sten Aufgaben der Regierung, der Verwaltung, aber auch der Bildungseinrichtungen und Mas senmedien. Gerade die oberösterreichischen Massenmedien haben im Laufe dieses Jahres das Umweltgewis sen vieler unserer Mitbürger wachgerüttelt. Sie haben durch eine Unzahl von Einzelmeldungen unseren Blick für Mißstände geschärft, an denen wir früher achtlos vorbeigegangen sind. In den letzten Wochen häuften sich die Berichte über Vereinigungen, Schülergruppen usw., die es sich zur Aufgabe gemacht haben, gewisse Bereiche ihrer Umgebung von dem Unrat zu säubern, den gewissenlose, rücksichtslose oder gedankenlose Menschen dort hinterlassen haben. Alle Initia tiven, die solcherart von den Massenmedien, von Vereinen, von den Behörden oder aber auch von Industriebetrieben ausgehen, bleiben — zu mindest auf weite Sicht gesehen — wirkungslos, wenn sie nicht durch eine ständige anhaltende Bewußtseinsbildung der gesamten Bevölkerung untermauert werden. Jeder einzelne muß sidi aus eigenem Antrieb heraus dessen bewußt sein, daß er seine Umwelt nicht verschmutzen darf. Erst dann, wenn zum Beispiel in einem Indu striebetrieb jeder Mitarbeiter — vom Lehrling bis zum Generaldirektor — ein solches Umwelt gewissen erreicht hat, sind zusätzliche Mittel finanzieller Art, die gegen die Umweltverschmut zung eingesetzt werden, sinnvoll angelegt. Auch von Umweltschutzgesetzen darf man sich keine Wunder erwarten. Diese sollen lediglich dazu dienen, um Außenseiter der Gesellschaft in die richtigen Bahnen zu lenken. Eine weit gestreute Aktion zur Formung des Umweltbewußtseins der oberösterreichischen Be völkerung läuft in diesem Oktober an. Dabei ist daran gedacht, sowohl die Jugend als auch alle übrigen Bevölkerungsteile anzusprechen. Die Aktion „Saubere Landschaft" stellt einen der wesentlichsten Programmpunkte des Ober österreichischen Umweltschutzjahres dar. Durch einen breit angelegten Einsatz von Freiwilligen soll dabei die oberösterreichische Landschaft, ins besondere die Uferbereiche von Bächen, Flüssen und Seen sowie die Waldränder, von Müllablage rungen befreit werden, die das Landschaftsbild stören. Zur Teilnahme an dieser Aktion werden Schulklassen der höheren Schulstufen sowie Ju gendgruppen und Sportvereine eingeladen. Den Abtransport des gesammelten Abfalls führen Gemeinden, Feuerwehren und Straßenmeiste reien durch. Durch den Aufruf zur Mitarbeit auf freiwilliger Basis soll nicht nur bei der Jugend, sondern dar über hinaus auch bei der gesamten Bevölkerung das Verständnis für eine saubere Landschaft ge weckt werden. Als kleine Entschädigung stellt die oö. Landesregierung den teilnehmenden Schülern und Jugendlichen nach Durchführung der Räumungsarbeiten einen Anerkennungs betrag von 200 bis 300 Schilling pro Gruppe zur Verfügung. Außerdem übernimmt die Landes regierung für jeden Teilnehmer an dieser Aktion die Kosten für einen entsprechenden Versiche rungsschutz. Parallel zur Aktion „Saubere Landschaft" wird für alle Schüler ab der 7. Schulstufe ein Zeichen-, Mal- und Aufsatzwettbewerb zu diesem Thema durchgeführt, für den die Landesregierung Geld preise in der Gesamthöhe von 18.000 Schilling zur Verfügung stellt. Ich habe für diese Aufklärungsaktionen den Landesschulrat für Oberösterreich, die Landesfüh rungen der Jugendorganisationen, die Städte und Gemeinden, das Landesfeuerwehrkommando, die Sportvereinigungen und die Straßenmeistereien um ihre Mitarbeit gebeten. Das Echo war in dankenswerter Weise bisher durchwegs positiv. Die Durchführung von Jugendaktionen läßt zwar bei dieser Gruppe Erziehungserfolge erwarten, die zum Teil auch auf Erwachsene übergreifen werden. Eine wesentliche Besserung der Umwelt gesinnung der Gesamtbevölkerung wird aller dings nur dann möglich sein, wenn es gelingt, diese auch anzusprechen. Da der Mensch von heute zum Großteil passiv ist, kann nicht erwartet werden, daß er auf Grund der Aktivitäten einzelner Gruppen, zu denen er keinen unmittelbaren Kontakt besitzt, mobilisiert wird. Ideale Mittel, um an möglichst viele Bevölke rungsteile heranzukommen, sind Plakataktionen, Zeitungsinserate, Filme und dergl. Eine echte Mobilisierung der Meinung der Gesamtbevölke rung ist nur mit Hilfe der modernen Massen kommunikationsmittel möglich. Dazu ist es not-
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