egg am Zusammenfluß der Großen und Kleinen Redl erwähnt (Gem. St. Gotthard, Bez. Urfahr). Möglicherweise waren dort schon früher die Rotel angesessen gewesen. Sicherlich hat durch das Tal der Großen Rodl ein wichtiger Handels weg nach Böhmen geführt, der von den Burgen Turm zu Höflein, Rottenegg, Lichtenhag, Turm zu Hals und Lobenstein gesichert war. Im Rodungsgebiet gegen Böhmen erscheint zu Helfenberg 1277 „Dominus Arnoldus de helfenberch albus Castor" — die Fiber führten einen weißen Biber im roten Wappenschild. Südlich von Helfenberg erbauten die Fiber die Burg Fiberstein (Gem. Ahorn, Bez. Rohrbach), die 1285 mit „Ruger und Ottacher von Biberstein" erstmals genannt wird. Feter der Fiber erbaute vor 1305 die Burg Weinberg bei Kefermarkt, die nach 1359 vermutlich durch seine Töchter je zur Hälfte an die Herren von Zelking und Wildungs mauer überging. Inzwischen war die weitver zweigte Familie der Fiber in Niederösterreich und in herzoglichen Diensten anzutreffen. Zuletzt werden Stephan der Fiber, 1390 — 1409 Land richter im Machland, und 1427 seine Tochter Barbara genannt. Ein Zusammenhang der Mühlviertler Fiber mit Fiberbach an der Krems und mit Fiber in der Steiermark ist ungeklärt und unsicher^®^. Lobenstein (Gem. Oberneukirchen, Bez. Urfahr) Die Lobensteiner waren ein Zweig der Fiber, mit denen sie gemeinsam urkundeten und gleiche Besitzungen hatten. Ulrich von Lobenstein er baute die Burg Lobenstein, nach der er 1243 erstmals benannt wird. Er förderte wesentlich die Besiedlung im Rodltal und gründete 1264 die Ffarrkirche zu Zwettl, auch die Gründung des Dorfes Ottenschlag bei Reichenau und Neuge reute im Freiwald östlich von Freistadt gehen auf ihn zurück. Er war ein vermögender und einflußreicher Ministeriale, unter anderem auch Ffandinhaber der bischöflich passauischen Burg Riedegg und herzoglich bayerischer Güter bei Enns. Mit seinem Urenkel Jans von Lobenstein erlosch 1361 die Familie und die Herrschaft Lo benstein kam durch dessen Witwe an die Starhemberger. Seit dem 16. Jahrhundert verfällt die Burg Lobenstein'®®. Hag— Aspan (Gem. Gramastetten, Bez. Urfahr) Die Ruine Lichtenhag bei Gramastetten soll die Stammburg der Herren von Hag gewesen sein, doch ist nicht eindeutig beweisbar, daß der 1167 in einer Wilheringer Urkunde erscheinende „Chunrat de Hage" von dieser Burg den Namen trug. Die Zuweisung der ab 1140 unter dem Namen „Hage" auftretenden passauischen, bam bergischen und würzburgischen Ministerialen ist schwierig, weil es allzuviele Orte dieses Namens gibt. Die Bamberger Ministerialen dürften aus dem bambergischen Amt Hag unter der Enns, heute Stadt Haag, stammen, ebenso Heinrich von Hage, der 1257—1261 Landschreiber zu Enns und 1282 Inhaber der Burg Luftenberg war. Seit 1202 scheinen die Hage auch in Urkunden der Herzoge von Österreich und Steiermark auf. Espein (Espinus, Aespein) von Hage, vermutlich ein Sohn des Landschreibers, erwarb 1323 die Burg Hartheim bei Alkoven. Seine Nachkom men gebrauchten seit 1368 den Namen Aespein als Familiermamen und schrieben sich „Aspan von Hag". Erst nach 1400 ist die Burg Lichtenhag als ihr Besitz nachweisbar. Die Aspan waren weiter hin außer auf Hartheim und Lichtenhag auch zu Wimsbach angesessen, wurden 1598 Freiherren und starben 1645 aus'®^. Marbach (Gem. Ried i. d. R., Bez. Ferg) Das Schloß Marbach bei Mauthausen ist 1275 als „Castrum Marpach" erwähnt. Über die Fami lie, die den Namen dieser Burg führte, ist nur wenig bekaimt. Erstmals wird Eberhard von Marbach 1145 neben Dietmar von Aist und zu letzt Ulrich von Marbach 1202 — 1227 unter Ministerialen des Herzogs Leopold VI. von Österreich genannt'®®. Reichenstein (Gem. Tragwein, Bez. Freistadt) Der Name der Burg Reichenstein im Aisttal wird erstmals 1230 mit „Uolricus de Ridienstein" erOö. UB. II, 276 f.; Siebmadier, Oö., 250. Siebmacher, Oö., 254. Oö. UB. II, 190 f.; Siebmacher, Oö., 9; Siebmacher, Nö. 1,14. Oö. UB. I, 164 f.; Sekker, Burgen u. Schlösser, 1925, 165.
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