OÖ. Heimatblätter 1972, 26. Jahrgang, Heft 3/4

der Einkreisungspolitik der Habsburger gegen die Grafen von Schaunberg verkaufte Rudi ger IV. von Storchenberg seine Feste 1379 an Herzog Albrecht III. von Österreich, wodurch die namengebende Stammburg der Familie verloren ging. Die Starhemberger erlangten 1559 das Schaunberger Erbe, 1643 den Grafen- und 1765 den Fürstenstand und einen riesigen Güterbesitz in Ober- und Niederösterreich. Namhafte Staats männer und Feldherren gingen aus ihnen hervor^^. Sie gehören neben den Grafen von Abensperg-Traun und den Grafen von Uiberadker zu den drei aus Oberösterreich stammen den, noch bestehenden alten Ministerialenfami lien. Losenstein (Gem. Losenstein, Bez. Steyr-Land) Die mit den Starhembergern stammverwandten Herren von Losenstein, 1190 urkundlich mit „Duringus de Losinstaine", gebrauchten noch lange den Namen „de Styre" und erst seit 1275 dauernd den Namen Losenstein nach der Burg und heutigen Ruine Losenstein an der Enns. Die Losensteiner, seit 1623 Grafen, behielten die Burg bis zu ihrem Aussterben in Besitz, über ließen sie jedoch nach Ausbau der Burg Losensteinleiten schon im 16. Jahrhundert dem Ver fall. Franz Anton Graf von Losenstein, Dom propst zu Passau, wurde 1690 Fürst und starb 1692 als letzter der Familie, worauf der Besitz durch seine Schwester an die Fürsten von Auersperg gelangte^^. Gleink — Volkenstorf (Gem. Steyr) Schon 1082 scheint ein „Arnhalm miles marchionis Stiriae" urkundlich auf, der vor seinem Tode sein Gut zu „Glunich" zu einem Benediktiner kloster stiftete, doch wurde die Stiftung erst um 1122 von Markgraf Otakar II. von Steier und Arnhalms Sohn „Pruno de Glunich" durchge führt. Arnhalm II. von Glunich, ein Enkel, er baute nach Vergabe des Stammsitzes Gleink eine neue Burg am Kristeinbach zwischen Sankt Florian und Enns (Gem. Enns, Bez. Linz), nach der er erstmals 1151 „de Volchenstorf" benannt wurde. Die Familie Volkenstorf, die das große Landgericht zwischen Enns und Traun innehatte, teilte sich in drei Linien: zu Kreuzen im Mach landviertel, wo seit 1282 Otto III. von Volkens torf als „Dominus Otto de Chreutzen" auf scheint, zu Neuhofen an der Krems, wo die Burg Gschwendt als Sitz ausgebaut wurde, und zu Volkenstorf. Auffallend ist, daß die Burg Vol kenstorf anscheinend immer an den jüngsten der Söhne vererbt worden ist. 1256 wurde sie im Auftrag König Ottokars von Böhmen zerstört, da Ortolf von Volkenstorf des Königs Land schreiber Witigo ermordet hatte, doch konnte der Sohn Heinrich von Volkenstorf 1282 mit Genehmigung des Landesverwesers Graf Alb recht von Habsburg die Burg wieder aufbauen. Nach dem Tode des letzten der Familie, des 1616 verstorbenen Landeshauptmannes Wolf Wilhelm Herrn von Volkenstorf, emigrierten dessen Witwe und Töchter als Protestanten nach Nürn berg und verkauften 1630 Volkenstorf an Werner Graf von Tilly, der die alte Burg ab reißen und unweit davon das Schloß Tillysburg erbauen ließ^®. Steyregg — Wildon (Gem. Steyregg, Bez. Urfahr) Die Gründungsgeschichte der Burg Steyregg konnte bisher nicht eindeutig geklärt werden. Der Name Steyregg läßt darauf schließen, daß die Burg eine Gründung der Markgrafen von Steier ist, deren Machtbereich bis über die Donau reichte. Nach der ersten Erwähnung in einer Passauer Traditionsnotiz um 1150 als „Castrum Steyrheke" wird die Burg erst wieder 1241 genannt, als Bischof Rudiger von Passau das „Castrum Steyrekke" auf Bitte des bisheri gen Lehensinhabers Leutold von Wildon an sei nen Schwiegersohn Albero von Chunring ver lieh. Der steirische Ministeriale Leutold von Wildon wird zwar nie nach Steyreck benannt, doch ist seine Erwähnung hier berechtigt, weil seine Familie aus Oberösterreich stammte und Oö. UB. III, 82 f.; Strnadt, Peuerbach, 301; Siebmacher, Oö., 390; Siehmacher, Nö. II, 199; Job. Sdiwerdling, Geschichte des Hauses Starhemberg, 1830. " Siebmadter, Oö., 190; Siebmacher, Nö. II, 213. Oö. UB. I, 173 f.; II, 165 f.; Siebmacher, Oö., 534; Siebmadter, Nö. II, 469; Strnadt, Traun, 578, 589; Alois Zauner, Die Urkunden des Klosters Gleink, Mittig. d. Oö. Landesarchivs, 9/1968, 87 f.

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