OÖ. Heimatblätter 1972, 26. Jahrgang, Heft 3/4

den von der heutigen Ruine Weissenburg an der Pielach in NiederösterreicJi stammenden Weissenbergern des Stammes Rabenstein, von denen Dietridi von Weissenberg um 1320 Schloß Wolfsegg innehatte, besteht keinerlei Beziehung. Die angeführten bayerischen Gefolgsherren auf Weissenberg, Leonstein, Sulzbach und Grünburg, zu denen auch die ursprünglich steirisdien Her ren von Ipf tmd von Zierberg gehören, erschei nen in den Urkunden häufig gemeinsam und führten teilweise gleiche Taufnamen, so daß eine Versippung und zum Teil Stammesgleichheit an zunehmen, aber durch den Mangel an Quellen nicht erweisbar ist®®. Auradi (Gem. Aurach, Bez. Vöcklabruck) Verschollen ist der Sitz des Geschlechtes, das sich nach Aurach am Hongar nannte. „Engilscalch de Urahe" erscheint zuerst 1130 unter Ministerialen des Herzogs Heinrich von Bayern; er war vermutlich ursprünglich freien Standes, denn 1151 wird er zweimal unter den „nobiles" vor den „ministeriales" angeführt. Seine drei Söhne Engelscalc, Otto und Poppo treten 1170 bis 1190 mehrmals unter den Namen Urah, Urache, Aurach auf. Nach ihnen versiegen auch hier die Nachrichten®^. Ueberacker (Gem. Überackern, Bez. Braunau) Aus dem Dorf Überackern an der Salzach, das bereits 768 als „Uparachen" genannt wird, stam men die Grafen von Ueberacker, seit neuerer Zeit Uiberacker geschrieben, das einzige noch blühende altadelige Geschlecht aus dem Inn viertel. Als Ahnherr gilt der „liber homo nomine Otto de Uberachin", der um 1110 eine Verga bung an das Kloster Ranshofen tätigt. Seither scheinen zahlreiche Uberachen in den Urkunden auf, die auch bald unter den „ministeriales ducis" genannt werden. Sie stifteten an die Klöster Ranshofen, Raitenhaslach und Au am Inn, doch läßt sich erst seit dem 14. Jahrhundert ein ge sicherter Stammbaum erstellen. Da die Ueber acker frühzeitig auf andere Besitzungen abwan derten, ist zu Überackern selbst weder ein Sitz noch ein Wehrbau überliefert. Mit Wolfhart Uberacker, den der Erzbischof von Salzburg 1394 mit der Pflege zu Lichtentann betraute. kam die Familie in das Salzburger Land, rmd Virgil Uberacker erbaute dort nach 1444 Schloß Sighartstein, das die Familie, die 1669 in den Freiherren- und 1711 in den Grafenstand er hoben wurde, noch heute bewohnt®®. Ihm (Iden) (Gem. Eggeisberg, Bez. Braunau) Beim Dorf Ibm stand auf einem Berg die Burg Ibm, die als verfallenes Schloß erst um 1900 abgerissen wurde. Mit Wichart und Wernhart „de Idina" tritt 1070 dort ein Edelgeschlecht auf, dessen Besitzungen sich vom Ibmer Moor bis zur Salzach erstreckten und dessen Mitglieder im Gefolge der Grafen von Burghausen und der Herzoge von Bayern aufscheinen. Der „nobilis vir nomine Hermannus de Yden" machte 1115 seine uneheliche Tochter Haeichwin nach Rans hofen zinspflichtig und ebenso der „libere conditionis homo Heinricus de Iden" um 1150 eini ge Leibeigene. Um 1180 verschwindet der Name der Iden und die Burg gelangte über die Herren von Uttendorf an die Herzoge von Bayern. Der Name „Iden" wandelte sich später über „Ydm" (1384) in „Ibm" (1557)®®. Hütte — Wildshut (Gem. St. Pantaleon, Bez. Braunau) Mit „Adelhardus de Hütte ministerialis ducis" erscheint 1115 eine Familie, deren Ursprungsort nirgends genannt wird. Die Hütte sind jedoch bis 1230 häufig gemeinsam mit den Ueberackern. Rohrern und Braunauern in Urkunden des Klosters Ranshofen verzeichnet, wohin sie auch selbst verschiedene Güter stifteten. Es kann deshalb angenommen werden, daß ihr Sitz die spätere Burg Wildshut war. Nach einer Zeit lücke von 50 Jahren tritt dann 1282 — 1311 im Lande ob der Enns in hervorragender Stellung neben den Volkenstorfern imd Capellern in zahlreichen Urkunden ein Dominus Ruger von Oö. UB. II, 415 f.; Zauner, Königsherzogsgut, 130; Wilflingseder, Die ehem. Burg Lonstorf, S. 81—85. «' Oö. UB. I, 259 f. Oö. UB. I, 213 f.; Siebmacher, Oö., 521; Alte Adels familien aus dem Bezirk Braunau, Braunauer Hei matkunde H. 1/1909. Oö. UB. I, 214 f.; Strnadt, Innviertel, 687 f.; Die Herrschaft Ibm u. ihre Besitzer, Braunauer Heimat kde. H. 1/1909, S. 89.

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