden (M) Pol. Bez. Urfahr-Umgebung Gemeindefarben: Grün-Weiß-Rot Festlegung der Marktfarben durch Sitzungs beschluß des Gemeinderates vom 4. Dezember 1967; Genehmigung durch die oberösterreichi sche Landesregierung mit Beschluß vom 31. Au gust 1970. Ebensee (M) Pol. Bez. Gmunden Gemeindefarhen: Grün-Weiß-Rot Festlegung der Marktfarben durch Sitzxmgsbeschluß des Gemeinderates vom 13. April 1971; Genehmigung durch die oberösterreichische Lan desregierung mit Beschluß vom 24. Mai 1971. Neuhofen a. d. Kr. (M) Pol. Bez. Linz-Land Gemeindefarhen; Gelb-Rot Festlegung der Marktfarben durch Sitzungs beschluß des Gemeinderates vom 24. März 1970; Genehmigung durch die oberösterreichische Lan desregierung mit Beschluß vom 8. Juni 1970. St. Wolfgang i. Skgt. (M) Pol. Bez. Gmunden Gemeindefarhen: Blau-Gelh-Grün Festlegung der Marktfarben durch Sitzungs beschluß des Gemeinderates vom 25. Juli 1969; Genehmigung durch die oberösterreichische Lan desregierung mit Beschluß vom 27. Oktober 1970. — Die Abänderung der bisher — allerdings nur de facto — verwendeten unheraldischen Farbkombination Blau-Grün erfolgte über An regung des Präsidenten der Heraldisch-Genealo gischen Gesellschaft Adler, Prof. Dr. Hanns Jäger-Sunstenau, Wien^. 'Schreiben an die Gemeinde St. Wolfgang vom 8. Juli 1969. Schwertberg (M) Pol. Bez. Perg Marktwappen; In Schwarz über einem goldenen Dreiherg ein silbernes, schräggestelltes Schwert. Gemeindefarben: Grün-Weiß-Grün Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 24. Mai 1972 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 17. Juli 1972L Das durch die formelle Verleihung nunmehr endgültig bestimmte Wappen wurde in dieser Form seit dem 16. Jahrhundert im Marktsiegel geführt^. Erst in den letzten fünfzig Jahren er schien in einer für das Briefpapier der Gemeinde bestimmten Wappenzeichnung des Graphikers Prof. Max Kislinger das Schwert schräglinks ge stellt. Bildliche Verkörperung des 1287 erstmals auf scheinenden Ortsnamens®. 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 27/1972 — ^Ältester Beleg: Abdruck auf einem am 15. Mai 1553 ausgestellten Hei ratsbrief; OÖLA. HA.Windhaag, Akten Bd.30,VI — ^Swertperg; in Urkunde Herzog Albrechts, Wien, 1287 November 25 (OÖUB Bd.4 S.76 ff.).
WAPPEN-NEUVERLEIHUNGEN vom 1. Jänner 1970 bis 31. Dezember 1972 Die Wappenbeschreibungen entsprechen den im Landes gesetzblatt kundgemaditen Verleihungstexten Albemdorf i. d. R. Pol. Bez. Urfahr-Umgebung Cemeindewappen; Von Grün und Rot durch einen goldenen Ast mit je einem goldenen, oben aufwärts, unten abwärts gewendeten Blatt der Weißpappel schräg geteilt. Gemeindefarben: Grün-Gelb-Rot Verleihimg des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 11. Juni 1970 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 23. November 1970^. Das Wappenmotiv stellt die Erklärung des erst mals 1417 urkundlich nachweisbaren Orts namens^ in der Ableitung von „Albern" = Pappelbätune dar®. Entwurf des Wappens: Hans Sdmeeberger, Alberndorf. 'Kundmachung Landesgesetzblatt für Oö. 69/1970 — ^„AIban(s)dorf" im Lehenbuch der Herrschaft Schaunberg; K.Sdiiffmann, Historisches Ortsnamen-Lexikon des Landes Oberösterreich Bd.l (1935) S.16 — 'Weißalber = Silberpappel (populus alba), älbern = vom Holz der Pappel; J.A.Schmeller, Bayerisches Wörterbuch Bd.l (1872) Sp.66 — Alber aus mit. albanus, ahd. alpäri, mhd. alber; E.Kranzmayer, Wörterbuch der bayerischen Mund art in Österreich Bd.l (1970) S.132. Alkoven Pol. Bez. Eferding Gemeindewappen; Von Rot und Blau durch einen silbernen Wellenbalken gespalten; über deckt von einem silbernen Morgenstern und einer silbernen Hellebarde mit goldenen schräg gekreuzten Stielen. Gemeindefarben: Rot-Weiß-Blau Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 29. November 1969 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 4. Mai 1970^. Der durch einen — im Gegensatz zum Gemeinde wappen sdrrägen — Wellenbalken geteilte rot blaue Schild ist das Geschlechtswappen der Aspan®, die über drei Jahrhunderte von 1323 bis 1639 im Besitze des Schlosses Hartheim wa ren. — Hellebarde und Morgenstern (= Streit kolben) nehmen Bezug auf die erbitterte Schlacht im Emlinger Holz, in der am 9. November 1626 die oberösterreichischen Bauern von den bayeri schen imd kaiserlichen Soldaten unter Pappen heim und Löbl vernichtend geschlagen wurden®. — Entwurf des Wappens: Herbert Erich Bau mert, Linz. 'Kundmachung; LGBl. für Oö. 34/1970 — Richtig sollte es heißen: „Wellenpfahl" anstelle „Wellenbalken" — ^A.Starkenfels—J.Kirnbauer, Oberöslerreichischer Adel (Wappenbuch Siebmacher Bd.4 Abt.5, 1885—1904) S.9 f. Tf.4; der geflutete Schrägbalken ist erstmals im Wappen siegel des Espein von Haag auf einer Urkunde vom 10. Jänner 1305 nachweisbar — 'F.Stieve, Der oberöster reichische Bauernaufstand des Jahres 1626 Bd.l (2.Aufl. 1904) S.292 ff. Antiesenhofen Pol. Bez. Ried i. 1. Gemeindewappen: In Blau aus einem goldenen Dreiberg wachsend ein silberner, rot bezungter Rüde mit rotem Halsband samt goldenem Ring. Gemeindefarben: Blau-Weiß-Blau Verleihtmg des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 1. August 1970 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 14. September 1970^. Die Gemeinde wählte das Siegelbild der Herren von Marsbach® als Zeichen für die enge Verbindtmg, die zwischen den jeweiligen Besitzern der ehemaligen Burg Marsbach® (in der Nachbar gemeinde Eggerding) tmd der Pfarrgemeinde An tiesenhofen^ bestanden. — Entwurf des Wap pens : Herbert Erich Baumert, Linz. 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 57/1970 — ^A.Starkenfels—J.Klrnbauer, Oberösterreichischer Adel (Wappen buch Siebmacher Bd.4 Abt.5, 1885—1904) S.635 Tf.l29; erstmals im Siegel des Hovch (Haug) von Morspach auf einem Verzichtbrief vom 19. Mai 1298 (StiA.Wilhering) — Das im Original-Siegel heraldisch einwandfrei als „Rüde" ansprechbare Wappentier wurde von Starken fels und nach ihm von allen aus dieser Quelle schöpfen den Autoren fälschlich als „Bradce" beschrieben! — ^Die Wasserburg Marsbach war der Stammsitz des gleich namigen Geschlechtes, welches seit 1161 auf der Donau burg Marsbach nachgewiesen ist (Namensübertragung). Der in diesem Jahr genannte Wernhart de morspah dürfte noch Inhaber beider Burgen gewesen sein (N.Grabherr, Burgen und Schlösser in Oberösterreich, 2.Aufl.l970, S. 85) — ^Noch heute gehört die Ortschaft Maasbach, Gemeinde Eggerding, zur Pfarrgemeinde An tiesenhofen!
Attersee Pol. Bez. Vöcklabruck Gemeindewappen: Durch einen goldenen, oben gezinnten, unten eingebogenen Balken geteilt; oben in Rot eine goldene, fünfzackige Krone; unten in Blau ein silberner Fisdi. Gemeindefarben: Weiß-Blau Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 24. Mai 1972 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 12. Juni 1972h Zinnenbalken und Krone sollen daran erinnern, daß „Atarnhova"^ im 9. Jahrhundert Mittel punkt eines karolingischen Königsgutbezirkes und vielleicht auch Pfalz® war. 977 und 984 be zeichneten die deutschen Könige Otto II. und Otto III. den Atarhof als ihren Besitz. Im Jahre 1007 schenkte Heinrich II. den „Aterahof dictum in pago Ateragowi" dem von ihm gegründeten Bistum Bamberg*. — Der Fisch im unteren Teil des Wappens deutet auf die Lage des Ortes am See und auch auf einen wichtigen Erwerbszweig der Bewohner. — Entwurf des Wappens: Toni Hofer, Linz. ^Kundmachung: LGBI. für Oö. 24/1972 — ^Sdhenkungsurkunde Karls III. an Otting; Waiblingen, 25. August 885 (OÖUB Bd.2 S.26 f.) — Jüngste Forschungsergebnisse: F. Felgenhauer, Die Wehranlage auf dem Kirchberg zu Attersee. Jb.d.OÖ.Musealvereines Bd.ll6/I (1971) S.169 ff. — ^König Arnulf siegelte am 23. Februar 888 zu Aterhofen eine Schenkungsurkunde für die Kirche von Eich stätt — ^J.Strnadt, Hausruck und Atergau. Archiv für österr. Geschichte Bd.99 (1908) 9.13 — OÖUB Bd.2 S.73 f. (Urk. Frankfurt, 1007 Nov. 1; Original im Bayer.HStA. München). Burgkirdien Pol. Bez. Braunau am Inn Gemeindewappen: In Blau ein silbernes, sprin gendes Roß. Gemeindefarben: Blau-Weiß-Blau Verleihung des Gemeindewappens tmd Geneh migung der vom Gemeinderat am 4. Dezember 1970 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 22. Februar 1971*. Das Wappenbild charakterisiert die Gemeinde als Zentrum der Innviertier Pferdezucht und er innert zugleich an das alte Umrittbrauchtum in der Gemeinde (früher Oster- und Stephaniritt, seit 1926 bzw. 1950 Georgiritt am 24. April)®. — Entwurf des Wappens: Martin Stachl, Braun au. 'Kundmachung: LGBI. für OO. 13/1971 — ®E.Burgstaller, Umrittsbraudhtum. Erläuterungsband zum Atlas von Oberösterreich 1 (1958) S.135 ff. Eggelsberg Pol. Bez. Braunau am Inn Gemeindewappen: In Blau zwei goldene, schräg gekreuzte Zepter. Gemeindefarben: Blau-Gelb Verleihimg des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 5. September 1969 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 7. Jänner 1970*. Wappen des 1621 ausgestorbenen altbayerischen Geschlechtes der Sonderndorfer®, das im 16. Jahrhundert Besitzer der heute bis auf geringe Reste der Umfassungsmauer abgetragenen Burg Ibm war. — Entwurf des Wappens: Manfred Pertlwieser, Linz. 'Kundmachung: LGBI. für OO. 8/1970 — ^G.A.Seyler, Abgestorbener Bayerischer Adel (Wappenbuch Siebma cher Bd.6 Abt.l Teil 1, 1884) S.181 Tf.l85. Großraming Pol. Bez. Steyr-Land Gemeindewappen: In Blau ein goldener, rot bezungter und rot bewehrter Löwe, der mit den Vorderpranken einen goldenen, einwärts gekehr ten Krummstab hält. Gemeindefarben: Blau-Gelb-Blau Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 23. Mai 1969 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 2. März 1970*. Der Löwe findet sich im Wappen des Steyrer Bürgermeisters Johann Egger von Marbach®. Dieser besaß in Großraming vorübergehend die Hammerwerke Ascha und Gmünd; er erwarb 1631 zur Versorgung seines Messingwerkes in Reichraming mit Holzkohle von Johann Maxi milian Freih. von Bamberg das 34 ha große Grundstück „Marbach" in der Ortschaft Brunn bach und erhielt nach diesem Besitz am 25. Au gust 1635 das Adelsprädikat verliehen. — Der
Abtstab kennzeichnet Großraming als ehemalige Garstener Klosterpfarre. — Blau-Gelb sind die Farben der Losensteiner, zu deren Grundherr schaft einst die Ortschaft Hintstein zählte. — Entwurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz, nach Vorschlag von Oberschulrat Dr. Josef Ofner, Steyr. 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 23/1970 — ^E.Krobath, Die Bürgermeister der Stadt Steyr und ihre Zeit. Veröff. des Kulturamtes der Stadt Steyr H.24 (1963) S.13. Grünbadi Pol. Bez. Freistadt Gemeindewappen; In Silber über einem ernied rigten, grünen Wellenbalken ein schwarzer, gold bewehrter Birkhahn in Balzstellung. Gemeindefarben: Grün-Weiß-Grün Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 10. März 1972 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 29. Mai 1972L Der grüne „Bach" versinnbildlicht den Orts namen^, der Birkhahn ist als charakteristisches Federwild noch zahlreich im Gemeindegebiet an zutreffen. — Entwurf des Wappens: Herbert Erich Batimert, Linz. 'Kundmachung: LGBI. für Oö. 22/1972 — ^Erstmals „Gruenpach" im landesfürstlichen Urbar, ca. 1270; K.Schiffmann, Historisches Ortsnamenlexikon des Landes Oberösterreich Bd.l (1935) S.388. Hirschbadi i. M. Pol. Bez. Freistadt Gemeindewappen: In Silber über einer blauen, erniedrigten Wellenleiste ein roter springender Hirsch. Gemeindefarben: Weiß-Blau Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 28. August 1971 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 27. September 1971^. Das Wappenbild verkörpert den Ortsnamen®, über dessen Aufkommen eine lokale Sage be richtet: Als die ersten Siedler vom Süden her entlang der Kleinen Gusen dieses Gebiet im Nordwald betraten, scheuchten die hier äsenden Hirsche auf imd flüchteten über den Bach. Die Kolonisten, die sich hier niederließen, nannten den Ort HirschbacM. — Entwurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz. 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 45/1971 — ^,Hirzpach" im landesfürstlichen Urbar, ca. 1230; K.Schiffmann, Historisches Ortsnamen-Lexikon des Landes Oberöster reich Bd.l (1935) 9.467 —Hirsch = mhd. hirz; J.A.Schmel1er, Bayerisches Wörterbuch Bd.l (1872) Sp.ll71 — ®Schulchronik; Schreiben der Gemeinde Hirschbach v. 19. Jänner 1971. Julbach Pol. Bez. Rohrbach Gemeindewappen: Geteilt; oben in Silber neben einander zwei schwarze, achtspeichige Räder; un ten in Blau ein goldener, beladener Kelheimer. Gemeindefärben: Blau-Weiß Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 25. September 1971 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 15. November 1971^. Das Wappenmotiv bezieht sich auf den schon in der geschichtlichen Frühzeit bekannten (Salz-) Handelsweg („Schöffweg" = Schiff weg), der von der Donau über das heutige Gemeindegebiet nach Böhmen führte®; dazu die Ortsbenennun gen „Vorder- und Hinterschiffl" bzw. „Schifflberg"®. — Entwurf des Wappens: Johann Kraml, Julbach. 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 58/1971 — ^1385 „alter Schefweg"; K.Schiffmann, Historisches Ortsnamen-Lexi kon des Landes Oberösterreich Bd.2 (1935) S.377 — ^F.Pfeffer, Das Land ob der Enns. Zur Geschichte der Landeseinheit Oberösterreichs (1958) S.50. Kallham Pol. Bez. Grieskirchen Gemeindewappen: Über einer goldenen Zinnen mauer im Schildfuß in Blau ein wachsender, sil berner, rot bezungter und bewehrter Wolf. Gemeindefarben: Blau-Weiß-Blau Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 9. November 1970 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregierimg vom 22. Februar 1971^. Eine in Form und Farben veränderte Kombina tion aus dem Wappen der Weißenwolff-Ungnad®, die von 1638 bis 1812 im Besitze des heute nicht
mehr vorhandenen Wasserschlosses Erlach wa ren. — Entwurf des Wappens: Toni Hof er, Linz. 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 14/1971 — ^A.Starkenfels—J.Kirnbauer, Oberösterreichischer Adel (Wappen buch Siebmacher Bd.4 Abt.5, 1885—1904) S.618 ff. Tf.l26, 127. — Friedrich III. gestattete 1449 dem Hans Wolfgang, Jörg und Christoph Ungnad die Vereinigung ihres Wap pens mit dem der Dümerstorfer. Ungnad: In Rot ein silberner aufgerichteter Wolf (erstmals im Siegel Ottos IV. Ungnad an Brief ddo. Friesach, 1295 Jänner 1, HHStA.Wien; in Farbe im Gräberverzeichnis des Minoritenklosters Wien für Chunrat I. Ungnad, +1340). — Dümerstorf: Von Gold und Blau mit drei Zinnen geteilt (erstmals im Siegel des Vlreich de Dvemerstörfer, Burg grafen von Leoben, ddo. Göss, 1355 September 9, Stmk.- LA.; in Farbe: Glasfenster Kirche Maria am Waasen zu Leoben, gestiftet von Jörg Dümerstorfer, + 1427). Kirchschlag bei Linz Pol. Bez. Urfahr-Umgebung Gemeindewappen: In Blau ein silberner Hügel, darin eine blaue Scheibe, belegt mit einem sil bernen Schneekristall. Aus dem rechten Obereck hervorbrechend eine goldene Sonne; links eine halbe, vom Sdiildrand ausgehende, silberne Kir che mit einem Strebepfeiler und beiderseits da von je einem unten eckigen, oben halbrunden schwarzen Fenster, der links eingebaute Turm das Kirchdach überragend mit einem unten eckigen, oben halbrunden, darüber einem run den, schwarzen Fenster sowie mit einem ge schwungenen Helmdach, einer Kuppel und einem Kreuz. Gemeindefarben: Blau-Weiß Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 9. Jänner 1971 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 19. April 1971L Das Wappen zeigt den nach baulicher Erweite rung 1962/64 im ursprünglichen Zustand erhal ten gebliebenen Westteil der 1645 erbauten Kir che; ihre Vorgängerin, eine kleine starhembergische Eigenkirche und Filiale von Hellmonsödt, wird bereits im Jahre 1349 in einer Urkunde Adelheids von Wildberg als „Chappeln in dem Chirchslag" genannt^. — Sonne und Schneekri stall kennzeichnen das Gebiet von Kirchschlag zufolge seiner Höhenlage von über 900 Metern als bekarmten Erholimgsraum und beliebten Wintersportplatz insbesondere für die Stadt bevölkerung von Linz®. — Entwurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz. Die etwas kompli zierte, jedoch heraldisch einwandfreie Lösung kam nach verschiedenen Versuchen über Ver mittlung von Hofrat Dr. Hans Sperl zustande. 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 24/1971 — ^Wildberg, 1349 Juli 31, Stiftung eines Jahrtages mit der Gabe eines Weingartens in der Wachau (OÖUB Bd.7 S.120 f.; Orig.- Urk. SchlA.Riedegg) — Kirchschlag = „Rodung, auf der eine Kirche steht"; K.Schiffmann, Historisches Ortsnamen-Lexikon des Landes Oberösterreich Bd.3 (1940) S.277 — 'F.Wallner, In Kirchschlag blieb die Zeit nicht stehen, und H.Sperl, Wintersport in Kirchschlag. Heimat buch Kirchschlag (1971) S.119 ff. bzw. 124 ff. Kollerschlag Pol. Bez. Rohrbach Gemeindewappen: Gespalten von Gold und Blau mit einer heraldischen Lilie in verwechselten Far ben. Gemeindefarben: Gelb-Blau Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 21. März 1970 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 19. Oktober 1970L Farbverändertes Stammwappen der Familie Salburg-Falkenstein®. — Entwurf des Wappens: Heinrich Baumüller, Kollerschlag. 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 63/1970 — ^A.Starkenfels—J.Kirnbauer, Oberösterreichischer Adel (Wappen buch Siebmacher Bd.4 Abt.5, 1885—1904) S.310 ff. Tf.81: Im von Schwarz und Gold gespaltenem Schilde eine tinkturgewechselte Lilie, Wappendiplom Kaiser Maximi lians II., Prag 1571 Jänner 16 = Erhebung in den ritter mäßigen Adelsstand, bei welcher Gelegenheit das schon von Bartlme Salburg geführte Wappen „mit einem offe nen, gekrönten Turnierhelm gebessert" wurde. — Bartlme Salburg, urkundlich erstmals 1532 als Bürger zu Hof kirchen nachweisbar, wurde 1540 Pfleger auf der landes fürstlichen Herrschaft Falkenstein. Laussa Pol. Bez. Steyr-Land Gemeindewappen: In Grün zwei silberne schräg gekreuzte Sensenblätter; im Schildfuß ein gol denes Tatzenkreuzchen, überhöht von zwei eben solchen Andreaskreuzchen und einer goldenen gesichteten und gestürzten Mondsichel. Gemeindefarben: Grün-Gelb-Grün Verleihung des GemeindeWappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 15. Oktober
1971 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 13. Dezember 1971^. Die Sensenblätter verweisen auf die einst hier blühende Eisenindustrie^, von der heute nur mehr ein Betrieb, jedoch mit ansehnlichem Ex portvolumen, besteht. Der Halbmond mit den drei Kreuzchen war das Warenzeichen des Sensenhcunmers Fürst im Pechgraben®. Der Mond kann aber auch als ein dem Stiftswappen von Garsten entnommenes Symbol für die ehemalige Grundherrschaft des Klosters — Amt Laussa — gelten. — Entwurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz. 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 4/1972 — ^A.Hoffmann, Wirtschaftsgeschichte des Landes Oberösterreich (Bd.l, 1952) S.120 f., 356 ff. — '„Verzeichnis der zum Sensenschmiedhandwerk zu Kirch- und Micheldorf einverleibten Sensenschmiedwerkstätten, ihrer gegenwärtigen und vor herigen Besitzer, dann der Warenzeichen, welche jeder einzelne Gewerke aufprägt" Orig.HS 1825 September 30, StA.Freistadt Akten Sch.278. Lochen Pol. Bez. Braunau am Inn Gemeindewappen; In Silber auf grünem Schild fuß zwischen zwei grünen Hügeln eine grüne, stammlose, bis zum Schildrand reichende, dreieckförmige Tanne. Gemeindefarben: Weiß-Grün Verleihung des GemeindeWappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 23. November 1970 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 2. August 1971^. Farbverändertes Geschlechtswappen der 1720 er loschenen Herren von Tannberg®, deren Stamm haus sich auf dem im Süden der Gemeinde Lo chen erstreckenden Höhenrücken — den Tann berg® — befand; der noch erkennbare Burgstall liegt allerdings bereits auf Salzburger Gebiet^. — Entwurf des Wappens: Toni Hofer, Linz. 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 38/1971 — 'A.Starkenfels—J.Kirnbauer, Oberösterreichischer Adel (Wappen buch Siebmacher Bd.4 Abt.5, 1885-1904) S.425 ff., Tf.l07; erstes Siegel: Berthold von Tannberg, Seelgerätstiftung 1278 Februar 24 (StiA.Wilhering); in Farben („Roter Schild mit silbernem Dreiberg, dessen mittlerer Hügel sich als Spitze erhebt") im Wiener Minoriten-Nekrolog für Gertrude von Tannberg, +1308 — 'Tannberg, auch Katastralgemeinde und Dorf in der Gemeinde Lochen; „Tanperkch" in einer Urkunde Kaiser Heinrichs IV. an Mondsee, 1104 Februar 27 (OÖUB Bd.2 S.125; Kopialbuch des Klosters Mondsee, IS.Jh.). — Erstes schriftliches Auftreten der Tannberger mit Sibot als Zeuge in einer Urkunde Bischof Reginberts von Passau, ddo. Mattsee, 1143 Oktober 2; (F.Wirmsberger, Beiträge zur Genea logie der Dynasten von Tannberg. Archiv für österr. Geschichte Bd.24 (1860) S.38 — 'Freundl.Mitteilung von Amtsrat Norbert Grabherr. Luftenberg an der Donau Pol. Bez. Perg Gemeindewappen: In Rot ein goldener, oben zweimal gezinnter Balken, belegt mit einer blauen Leiste. Gemeindefarben: Rot-Gelb-Rot Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migimg der vom Gemeinderat am 11. Mai 1970 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 17. August 1970L Der Zirmenbalken war das Wappen der Grub®, die im 14. Jahrhundert Inhaber der Herrschaft Luftenberg waren. Er erinnert jedoch zugleich an die ehemals bedeutende, heute fast ganz ver schwundene Burg Luftenberg®; die blaue Leiste symbolisiert die Lage der Gemeinde an der Do nau^. — Entwurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz. 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 56/1970 — 'A.Starkenfels—J.Kirnbauer, Oberösterreichischer Adel (Wappen buch Siebmacher Bd.4 Abt.5, 1885—1904) S.74 Tf.28; nach Orig.Siegel des Sighart Gruber auf einem Brief vom 4. Juli 1372 (OÖUB Bd.8 S.599 f.), Orig. StiA.St.Florian — 'Erster urkundlicher Nachweis 1125 durch Luitgard, Witwe des „nobilis vir Ekkerich de Luffinberc"; N.Grabherr, Burgen und Schlösser in Oberösterreich (2.Aufl. 1970) S.32 ff. — 'Einhebung der von Luftenberg gehand habten Weinmaut an der Donau wurde von Kaiser Friedrich III. verboten; N.Grabherr, a.a.O. S.34. Marditrenk Pol. Bez. Wels-Land Gemeindewappen: Schräglinks erniedrigt geteilt; oben in Rot ein goldener, wachsender Wolf; un ten in Silber zwei blaue Schräglinksbalken. Gemeindefarben: Rot-Gelb Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 7. Dezember 1971 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 29. Mai 1972^. Wappen der 1589 in den Reichsadelsstand er hobenen, des evangelischen Glaubens wegen
nach Deutschland exilierten und 1743 ausgestor benen Marchtrenker®. — Entwurf des Wappens: Viktoria Weinzierk Marchtrenk. »Kundmadiung: LGBl. für Oö. 21/1972 — ^G.A.Seyler, Abgestorbener bayerischer Adel (Wappenbuch Siebmadier Bd.6 Abt.l Teil 2, 1906, S.130 Tf.82); Wappen für lange gute Dienstleistung verliehen von Kaiser Rudolf II., Diplom vom 26. Jänner 1589, an Stefan Marchtrenker, Stadtschreiber von Enns, höchstwahrscheinlich Sohn des 1527 als Polheimscher Verweser zu Wels genannten Wolfgang Marchtrenker. Mölln Pol. Bez. Kirchdorf a. d. Krems Cemeindeioappen: In Blau eine silberne Spitze, darin eine aufrecht gestellte blaue Maultrom mel; im rechten Obereck eine silberne Narzissen blüte mit goldenem, rot gesäumtem Eutzen; im linken Obereck ein silberner, sechsstrahliger fazettierter Stern. Gemeindefarben: Blau-Weiß Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 18. Dezember 1970 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 19. Juli 1971L Die Maultrommel kennzeichnet Mölln als Haupt erzeugungsort dieses heute schon selten gespiel ten Musikinstrumentes^ das aus einem kleinen epaulettenförmigen Eisenbügel mit darin frei schwingfähiger, an ihrer Wurzel mit dem Rah men verbundenen dünnen Zunge (Lamelle) aus bestem Stahlblech besteht. Schon im 17. Jahr hundert waren die Mollner „Brummeisenmacher" in einer eigenen Zunft vereinigt®. — Die Blume erinnert an die im Mai reich blühenden Nar zissenwiesen um Molin; der Stern symbolisiert einerseits als ein dem Stiftswappen von Garsten entnommener Teil an die Gründung der Pfarre Molin durch dieses Stiftk und deutet anderseits auf den im Gemeindegebiet liegenden, bekann ten Marienwallfahrtsort Frauenstein®. — Entwurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz. 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 31/1971 — ^A.Hoffmann, Wirtschaftsgeschichte des Landes Oberösterreidi (Bd.l, 1952) S.372; Maria Himsl, Die Maultrommel, Heimat kunde .des pol.Bez. Kirchberg a. d. Krems Bd.3 (1938/39) S.595 ff. — 3..Der Maulltrumblmacher zu Molin Handwerchs Ordnung", Johann Maximilian Graf Lamberg, Steyr, 1679 Oktober 15, OÖLA. HA.Steyr Sch.1014 Fasz.l7a — 'Die Kirche von Molin wird erstmals in einer von Herzog Friedrich II. 1241 ausgestellten Urkunde ge nannt (OÖUB Bd.3 S.108; Orig. StiA.Garsten); als Pfarre; „in der pharr ze Moln", Verkaufsurkunde Steyr, 1319 Februar 5 (OÖUB Bd.5 S.233 f.; Orig. StiA.Garsten) — ®G.Gugitz, Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch Bd.5 (1958) S.24 f. — Die Kirche beherbergt als international bedeutendes Kunstwerk eine Schutzmantel madonna von Gregor Erhard, um 1515. Munderfing Pol. Bez. Braunau am Inn Gemeindewappen: Unter silbernem Schildhaupt, darin drei grüne, silbern gestielte, wachsende Tannenzweige, in Grün zwei schräggekreuzte, abwärts gekehrte, silberne Sapinen mit goldenen Stielen. Gemeindefarben: Grün-Weiß-Grün Verleihung des Gemeindewappens durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 13. September 1971^; Genehmigung der vom Gemeinderat am 13. September 1971 fest gesetzten Gemeindefarben durch Landesregie rungsbeschluß vom 27. September 1971. Die Tannenzweige bezeichnen die Lage der Ge meinde am Südhang des Kobernaußerwaldes. — Die zwei gekreuzten Sapinen (Sappel) deuten auf die Forstwirtschaft sowie die von 1765 bis 1887 ausgeübte Holztrift im Schwemmbach vom Kobernaußerwald zum Inn®. — Entwurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz. 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 42/1971 — ^E.Neweklowsky. Die Schiffahrt und Flößerei im Räume der oberen Donau Bd.3 (1964) S.559 f. Niederwaldkirchen Pol. Bez. Rohrbach Gemeindewappen: Geteilt; oben in Gold drei grüne Tannen, unten in Rot eine silberne, heral dische Lilie. Verleihung des Gemeindewappens durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 19. Oktober 1970L Die Waldbäume reden für den Orstnamen, die Lilie versinnbildlicht das Marienpatrozinium die ser ältesten St. Florianer Stiftspfarre®. — Entwurf des Wappens: Johann Herbert Rammerstorfer, Niederwaldkirchen. 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 65/1970 — ^1111 Au gust 23: „ecclesiam scilicet sancte Marie in Waltchirchen"; Bestätigungs-Urkunde Bischof Ulrichs von Passau an das Kloster St.Florian (OÖUB Bd.2 S.142 ff.) — 1113
Juni 26: „cella S. Marie in Waltchirchen"; Bischof Ulrich von Passau bestätigt die Freiheiten und Besitzungen des Klosters St.Florian und verordnet, daß die Pfarrkirche von (Nieder)Waldkirchen als Konventualkirche ange sehen werde (OÖUB Bd.2 S.146ff.). Obemdorf b. Schw. Pol. Bez. Vöcklabruck Gemeindewappen: In schwarzem, zweimal ge welltem Schildfuß drei silberne, zwei zu eins gestellte, auf die zwei Wellenberge und das mitt lere Wellental gerichtete, unten runde, rechts schräg und links spitz endende, eingebogene Spitzen (Erdgaslagerstätten). Darüber in Gold drei rote Flammen, die mittlere vom Wellental zum oberen Schildrand, die beiden seitlichen von den Wellenbergen bis ins Schildhaupt reichend. Gemeindefarben: Rot-Weiß-Schwarz Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 2. Dezember 1971 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 10. Jänner 1972^. Die Wappendarstellung bezieht sich auf das Ende der sechziger Jahre fündig gewordene und inzwischen dem oberösterreichischen Versor gungsnetz angeschlossene Erdgasvorkommen im Räume Schwanenstadt^. — Entwurf des Wap pens: Toni Hofer, Linz. 'Kundmachung; LGBl. für Oö. 6/1972 — ^Hauptschlagader des oö. Erdgasnetzes fertig. Kammernachriditen für Oö. Folge 9/1973, 5.9 f. Obertraun Pol. Bez. Gmunden Gemeindewappen: Zwischen linkem, grünen Schräghaupt, darin ein silberner, spitzer Drei berg, und linkem, blauen Schrägfuß in Gold ein roter, schreitender Höhlenbär. Gemeindefärben: Grün-Gelb-Blau Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 17. Juni 1971 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 22. November 1971^. Das Wappenmotiv nimmt Bezug auf das durch eine Seilbahn-Kette dem Fremdenverkehr er schlossene, über dem Hallstätter See aufragende Dachsteingebiet mit seinen Schauhöhlen; das Wappentier weist auf die Funde von Überresten des Höhlenbären (ursus spelaeus) aus der Alt steinzeit im König-Artus-Dom der Rieseneishöh len („Bärenfriedhof")^. — Das bereits im Jahre 1966 (!) am Amtshaus angebrachte Gemeinde wappen zeigt eine vom Verleihungstext abwei chende naturalistische Darstellung®. — Entwurf des Wappens: Walter Sporer, Linz. 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 56/1971 — ^Plan-Aus schnitt: Jb.d.OÖ.Musealvereines Jg.lOl (1956) 5.303 — 'Abb. im Linzer Volksblatt v. 31. Dezember 1966. Ottnang a. H. Pol. Bez. Vöcklabruck Gemeindewappen: Zwischen grünen gezähnten Flanken in Silber ein schwarzer aufgerichteter Bär mit roter Zunge und roten Krallen, der in der linken Tatze eine schwarze, rot leuchtende Grubenlampe hält. Gemeindefarben: Weiß-Grün Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 11. März 1971 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 16. August 1971^. Der Bär deutet auf den im Gemeindegebiet vor kommenden Ortsnamen BärnthaP, die Gruben lampe erinnert an das Braunkohlenrevier in Thomasroith®, dessen systematischer Abbau etwa nach 1855 im Zuge der Entwicklung des Eisen bahnwesens in die Wege geleitet wurde. — Ent wurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz. 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 39/1971 — 'ca. 1215 erst mals „Werinhart de Perntal", 5eelgerätstiftung der Witwe Heilwich von Wolfsegg; Traditionen des Bene diktinerklosters 5t.Peter, 5alzburg (5alzburger Urkundenbuch Bd.l, 1910, 5.496 f.) - 'E.M.Meixner, Wirt schaftsgeschichte des Landes Oberösterreich (Bd.2, 1952) 5.461 f. Perwang Pol. Bez. Braunau am Inn Gemeindewappen: Geteilt; oben in Silber ein rotes Brauschaff mit zwei goldenen Reifen, die Henkel besteckt mit schwarzen Hahnenfedern; unten in Schwarz drei goldene, 2:1 gestellte, heraldische, fünfblättrige Rosen mit grünen Kelchblättern und roten Butzen. Gemeindefarben: Weiß-Rot-Gelb
Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 28. Dezember 1970 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 25. September 1972^. Bis 1558 war Perwang Edelsitz der aus Bayern stammenden Herren von Nopping, deren Wap penfarben Silber-Schwarz^ die Grundlage des Gemeindewappens bilden. Das mit Hahnen federn besteckte Schaff ist dem Wappen der Schettinger® entnommen, die Perwang als Nach folger der Noppinger bis zum Verkauf an das Kloster Michaelbeuern 1661 innehatten. — Die drei goldenen Rosen sollen eine Verbindung zum Ortsnamen = Wang (Wiese)"* des Bero herstel len. — Entwurf des Wappens: Josef Friedl, Per wang. 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 51/1972 — ^G.A.Seyler, Abgestorbener Bayerischer Adel (Wappenbuch Siebma cher Bd.6 Abt.l, Teil 2, 1906) S.161; Wappen von Silber und Schwarz schräggeteilt — ^M.M.Weitenhiller, Der Salzburger Adel (Wappenbuch Siebmacher Bd.4 Abt.6, 1883) S.59 Tf.24; Wappen nach der Salzburger Landtafel von 1620 (färb.Abb.: Festschrift Hundert Jahre selbstän diges Land Salzburg, 1961) — 'Der Wang ist ein alter, häufig gebrauchter Gattungsname, der ein „von Natur aus mit Vegetation bestandenes Terrain" bedeutet; J.A.Schmeller, Bayerisches Wörterbuch Bd.2 (1872) Sp.956 f. — „Perwang" erstmals 1391 (M.Filz, Die Ge schichte des Salzburger Benediktinerstiftes Michael beuern, Bd.2,1833, S.826). Roßbadi Pol. Bez. Braunau am Inn Gemeindewappen: Über silbernem Schildfuß, darin eine blaue Wellenleiste, in Rot ein silberner Roßrumpf. Gemeindefarben: Blau-Weiß Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 27. Jänner 1972 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 27. März 1972*. — Entwurf des Wappens: Martin Stachl, Braunau. Redendes Wappenbild zum Ortsnamen®; Erklä rung: Bach, an den die Pferde zur Tränke und Schwemme geführt werden®. 'Kundmachung; LGBl. für Oö. 12/1972 — ®ca. 1140: „plebanus de Rosspach" (OÖUB Bd.l S.395) — ^K.Schiffmann. Historisches Ortsnamen-Lexikon des Landes Ober österreich Bd.3 (1940) S.384. St. Peter a. Wimberg Pol. Bez. Rohrbach Gemeindewappen: Über grünem Dreiberg in Gold zwei rote, schräggekreuzte Schlüssel mit abgewendeten Barten und Griffen in Dreipaß form. Gemeindefarben: Rot-Gelb-Grün Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 23. November 1971 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichisdien Landesregierung vom 10. April 1972*. Die gekreuzten Schlüssel charakterisieren als Zei chen des hl. Petrus® das Patrozinium der Pfarr kirche, das der Gemeinde den Namen gab®; der Dreiberg repräsentiert das Attribut zum Ge meindenamen. — St. Peter entwickelte sich früh als Handelsplatz, verlor jedoch die seit dem 13. Jahrhundert nachweisbaren Marktrechte^ wegen der Bauernaufstände 1595/97, die hier ihren Ausgang nahmen. — Entwurf des Wap pens: Herbert Erich Baumert, Linz, nach einem Vorschlag des Oberösterreichischen Landesarchives Linz vom 23. August 1971. Adolf Winkler beschrieb in seiner Arbeit über die Städte- und Märktewappen von Oberöster reich® bereits ein dem nunmehr verliehenen ähnliches — urkundlich leider nicht nachgewie senes — Wappen des „Marktes" St. Peter, und zwar in von Blau und Gelb gespaltenem Schilde „zwei übereinand geschränkte Schlüssel über einem Dreiberg in abwechselnden Farben". 'Kundmachung: LGBL für Oö. 13/1972 — ®0.Wimmer, Handbuch der Namen und Heiligen (3.Aufl.l966) S.417 — 'Die Pfarre St. Peter war ein wesentlicher Bestandteil der zu Beginn des 12. Jahrhunderts erfolgten Schenkung Eppos von Windberg an das Stift St.Florian; „eccl. s. Petri" schriftlich erstmals in einer Urkunde Bischof Ul richs von Passau für St.Florian, 1111 August 23, (OÖUB Bd.2 S.142ff.). — 1170/90: „de s. Petro super montem Windeberc" in den Traditionen des Hochstiftes Passau, n. 1050 — '1208 Oktober 15, Wien, Urkunde Herzog Leopolds VII. an das Stift St.Florian: „oppidum forense of dem Winneberge, quod dicitur ad sanctum Petrum" (OÖUB. Bd.2 S.511 ff.; Best.Urk. König Ottokars 1258 Februar 1, im StiA.St.Florian) — „forum s. Petri" in einem Bericht über die Gründung des Klosters Wilhering im StiA.Wilhering, ca. 1250 (OÖUB Bd.2 S.476 ff.) — "A.Winkler, Die Wappen des Landes, der Städte, Märkte und Stifte von Oberösterreich. Jahrbuch Adler Jg.3 (1876) S.141.
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