von 44 Gulden 28 Kreuzern C. M®®. Die Witwe, nun zum zweitenmal durch den Tod eines Gat ten Alleinbesitzerin des Hauses, verkaufte die ses ihrem Schwiegersohn, dem aus St. Valentin stammenden Gastwirt Johann Pillgrab, gegen den lebenslänglichen Auszug und eine Summe von 1000 Gulden C. M., welche der Käufer durch Übernahme der Schulden und kleine Ab schlagszahlungen zu decken hatte®^. Da Pillgrab das Tischlerhandwerk nicht erlernt hatte, durfte er dieses Gewerbe auf dem Hause weder unter seinem Namen noch auf seine Rechnung weiter führen. Kurze Zeit darauf taucht vorübergehend ein Tischler Franz Roiser als Pächter der Werk stätte auf®®, doch hat er ebenso wenig Erfolg gehabt, wie der letzte Tischler Jegg, dem Pill grab 1827 seinen früheren Besitz, das kleine Haus im Markt St. Florian Nr. 43, verkauft hatte®®. Johann Jegg konnte es nicht halten und ist 1851 als Inwohner im Hause St. Florian Nr. 20 gestorben®^. Daß zur selben Zeit die Werkstatt auf der Wies noch in voller Blüte stand, geht letzten Endes auf jenen Vertrag von 1722 zurück, durch den der fähige und fleißige Tischler Hans Georg Grabmer genötigt war, nachdem er in Stephan Jeggs Werkstätte entscheidende Impulse®® empfangen hatte, diese in der Arbeit für ausschließlich bäu erliche Kundschaft zu verwerten. Auf solche Weise ist sein Betrieb zur eigentlichen Werkstatt der Florianer Bauernmöbel geworden, gegen de ren Beliebtheit die Markttischlerei einfach nidit mehr aufkam. Der hiemit zu Ende geführte Be weis dafür hat sich zahlreicher Indizienbeweise bedienen müssen. Dokumentarisches gibt es da für nicht, da die Bauerntischler ihre Werke in der Regel nicht signierten und Belege über be zahlte Möbel nicht mehr existieren. Die Anti quitätenhändler schließlich, deren Zugriff die Bestände im Gebiet von St. Florian infolge der Nähe der Landeshauptstadt besonders ausgesetzt waren, haben es nicht für nötig gehalten, das Wissen um die Herkunft der von ihnen weiter verhandelten Stücke zu überliefern. " OÖLA, LGA, F 160, Nr. 10. OÖLA, Grundbuch St. Florian, Hs. 89, S. 400. " Pfarre St. Florian, Traub. 7, S. 71. " OÖLA, Grundbuch St. Florian, Hs. 89, S. 479. " Windisch-Graetz, S. 396, bringt eine durch vier Gene rationen reichende Stammreihe der Familie Jegg, deren Studium zur besseren Übersicht dringend emp fohlen sei. Darunter wohl auch die Gepflogenheit, auf den Mö belstücken weder eine Jahreszahl noch den Namen des Bestellers anzubringen, wie ja auch die Kasten im Stift St. Florian — Hans Georg Grabmers Meister stück ausgenommen — keine Jahreszahlen und Namen tragen. Für den freundlichen Hinweis auf diese Eigen art der Florianer Bauernmöbel gebührt Herrn Dok tor Lipp bester Dank.
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