1651 der Grundstein zu diesem Kirchlein in Windhag feierlidi gelegt. Bereits am 2. August des gleichen Jahres wurde die Vollendung des Baues gefeiert®. Die Portiunkulakapelle steht südlich der Pfarrkirdie von Windhag und hat ebenfalls Nord— Südridrtung mit einer Abweichung von 32 Grad von der Nordriditung nach West. Auch hier fällt die kurze Bauzeit auf: drei Monate. Jeden falls eine kurze Zeit für ein Bauwerk 6,60 m breit, 18,70 m lang, Firsthöhe 12 m. Im dicke Mauern, mit schwach gedrücktem Spitzbogen gewölbt und einer Quermauer, in welcher der Chor eingebaut ist. Bei der damaligen hohen Robotleistung der Untertanen ist die kurze Bau zeit immerhin möglich. Wenn man jedoch das Pflaster im Kirchenraum ansieht, so hält man es einfach nicht für wahrscheinlich, daß ein so kunstsinniger Marm wie Graf Windhag in ein neu erbautes Gotteshaus so ein primitives und altes Pflaster einbauen ließ: grob zugerichtete Steinplatten in wechselnder Größe, ca. 80 mal 100 cm. Obwohl der Graf einen Originalplan des Portiunkulakirchleins in Assisi, den ihm zwei Kapuziinerpatres angefertigt hatten, mitgebracht hatte, in welchem die Länge des Kirchleins mit 11,70 m angegeben war, ist das Kirchlein um 8 m länger. Es liegt also auch hier die Vermu tung nahe, daß ein vorhandenes Bauwerk zur Portiunkulakapelle umgebaut wurde. Der Anbau an der Westseite dürfte aus dem Jahre 1734 stammen, weil um diese Zeit ein Teil der alten Burg einstürzte, in welchem die Beichtväter und Hofrichter gewohnt hatten, weshalb ein Neubau erforderlich war. Das Beichtvaterhaus — heutiger Pfarrhof — wurde an die Portiunkulakapelle an gebaut. Heute dient der Kirchenraum als Holz lage und der Raum hinter dem Chor als Schwei nestall. Sie transit gloria mundi! ' Akten (24 Briefe und Konzepte) aus den Jahren 1651/52 dm Pfarramt Windhaag.
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