OÖ. Heimatblätter 1972, 26. Jahrgang, Heft 3/4

Burg Ebelsberg und 1167 Burg Eferding auf scheinen. Die vollständige Landeshoheit als Reidisfürsten erlangten die Bischöfe von Passau erst 1217, als sie das Land der Abtei Niedemburg nördlich der Donau erwarben und kurz nachher den Großteil des Griesbacher Erbes im Mühlviertel, wo Burg Velden (Neufelden) der Sitz des bischöflichen Landrichters wurde. Bei der Rodung des Mühlviertels traten dort schon seit 1160 Fassauer Ministeriale auf. Viele lan desfürstliche Ministeriale, wie die Aham, Merswang, Ipf, Traun, Starhemberg und andere, waren auch bischöflich passauische Lehenträger, vor allem aber die im folgenden angeführten Familien^®. Hartheim (Gem. Alkoven, Bez. Eferding) Mit „Eigil de Hartheim" erscheint um 1120 ein Geschlecht, das sowohl zu Hartheim bei Mitich am Inn angesessen war, als auch zu Hartheim bei Alkoven, wo um 1600 das große RenaissanceSchloß entstand. Die Hartheimer werden häufig in Traditionen der Klöster St. Nikola und Vormbach genannt und gehörten bis um 1330 zu den vornehmsten Ministerialengeschlechtern des Hochstiftes Passau^®. Aschach (Gem. Aschach, Bez. Eferding) Die Zugehörigkeit der Aschacher zum Markt Aschach an der Donau ist nicht sicher, obwohl der Pfarrhof zu Aschach ein alter Herrensitz gewesen sein soll. Auch wird der Burgstall „Sierner" zu Ruprechting oberhalb Aschach als Sitz der Aschacher bezeichnet. „Bernhart de ascaha" tritt 1094—1130 unter Hochfreien xmd „Adalram de aschaha" 1110 — 1130 meist zu sammen mit Eigil von Hartheim auf. Diese und weitere Aschacher werden meist im Gefolge der Grafen von Formbach in den Traditionen der Klöster St. Nikola und Vormbach angeführt und waren Lehensträger der Bischöfe von Passau, bis sie mit dem Auftreten der Schaunberger nach 1150 wieder verschwinden®®. Holzhausen (Gem. Holzhausen, Bez. Wels-Land) Schon 1088 erscheint „Porno de holzhusen" mit seinen Söhnen Rudiger, Udalrich und Porno als Ministeriale der Kirche St. Stephan zu Passau. Weitere Mitglieder dieser Familie, die zu Holzhausen bei Wels ihren Sitz hatte, werden bis 1186 im Gefolge der Bischöfe von Passau ge nannt®'. Prambach (Gem. Prambachkirchen, Bez. Eferding) Es ist unbekannt, in welchem der Orte des Namens Prambach im Umkreis um Prambach kirchen, ob zu Ober-, Unterprambach, Schurrerprambach oder zu Prambachkirchen selbst, die Prambacher ihr Stammhaus hatten. Sie scheinen 1130 — 1318 auf und waren die Gründer der Kirche zu Prambachkirchen. Außerdem waren sie auch an der Pram im Innviertel begütert, wo her sie vielleicht ursprünglich stammten. Das bedeutendste Mitglied dieser Familie war Wernhard von Prambach, 1285 — 1313 Bischof von Passau, 1293 Stifter des Klosters Engelszell an der Donau, dem er sein ganzes Familiengut „in der Prambach" übergab®®. Lonstorf (Gem. Linz) Der „Turm zu Lonstorf" war ein befestigter und von einem Wassergraben umgebener Wohn turm, der 1477 in der Liechtensteiner Fehde zer stört wurde. Sein Lageplatz mit Wällen beim Kefergut auf dem Wege nach Seyrlufer war vor Errichtung der Stickstoffwerke Linz noch sicht bar. Die Familie, die sich nach dieser Burg nannte, tritt 1167 mit „Ugo de Lonstorf" auf, war mit den bedeutendsten Ministerialenge schlechtern versippt und lebte auf ihren Stamm gütern um Linz und am bischöflichen Hofe zu Passau. Otto von Lonstorf, 1254 — 1265 Bischof von Passau, war ein tatkräftiger Landesherr, der eine Urkundensammlung des Bistums, den sogeSlrnadt, Velden, 123 f.; Strnadt, Innviertel, 647; Jo seph Lohninger, Oberösterredchs Werdegang, 1918, 13 f.; F. Sigl, Passaus Fürsten- u. Bistum im oberen Mühlviertel, Monatsschrift f. d. ostbayr. Grenzmar ken, 11. Jg. 1922, 189. Oö. UB. I, 535 f.; Siebmadier, Oö., 61; Strnadt, Peuerbach, 337 f.; Strnadt, Innviertel, 719 f. <"> Oö. UB. I, 627 f.; Strnadt, Peuerbach, 201. Oö. UB. I, 477 f., Lohninger, Oö. Werdegang, 15, 115. Oö. UB. I, 639 f.; Strnadt, Peuerbach, 340; Sieh macher, Oö., 263.

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