hang des Buchberges am Attersee. Zuletzt wird sie 1355 im Besitz der Schaunberger erwähnt®^. Würzburger Ministeriale Aus dem Erbe der Traungaugrafen zu Lambach und Wels war das Bistum Würzburg durch den hl. Adalbero Bischof von Würzburg zu einer großen Anzahl von Gütern gekommen, die von der Krems bis zum Almsee und bis zum Haus ruck verstreut lagen. Das Zentrum der Würz burger Besitzungen war Wels, wo Bischof Embrico von Würzburg 1140 die Brückenmaut regelte. Um 1220 verkaufte Bischof Otto von Würzburg den ganzen Besitz an Herzog Leo pold VI. von Österreich um 1300 Mark Silber. Die Würzburger Besitzungen bildeten dann den Grundstock der landesfürstlichen Herrschaft und Burgvogtei Wels. Pichl (Gem. Pichl, Bez. Wels-Land) Nach dem Ort Pichl bei Wels nannten sich die würzburgischen Ministerialen von Pühel, die seit 1160 mit „Chunrad de Puhele" auftreten. Die Heirat des „Dietricus de Puhel" mit Alheit, der Tochter des österreichischen Ministerialen Ernest von Traun, genehmigte 1207 Herzog Leopold VI. von Österreich unter der Bedingung, daß die Kin der aus dieser Ehe zahlenmäßig zu gleichen Tei len in die Lehenschaft von Österreich und Würz burg zu treten hätten. Derselbe Dietrich von Puhel stiftete mit seiner Frau 1222 eine Messe in der Dreifaltigkeitskapelle zu Lambach und nannte sich dabei „ministerialis ducis Austrie et Styrie"; er war also inzwischen Lehensmann des Herzogs geworden. Mit ihm wird 1228 letztmals ein Puhel erwähnt. Aus dem Sitz der Pühel soll angeblich der Pfarrhof des Dorfes Pichl gewor den sein®®. Rehherg (Gem. Ried i. Tr., Bez. Kirchdorf) Beim heutigen Oberhof zu Rehberg in der Ort schaft Rührndorf hatten Ministeriale des Hoch stiftes Würzburg ihren Sitz. Sie scheinen aber nur dreimal 1176 — 1206 unter dem Namen Rehberg auf. Der Sitz Rehberg, später Rechberg genannt, war bereits um 1600 verödet und die zugehörigen Güter wurden mit der Herrschaft Scharnstein vereinigt. Heute ist nur mehr ein Rest des Umfassungsgrabens des ehemahgen Sitzes erkennbar®®. österreichische Ministeriale Alle Ministerialengeschlechter im Gebiet ob der Enns kamen mit der Machtausweitung der Her-, zöge von Österreich auch unter deren Lehens hoheit. Nördlich der Donau traten die Baben berger schon seit 1115 in der Riedmark handelnd auf. Dazu erlangten sie nach den Herren von Perg 1191 deren Besitzungen und nach den Grafen von Velburg 1217 das Machländer Ge biet. Als die Babenberger 1139 bis 1156 außer der Markgrafschaft Österreich auch das Herzog tum Bayern innehatten, reichte ihre Lehens hoheit auch über die Gebiete der steirischen Markgrafen und anderer hochfreier Herren, doch erst 1192 kamen sie als Erben des Herzogs von Steiermark tatsächlich in den Besitz der Steier mark und damit auch des Traungaues. Nun mehr waren sie systematisch bestrebt, hier ihren Eigenbesitz zu vergrößern und alle Lehensrechte in ihre Hand zu bekommen. Herzog Leopold VL, der bereits 1188 das Gebiet der Grafen von Rebgau um Vöcklabruck geerbt hatte, kaufte von Gottschalk von Haunsperg 1207 die Stadt Linz und zahlreiche andere Güter, ferner vom Bistum Würzburg um 1220 die Stadt Wels mit der Maut und alle anderen Würzburger Besitzungen, sowie vom Kloster Lambach 1222 die Gerichts- und Marktrechte zu Wels. Weiters erwarb er 1220 die Anrechte des Otto von Schleunz an der Herrschaft Wachsenberg. Als unter König Ottokar von Böhmen 1254 die Steiermark an König Bela von Ungarn kam, wurde der Traungau nördlich des Pyhrn von der Steiermark abgetrennt und kam so endgültig an Österreich. Dadurch waren auch die bisher steirischen Ministerialen im Traungau zu öster reichischen geworden. Die Habsburger setzten ab 1282 die Erwerbspolitik der Babenberger fort. Im Mühlviertel zwangen sie die Schaunberger " Oö. UB. I, 139 f. 288 f.; Strnadf, Peuerbach 159, Hausruck, 36 f. Oö. UB. II, 300 f.; Sirnadi, Hausruck, 113. " Oö. UB. II, 350, 415, 504; Herbert Jandaurelc, Das Alpenvorland zwischen Alm und Krems, 1957, S. 49 u. 205.
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