wähnt. Die Herkunft der Reichensteiner, die an scheinend erst spät hier gerodet und die Burg erbaut hatten, ist nicht bekannt, wahrscheinlich sind sie ein Zweig der Grünburger, die gleiche Taufnamen führten und mit denen sie gemein sam neben den vornehmsten österreichischen Ministerialen in den Urkunden als Zeugen auf treten. Haug von Reichenstein und sein Sohn Jans verkauften 1295 bis 1359 die Burg Reichen stein und ihre anderen Besitzungen. Damit ver ließen die Reichensteiner unser Land; sie sind aber noch bis 1382 in Niederösterreich anzu treffen^"®. Walsee (Gem. Feldkirchen, Bez. Urfahr) Als letzte Ministerialenfamilie seien die Herren von Walsee angeführt, die zwar keine Ober österreicher sind, sondern aus Waldsee in Schwaben stammten, von wo sie mit den Habsburgern 1280 nach Österreich kamen. Hier er warben sie einen riesigen Grundbesitz, führten 1288—1478 die Hauptmannschaft des Landes ob der Enns und erbauten nach 1360 zwei Bur gen, die ihren Namen erhielten: Niederwallsee an der Donau in Niederösterreich und Ober wallsee bei Mühllacken in Oberösterreich. Von der Burg Oberwallsee ist noch die Urkunde vom 30. Oktober 1364 erhalten, durch die Herzog Rudolf IV. von Österreich dem Eberhart von Walsee, seinem Hauptmann ob der Enns, die Er laubnis erteilt, auf dem Klausberg am Pesenbach eine Burg zu erbauen und sie Wallsee zu nenDas Kapitel „Unfreie Dienstleute" sowie ein Register zu diesem Beitrag folgen im nächsten Heft. 1"® Oö. UB. II, 684 f.; Siebmacher, Oö., 292. Max Dohlinger, Die Herren von Walsee, AföG. 95/11, 1906; Siebmacher, Oö., 569; Oö. UB. VIII, 194.
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