OÖ. Heimatblätter 1972, 26. Jahrgang, Heft 3/4

Vöcklamarkt auch zu Walchen ein Gut „ist freys aygen". Von der Burg Walchen bei Vöcklamarkt steht noch ein sehr alter Turm beim heutigen Schlosse Walchen. Es wäre daher nicht ausge schlossen, daß die Walchen den Sitz von alters her besaßen, da sie dort auch freies Eigen hatten. Nach 1524 verkauften sie auch den Sitz Walchen im Attergau und waren seither bis 1617 auf Schloß Pfaffstätt bei Mattighofen im Innviertel ansässig®^. Hausruck — Wolfseck (Gem. Haag a. H., Bez. Grieskirchen) Mit „Hadamarus de Husrukke" werden 1120 die freien Herren von Hausruck erstmals er wähnt, die aber auch Lehensträger des Erz bistums Salzburg waren. Von ihrer Burg Haus ruck sind noch Wälle und Gräben bei Eidenedt westlich von Haag am Hausruck sichtbar. Südlich davon erbauten sie die Burg Wolfsegg (Gem. Wolfsegg, Bez. Vöcklabruck), deren Name 1160 mit „Heinricus de Wolveseke" aufscheint und nun wurden von den Mitgliedern der Familie die Namen beider Burgen geführt, bis ab 1220 der Name Hausruck und auch jede weitere Kunde über die Burg Hausruck verschwinden und sie offensichtlich nur mehr auf Wolfseck angesessen waren. Die Wolfsecker waren auch Vasallen der Markgrafen von Steier und deren Vögte über Kloster Traunkirchen. Die Burg Wolfsegg kam mit der Schwester des letzten Christan von Wolfseck zur Hälfte an Alber von Polheim, der diese 1291 an Herzog Albrecht I. von Österreich verkaufte. Die andere Hälfte kam nach Christans Tode 1321 als Salzburger Lehen an die Schaunberger, als Afterlehen an Dietrich von Weissenberg und schließlich 1328 ebenfalls an die Habsburger®®. Bamberger Ministeriale Als Kaiser Heinrich II. 1007 das Bistum Bamberg gründete, stattete er es auch mit ausgedehnten Gebieten vor allem in Kärnten aus. Im Raum des heutigen Oberösterreich erhielt das Bistum die ehemalige Karolingerpfalz Atarhof (Attersee) und den Matighof mit zahlreichen Gütern und Forsten im Attergau und im Mattiggau, sowie das obere Kremstal und das Tal der Teichl, wo Windischgarsten entstand und Bischof Otto von Bamberg 1190 das Spital am Pyhrn gründete. Das Bistum hatte hervorragenden Anteil an der Rodungstätigkeit in diesen Gebieten, erbaute am Hausruck vor 1160 die Burg Frankenburg, hatte aber viele Güter an die Otakare, Andechser und an Ministeriale weiterverlehnt. Das große Land gericht Schlierbach im Kremstal war bis 1355 Bamberger Lehen. Die steirischen Ministerialen Pillung von Pernstein und die Hartnide von Ort waren bambergische Lehensträger, ebenso wie die Starhemberger am Hausruck. Im Attergau kam die Vogtei über die bambergischen Güter nach den Grafen von Andechs 1249 an die Schaunberger, die 1290 Pfandinhaber der Burgen Attersee und Frankenburg wurden, bis 1377 das Bistum allen Besitz im Attergau an Herzog Al brecht III. von Osterreich verkaufte. Auch der übrige Besitz, von dem vieles durch die Vögte entfremdet worden war, konnte auf die Dauer vom Hochstift nicht gehalten werden. Am läng sten verblieb in Oberösterreich der Markt Kirch dorf an der Krems bambergisch, der bis 1681 dem Bamberger Vizedom zu Wolfsberg in Kärn ten unterstand, bis zur Säkularisation des Hoch stiftes 1802 Bamberger Lehen blieb und heute noch den Bamberger Löwen im Wappen führt®®. Attersee — Wasen (Gem. Attersee, Bez. Vöcklabruck) Auf der bambergisdien Burg Attersee saß ein reichsfreies Edelgeschlecht, dessen Mitglieder häufig den Taufnamen Engelschalk trugen und das sich ab 1035 „de Aterse", auch „de Atergowe" und 1150 — 1183 „de Wasen" nannte. Es hatte Besitz im Chiemgau und im Ennstal und besaß auch Lehen des Erzbischofs von Salz burg. Die Burg Attersee kam bald in Verfall, nachdem der Verwaltungssitz 1264 nach Schloß Kogl (Neu-Attersee) verlegt worden war. Die Lage der Burg Wasen konnte bisher nicht fest gestellt werden, wahrscheinlich lag sie am AbSiehmacher, Oö., 555; Strnadt, Riedmark, 639. Oö. UB. I, 535 f., 375 f.; Strnadt, Peuerbach, 182 f.; Strnadt, Hausruck, 30; Siebmacher, Oö., 653; Nor bert Crahherr, Wehrbauten u. Herrensitze in Oö., Zeitschrift d. österr. Burgenvereines, H. 4/1968, S. 4. Strnadt, Peuerbach, 120; Strnadt, Hausruck, 15 f., 165 f.

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