OÖ. Heimatblätter 1972, 26. Jahrgang, Heft 3/4

bach um 1300 Burg und Landgericht Tegern bach bei Grieskirchen. Mit dessen Enkel erlosch nach 1380 die Familie®®. Falkenstein (Gem. Hofkirchen, Bez. Rohrbach) Außer den hochfreien Besitzern der Burg Falken stein an der Ranna scheint ab 1163 auch ein Ge schlecht auf, dessen Mitglieder anscheinend als Burgmannen zu Falkenstein den Namen der Burg angenommen hatten. Zudem wurde bei beiden Familien der Taufname Chalhoch bevor zugt, was eine Unterscheidung der einzelnen Mitglieder erschwert. Der Bekannteste der Familie, „Chalhohus de Valchenstein", der 1209 das Kloster Schlägl gründete, wird ausdrücklich als Ministeriale der Kirche Passau bezeichnet. Diese Falkensteiner traten frühzeitig in den Dienst des Hochstiftes Passau, wo sie bald zum engsten Kreis der Ministerialen um den Bischof gehörten. Auf dem der Burg Falkenstein gegen überliegenden „Riegel" zwischen Donau und Ranna erbauten sie vor 1258 die Burg Rannariegl (Gem. Rannastift, Bez. Rohrbach), heute Rannariedl benannt, behielten aber den Namen Falkenstein bei. Seit ihrem Abgang von der Burg Falkenstein hatten sie keinerlei Beziehungen mehr zu dieser Burg, denn das Vermächtnis Heinrichs von Falkenstein von 1345 an den Bischof bezieht sich nicht auf die Burg Falken stein, sondern auf Rannariedl®'. Heinrichs Brü der Chalhoch, Ulrich und Haug verkauften dann nach langwierigen, zehnjährigen Verhandlungen und Streitigkeiten ihre Anteile an Rannariegl 1358 an Bischof Gottfried von Passau. Haug von Falkenstein war seither auf Burg Grünburg an der Steyr angesessen und Heinrich, der Sohn Ulrichs, auf Burg Piberstein bei Helfenberg. Mit seinem Tode 1425 verschwinden die Falken steiner®®. Haichenbach (Gem. Hofkirchen, Bez. Rohrbach) Auf der Burg Haichenbach ober der Donau schlinge bei Schlögen saßen die Ministerialen von Haichenbach, die sicherlich ein Zweig der Falken steiner waren, denn sie treten in den Urkunden gemeinsam auf, führten die gleichen Taufnamen und auch ihre Besitzungen im Mühlviertel lagen benachbart. Seit 1173 „Eichenbach" und „Aichenpach" lautend, wurde der Name ab 1206 „Heichenpach" und „Haichenbach" geschrieben. Die Haichenbacher tätigten mehrfach Stiftungen an das Kloster Schlägl. Die Letzten der Familie ver kauften wie die anderen Passauer Ministerialen 1303 — 1337 ihre Besitzungen an den Bischof. Zuletzt scheint 1397 Catharina von Haichenbach als Dechantin des Klosters Niedernburg in Passau auf. Die Burg Haichenbach verfiel schon im 16. Jahrhundert®®. Tannher g — Sprinzenstein (Gem. Hörbich, Bez. Rohrbach) Die Herren von Tannberg, angesehene Ministe riale des Hochstiftes Passau, dessen Truchsessenamt sie innehatten, scheinen um 1140 mit „Sigboto de Tanperge" im Innviertel auf imd seit 1170 ist „Waltherus de Tannenberch" im Mühlviertel auf der Burg Tannberg an der Klei nen Mühl nachweisbar. Mühlaufwärts auf der Burg Sprinzenstein (Gem. Sarleinsbach, Bezirk Rohrbach) wird 1253 und 1264 „Siboto de Sprinzenstein" genannt, sicher ein Tannberger, denn noch bis 1328 war Sprinzenstein in deren Besitz, auch führte diese Linie zum Tannberger Wappen den Sprinz (Sperber) als Helmzier. Als diese Linie 1356 ausstarb, kam auch Tannberg an Passau. Eine zweite Linie hatte die Burg Pürnstein erworben; mit dem Tode Gundackers von Tannberg zu Pürnstein, dessen Grabstein sich in der Kirche zu Kirchberg ob der Donau be findet, erloschen 1411 die Tannberger im Mühl viertel. Eine dritte Linie trat in herzoglich baye rische Dienste, erwarb 1312 Burg und Herrschaft Aurolzmünster und später zahlreiche andere Be sitzungen im Innviertel, erlangte, inzwischen in Bayern vielfach verzweigt, 1572 den Freiherren stand, büßte ledoch durch übermäßige Verschul dung alle Güter ein. Die Letzten der Familie starben um 1680 verschollen in Armut®®. Den 8« Oö. UB. I, 674 f.; Strnadt, Velden, 107 f.; Strnadt, Beuerbach, 170; Siebmacher, Oö., 635, 640. 8' Strnadt, Norden, 183. 88 Strnadt, Velden, 109 f.; Strnadt, Norden, 183 f.; Oö. UB. I, 378 f.; Strnadt, Peuerbach, 357 f.; Siebmacher, Oö., 42. 88 Oö. UB. II, 498 f.; Strnadt, Velden, 108 f.; Strnadt, Peuerbach, 360; Siebmacher, Oö., 85. 8» Oö. UB. I, 649 f., II, 372 f., III, 198, 328; Strnadt, Vel den, 166 f.; Strnadt, Innviertel, 649; Siebmacher, Oö., 425; Siebmacher, Nö. II, 299.

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