OÖ. Heimatblätter 1972, 26. Jahrgang, Heft 3/4

Bevölkening war. Als königlidie Burg unter stand sie wohl dem jeweiligen Markgrafen an der Donau. Wir können daher annehmen, daß Markgraf Aribo, der seit 871 den Schutz des Reiches gegen Osten leitete, die Eimsburg als wichtige Festung besetzt hielt, als 907 das Bayrische Heer unter Markgraf Luitpold bei Preßburg von den Ungarn vernichtet wurde^". Nach Aribo ist die mächtige Familie der Aribonen benaimt, die reichen Besitz im Chiemgau, in Kärnten und an der Donau hatte und die Klöster Seeon, Sankt Lamprecht, Göss und Millstatt gründete. Über den Stammbaum der Aribonenfamilie ist noch vieles unklar. Aribos Nachkommen hatten das Pfalzgrafenamt in Bayern inne, jedoch verlor Pfalzgraf Aribo IV., der in den Aufstand gegen Kaiser Heinrich III. verwickelt war, dieses Amt und nannte sich 1074 Graf von Hegirmos nach dem alten Familien besitz Haigermoos (Gem. Haigermoos, Bezirk Braunau) Steier — Otakare (Steyrburg, Gem. Steyr) Vermutlich gleichfalls gegen die Ungarneinfälle entstand am Zusammenfluß der Steyr und Enns eine Burg, die erstmals lun 985 urkundlich als „Stirapurhc" genannt rmd namengebend für das Land Steiermark wurde. Zuerst im Besitz der Traungaugrafen, kam sie nach 1050 an das mit den Aribonen verwandte Geschlecht der Otakare, so benaimt nach dem vorherrschenden Tauf namen. Die Otakare waren ursprünglich Grafen im Chiemgau, doch schon seit 904 als Grafen in Karantanien nachweisbar. Otakar 1. erhielt 1056 die Markgrafschaft der oberen Kärntner Mark verliehen. Sein Sohn Otakar II. nannte sich ab 1082 nach seiner Residenz Steyr „marchio de Styre" oder „Styrensis"^^. Markgraf Leopold verlegte die Residenz nach Graz, dem Lande verblieb jedoch der Name Steiermark, auch als später das Gebiet nördlich des Pyhrn von der Mark abgetrennt wurde. Otakar IV. wurde 1180 Herzog. Nach seinem Tode 1192 wurden die Babenberger, Herzoge von Österreich, vom Kaiser mit der Steiermark belehnt. Formbach — Schärding (Gem. Schärding) Ein weiteres aus Bayern stammendes Grafen geschlecht waren die Grafen von Formbach, deren Stammbesitzimgen beiderseits des unteren Inn lagen. Seit 1078 nannten sie sich Grafen von Neuburg (am Inn) und waren Inhaber der Grafschaft Schärding. Schärding ist bereits 804 als Ort genannt, doch wurde die Burg anschei nend erst unter den Grafen von Formbach ausgebaut. Nach 1050 erbten die Formbacher große Teile des Besitzes der Traungaugrafen. Um diese Zeit stifteten sie die Klöster Formbach (Vornbach) und Suben. Als Ekbert III. Graf von Formbach als letzter der Familie 1158 vor Mailand gefallen war, kam die Grafschaft Schärding mit einem Großteil des Erbes durch seine Schwester an die Grafen von Andechs und von diesen 1248 an die Wittelsbacher Herzoge von Bayern^^. Gebhard Graf von Formbach nannte sich seit 1070 nach der Burg Vichtenstein (Gem. Vichtenstein. Bez. Schärding), die von den Formbachem erbaut worden war. Dietrich, sein Bruder, seit 1097 Graf von Vichtenstein, starb 1144 und Vichtenstein kam durch seine Tochter an die Grafen von Wasserburg. Rehgau (Gem. Regau, Bez. Vöcklabruck) Adalbert Graf von Rebgau (Rebegau) stammte aus einem anderen Zweig der Formbacher, des sen Mitglieder sich seit 1074 Grafen von Ratein berg (bei St. Pölten) und seit 1108 Grafen von Peugen (bei Horn in Nö.) nannten. Er führte den Namen seit 1140 nach dem aus der Lam bacher Erbschaft stammenden Rebgau, der das Gebiet von Regau, Vöcklabruck, Aurach und um Viechtwang umfaßte. Der Burgstall der Burg Rebgau befindet sich bei Oberregau. Die Grafen von Rebgau nannten sich dann auch Grafen von " Mitterauer, Karoling. Markgrafen, S. 190; Alois Zau ner, Lorch und Enns, Festschrift Enns, 1962. " Riezler, Geschichte Beierns, 1/2, 571; Strnadt, Inn viertel, 532 f; Oberösterr. Weistümer, III. Teil, 1958, S. 387. F. V. Kranes, Die Markgrafen von Steier, AföG. 84/1, 1897; Ernst C. Hellbling, österr. Verwaltungsgesdiichte, 1956, S. 29; Hans Pirdiegger, Landesfürst und Adel in Steiermark, 1951. Riezler, Geschichte Baierns, 1/2, 567; Strnadt, Beuer bach, 102 f; Joh. Ev. Lampredit, Geschichte der Grenzstadt Schärding, 1886, 2/326; Oberösterr. Weis tümer, I. Teil, 1960, S. 87.

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