OÖ. Heimatblätter 1972, 26. Jahrgang, Heft 3/4

heiratete den Ministerialen Grundacker von Steier, wodurch dieser Besitz an die Starhemberger kam, die sich noch bis 1240 nach Stein bach benannten. Von der Burg Steinbach ist noch der Burghügel mit Graben und Wällen vorhanden^h Oftering (Gem. Oftering, Bez. Linz-Land) Adelram von Ofthering, der 1140 — 1167 auf scheint, wird mit seinem Sohn Adelram 1161 ausdrücklich als Freier bezeichnet. Die vermutete Abstammung von Adelram von Ferg ist nicht nachweisbar, auch wurde weder eine Burg noch ein Sitz in Oftering gefunden. Die Oftheringer scheinen auch nur mäßig begütert gewesen zu sein, denn 1167 wird Adelram bereits unter Passauer Ministerialen angeführt^-. Das Gebiet nördlich der Donau, das heutige Mühlviertel, war im frühen Mittelalter vom Nordwald bedeckt, durch den uralte Handelswege nach Böhmen führten. Das ungerodete Waldland war Königsgut. Die Niederungen an der Donau waren schon in prähistorischer, dauernd aber erst seit karolingischer Zeit besiedelt. Durch eine Anzahl hochfreier Familien, über die im folgenden berichtet wird, begann im 11. Jahrhundert die Rodung des Nordwaldes. Perg — Machland (Gem. Perg) Die seit 1080 aufscheinenden hochfreien Herren von Perge und von Machland besaßen das Gebiet östlich der Aist bis zum Weidenbach bei Hirschenau. Ihre Abstammung ist noch nicht ge klärt. Südlich der Donau hatten sie das große Landgericht zwischen Enns und Traun und die Vogtei über das Kloster Sankt Florian inne. Die namengebende Stammburg Perg oberhalb der Stadt Perg an der Naarn scheint bald abgekom men zu sein, doch waren im 17. Jahrhundert noch Ruinenreste sichtbar. Friedrich Vogt von Perge starb 1191 im Kreuzzug zu Antiochia, worauf Herzog Leopold V. von Österreich den bereits zu Lehen gewordenen Besitz und das Landgericht einzog-'L Die Grenze des Besitzes der Herren von Perg und dem Besitz des ab 1115 auftretenden Zwei ges der Herren von Machland war der Falken auerbach bei Arbing. Otto von Machland, kin derlos mit Juta Gräfin von Peilstein vermählt, stiftete seine Burgen zu Klöstern. Oberhalb des 1141 errichteten Zisterzienserklosters Baiungartenberg stand die Burg des Otto von Mach land und später eine Ulrichskirche, doch ist von beiden nichts erhalten. In der Burg Säbnich wurde 1147 ein Chorherrenstift eingerichtet, das 1161 nach Waldhausen verlegt worden ist. Walchun von Machland, Ottos Bruder und Erbe des übrigen Machländer Besitzes, dürfte der Er bauer der Burg Klam gewesen sein; 1149 nannte er sich „Walchun de Chlamme" nach der Burg, die später noch den Grafen Clam-Martinitz ihren Namen gab. Walchun starb um 1162 als letzter Machländer^^. Velburg — Klam (Gem. Klam, Bez. Perg) Hermann Graf von Velburg, aus dem seit 1100 auftretenden Grafengeschlecht zu Velburg in der Oberpfalz, heiratete Adelheid, die Tochter Walchuns von Machland, und erbte die Mach länder Besitzungen. 1183 narmte er sich Graf von Blasenstein, nach einer im Rodungsgebiet der Machländer liegenden Burg, und sein Sohn Otto nannte sich 1209 „comes de Klamme". Der Enkel Ulrich wird Graf von Velburg und auch Graf von Klam bezeichnet. Er schloß sich 1217 einem Kreuzzug an, aus dem er nicht mehr zu rückkehrte, worauf auch dieses Gebiet an die Herzoge von Österreich fieP®. Auf alten Machländer Besitz gehen auch die Burgen und heutigen Ruinen Klingenberg (Gem. St. Thomas am Blasenstein, Bez. Perg) und Ruttenstein (Gem. Pierbach, Bez. Freistadt) zu rück. Klingenberg wird erst 1217 als „Chlingenperch" und Ruttenstein 1209 als „Rotensteine" und 1281 als „Castrum Rutenstain" erwähnt. Es wäre zu erwägen, ob diese beiden Burgen als die 1150 genannten „duo castra Plasenstein" anzunehmen sind. Denn bereits 1183 nannte sich Hermann Graf von Velburg Graf von Blasenstein, 1190 scheint ein Burgmann Strnadt, Hausruck, 59; Eduard Beninger, Kögerl und Steinbach, Jb. d. Oö. Musealvereines, 109. Bd. (1964), S. 222. ~ Strnadt, Hausruck, 106; Oö. UB. I, 554, II, 25S f. Viktor Frh. v. Handel-Mazzetti, Die Vögte von Perg, Mus. B. 1913. Strnadt, Norden, 139; Ernst Klebel, Der Lungau, 1960, 149. Strnadt, Norden, 139.

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