OÖ. Heimatblätter 1972, 26. Jahrgang, Heft 3/4

[W.; Der Herr Präfekt Leopold am Gymnasium zu Linz besitzt eine zwar nicht große, aber interessante Mine raliensammlung.] Die kk. Normalhauptschule [W.: vorzügliche] Sammlun gen aus allen 3 Reichen der Natur. [kV.; Zum Unterrichte für Kinder und Erwachsene hat der Regens Chori an der Mathias-Pfarre zu Linz, Anton Mayr, mehrere Globen, viele Papillionen, eine Elektrisirmaschine, verschiedene Mineralien und Karten etc. ange kauft imd aufgestellt.] Das älteste Wapenbuch der oberösterreichischen Verord neten vom Prälaten-, Herren- und Ritterstande beginnt mit 1526 und reicht bis 1728. Im Jahre 1829 besorgten die Stände [W.; die ständische Registratur in Linz auf hohe Weisung] die Anlage einer neuen Matrikel der Landschaft Oberösterreichs, wozu der [kV.; pensionirte ständische] Zekhnungsmeister Jakob Weishäupl die Wapen [kV.; bei 200] auf eine sehr anziehende Art mahlt, [kV.; der Praktikant] Karl Vincenz Knauer die herrliche Fraktur und Kurrentschrift liefert. Seit 1806 trifft man bei den Barmherzigen künstliche Präparate, um welche der P. Prior, Emeritus Zimmer mann, die meisten Verdienste hat. Meisterhafte Kupferstiche, herrliche Gemähide, allerlei Raritäten bei dem bürgerl. Uhrmacher J. Tobias Seitz an der Landstraße. Herrliche Spielorgel bei dem jubilirten kk. Regierungsrathe und Kammerprokurator Franz Kollonitsch, ein wah res Nationalprodukt mit dem größten Theile der Walzen vom verstorbenen Lehrer Voß. Bedeutende Büchersammlungen bei Freiherrn v. Rosen berg, Glaser Ernst, bei den Lehrern Krumm, Mayer etc. Entomologische Sammlung bei Knörlein. Münzen beim Rechnungs Offizial Rupert Eder No. 437. Mineralien beim Rechnungs Offizial Ignaz Schlosser No. 508. Sammlungen in Oberösterreich Seit 1971 begarmen in Salzburg die erneuerten Samm lungen von cultischen und römischen Alterthümern; sie wurden besonders seit 1795 mit noch größerem Eifer in allen 5 Kreisen von Oberösterreich fortgesetzt. 1793 kamen die Telegraphen in Übung. Randbemerkung: Über die Telegraphen heißt es im österreichischen Ar chive von Ridler Nr. 72 von 1832: „17. Juni 1809. Der erste Telegraph in Österreich ward rückwärts von Schön brunn zunächst dem Gatterhölzl errichtet, leider von Feinden zerstört und seitdem nicht nachgemacht." [kV.; Von 1795 an begannen mit erneuertem Eifer die Nachforschungen nach Römerdenkmählern in jeder Be ziehung, in der Folge der Jahre zu Enns, St. Florian, Gmunden, Hallstatt, Altmünster, Salzburg, im Inn- und Hausruckkreise fortgesetzt, mit Denksteinen, Inschriften, Geschirren, Münzen, Büsten und entdeckten Römer straßen etc. bereichert.] Steindruck und Stereotypen werden 1798 zuerst ge braucht und P. Kolomann Fellner zu Lambach im Haus ruckkreise liefert die ersten Arbeiten in Österreich hierDas Panharmonikon, 1807 zuerst bekannt geworden, wird zuerst vom Organisten Hiebl in Steyr am kais. Hofe zu Wien gespielt. Die Lycealbibliothek zu Linz erhielt 1815,1819 [kV.: etc.] von Sr. Majestät höchst werthvolle Bereicherungen. 1829 bekam Kremsmünster von Sr. Majestät höchst werthvolle mathematische Instrumente. Von merkwürdigen Klosterbibliotheken tmd sonstigen Sammlungen werden Lambach, Schlierbach, Reichersberg, St. Florian, Kremsmünster, Wilhering, Schlägel, St. Peter in Salzburg, die dortigen Kapuziner und Michaelbeuern (6 Stunden von Salzburg) im Allgemeinen genarmt. [W.: St. Florian im Traunkreise legte 1826 ein alt deutsches Kabinett, eine Naturaliensammlung an, letztere größtentheils auf das Innland berechnet.] Äußerst merkwürdig ist das Modellenkabinett im Salzoberamtsgebäude zu Gmunden und im Lycealgebäude zu Salzburg; dann die Holz-Waaren-Niederlage in der Viechtau. V. Hörner zu Gmunden und Pfarrherr Fischereder zu Gil genberg im Innkreis haben seltene Bücher, Bilder, Mün zen, Steine etc. Pfarrherr Brunner zu Altmünster sam melte allerlei Seltenheiten. Schade, daß er sie renovirte! Eter Pfarrherr Leopold Dierl zu Walding ober Ottens heim im oberen Mühlviertel brachte eben so seltene als kostspielige Mineraliensammlung zu Stande. Es verdient eigens bemerkt zu werden, daß Krems münster und St. Peter in Salzburg die description de l'Egypte, Wilhering den seltenen Theurdank mit ge mahlten Bildern und die Kapuziner in Salzburg den Tho mas von Kempis in Großquart mit Silberdruck besitzen. Gelehrten- und Kunstvereine \W.: Ried hat ein Museum mit einem Spiel-, Musikund Leseverein.] Leihbibliotheken zu Linz, Steyr, Schärding, Salzburg. Der Musikverein zu Linz, 1821 nach jenem von Wien im J. 1814 durch den Schullehrer und Regens Chori bei der Matthias Pfarre, Anton Mayr, entstanden, mit 17 Ehrenmitgliedern, 78 ausübenden, 323 unterstützenden. Medizinischer Leseverein seit 1830/31 zu Linz. Dilettantentheater zu Wels [W.; seit November 1829], Enns, Ried, Gmunden. Bewilligung eines vaterländischen Museums für das Erz herzogthum Österreichs ob der Enns und das Herzog thum Salzburg am 19. November 1833. Sanitätsinstitute 13. September 1818 Creirung von Distriktsärzten im Salzburger- und Innkreise. 16. August 1819. Anstellung eines Thierarztes mit 600 fr Gehalt auch bei der Landesstelle in Linz. Sohlenbäder in Ischel 1821, Schlammbäder daselbst 1823, muriatische Bäder 1824. Bäder in Ried seit 1821. An die Stelle der Landschaftsphysiker treten 1822 Di striktsärzte, Kreisärzte und Kreiswundärzte. Im nämli chen Jahre wird ein Rettungsapparat in Linz aufgestellt. Sohlenbäder zu Gmunden 1823.

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