Mörschwang (Gem. Mörschwang, Bez. Ried) Im Dorf Mörschwang bei Obernberg am Inn hatten die Merswanger ihre Heimat, jedoch ist jede Spur des Sitzes, der nahe der Pfarrkirdie gewesen sein soll, verschwunden. 1130 wird „Einwicus de merginswanch" und 1150 „Chunradus de merswanch" genannt und weitere Merswanger unter bayerischen und passauischen Ministerialen. Heinrich von Merswang und sein Sohn Johann von Merswanch tauschten mit Bischof Otto von Passau 1258 und 1260 ihre Besitzungen in Mörschwang und ihre Passauer Lehen mit allem Zugehör gegen Güter in Nie derösterreich. Damit war die Familie aus dem Innviertel abgewandert und lebte in österreidi, wo sie sich mit den Volkenstorf, Traun und Dachsberg verschwägerte. Zirvos (Servatius) Merswanger stiftete 1318 mehrere Güter an das Kloster Garsten und Herr Jans von Merswanch siegelte 1353 zu Wien mit drei Wecken schräglinks im Schildsiegel. Die letzte der Familie war Elisabeth Merswancherin, 1422 — 1433 Meisterin des Frauenklosters des Hl. Geist-Ordens zu Pulgarn''®. Aigling — Forchtenau (Gem. Aurolzmünster, Bez. Ried) Die Ministerialen von Aigling tauchen erstmals 1140 mit „nobilis vir Amelbertus de Eigelingen" auf, durch dessen Hand Pilgrim von Hucenaiche ein Gut nach Vormbach gab. Weitere Angehörige der Familie werden bis 1262 „Aigelingen, Eigelinge, Aigling" geschrieben. Sie bedachten die Klöster Vormbach und Reichersberg mit from men Stiftungen. Der Sitz Aigling, der im heuti gen Dorf Forchtenau lag, war um 1400 ein Holz bau in einem Weiher. Um diese Zeit kam für den Ort der Name Forchtenau in Gebrauch. Später, 1609, ließ Gundacker von Tannberg zu Aurolzmünster neben dem verfallenen Sitz ein Schloß erbauen, das aber nur hundert Jahre be stand. Nur der Maierhof der ehemaligen Hof mark Forchtenau blieb erhalten'®. Rumtingen (Gem. St. Florian am Inn, Bez. Schärding) Zu Rainding bei Schärding treten 1126 nüt „Alhker de rumtingen" freie Adelige auf, die als „nobilis" und ,„liber" bezeichnet im Gefolge der Grafen von Formbadr und der Grafen von Ortenburg auftreten, aber auch selbst Stiftungen nach Reichersberg und St. Nikola tätigten. „Dominus Wergandus de Rumtingen homo liber et ingenuus" wird 1240 als Blutsverwandter des Albero von Chtmring angeführt. Ortolf und Ulrich de Rumtingen dagegen, 1226 unter Mini sterialen des Grafen Conrad von Wasserburg zu Vichtenstein genannt, waren wahrscheinlich Dienstmannen der Herren von Rumtingen, denn sdion 1218 werden „milites", reisige Leute des Wergand von Rumtingen erwähnt. Rainding scheint dann erst wieder im 16. Jahrhundert auf, als Edelsitz mit einem hölzernen Schlößdaen, das zu Beginn des 19. Jahrhunderts verfiel". Passauer Ministeriale Wie die Landesfürsten und Dynasten hatten auch die Bischöfe ihr Gefolge an Lehensleuten und Dienstmannen. Die Ministerialen der Bi schöfe gelangten oftmals zu großem Einfluß im Hochstift. Mit ihren jüngeren Söhnen wurden die Domherrenstellen besetzt. Manch bedeu tender Bischof ging aus diesen Familien hervor. Sie traten mit der Waffe in der Hand für das Bistum und ihren Bischof ein, mit dem sie vielfadi auf Wohl und Wehe verbunden waren. So verpflichteten sich am 25. Dezember 1240 Hadmar von Wesen, Chunrad von Valchenstein, Ortolf von Waldeck, Walther und Pilgrim von Tannberdi, Ulridi von Lonstorf und andere Passauer Ministeriale, ihren bedrängten Lehens herrn Bischof Rudiger von Passau und seine Kirche zu schützen und durch Geldleistungen zu unterstützen. Doch gerieten diese machtvollen Ministerialen mitunter mit dem Bischof in Fehde, denn dieser trachtete seinerseits, die adeligen Herren in Abhängigkeit zu halten und als Lan desherr ihre Besitzungen aufzukaufen. Als Verwaltungssitz für die zahlreichen Güter des Hochstiftes Passau wurde im Innviertel 1199 Burg Obernberg ausgebaut, während im Lande ob der Enns in dieser Funktion erstmals 1159 Oö. UB. I, 541 f.; Berger, Bez. Ried, 95; Konrad Meindl, Gesch. von Obernberg am Inn, 1875,1, 6. Oö. UB. I, 657 f.; Berger, Bez. Ried, 21. " Oö. UB. I, 632 f.; Strnadt, Innviertel, 711 f.; Siebmndier, Abgest. Adel Bayerns, I, 6.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2