Grimperg geschrieben. Grindberge gibt es noch bei Steyr und bei Frankenmarkt, 1325, 1459, 1480 Grintperg®®. Die von L. Franz vorgeschlagene Abteilung von ,grind' (neu-niederländisch), grane (nieder deutsch) oder grand (dänisch) „grober Sand" findet im Oberdeutschen keine Entsprechung und ist zu weit hergeholt, trotzdem der Urgesteins grus des Berges dafür sprechen würde. Franz bemerkt jedoch selbst, daß diese Namensform selten ist und sonst andere Wörter dafür in Ge brauch sind^®. Hingegen stehen mit „Grinperg" sehr wahr scheinlich die mehr als 20 von Schiffmann ver zeichneten Krinn-Orte in Zusammenhang'^. Schiffmann erklärt sie zwar mit ,krinne' „Spalt, Einschnitt, Grenzzeichen" doch bringt Schmellers Bayerisches Wörterbuch keinen einzigen Hin weis auf eine Geländeform, auf die man aus den Fügungen „in der Chrinn" (um 1380 ), an-, auf-, aus-, ab der Krinn schließen müßte. Auch im alten Passau gab es einen Gassennamen „In der Krinn"'®, etwas nördlich davon, im Bayerischen Wald liegen die Orte Sonnen und nicht weit davon Krinning'-. Die angeführten Wendungen in der-, an der Krinn aber sind wohl ein Hinweis auf eine Ortslage und diese Bezeichnung findet in den mehr als fünfzig von Schiffmann ange führten Ortsnamen Sonnberg, -bauer, -bichel, -dorf, -leiten, -wald usw. die deutschen Gegen stücke zu den keltischen Krinnhöfen. So wird auch der Gründberg — Grinperg wohl ein alter „Sonnberg" sein. Achtundzwanzigmal verzeichnet Schiffmann den ON Windhag'^. Die urkundlichen Schreibweisen bleiben fast durchwegs seit 1290 bei Winthag. Das t ist wohl durch das folgende h bedingt. Schiffmann denkt auch hier an slawische Win den, die es ja im Mühlviertel auch einmal ge geben hat. Der genannte ON hat mit ihnen jedoch nichts zu tun, denn sonst hieße es öfter als nur zweimal Windisch-Hag oder Windenhag, so wie das bei den ON Windisch-berg, -dorf, -hof, -garsten zu finden ist. Ebensowenig werden diese Orte nach einer „windigen Lage benannt worden sein. Zu ahd. ,winithi' „Weideplatz" kann man „Wind" auch nicht stellen, da es nicht oberdeutsch ist'^. Im Keltischen heißt vindo-s, adj. „weiß", aber auch „schön, licht", d. h. hier „vom Wald ge lichtet", denn nur eine solche Landschaft ist gerade für einen Bauern zugleich auch „schön"'®, damals wie heute. Unserem „Hag" entspricht das urverwandte kelt. cagio' in der gleichen Bedeutung'®. Ein Brauch, der von Urzeiten bis in unsere Tage reichte, war das Einfrieden, Einhegen der Äcker mit Stein mauern oder Wällen (s. o. Magdunum) oder wie in Belgien und Nordfrankreich mit Hecken. In England werden die von Hecken eingehegten Felder als „Celtic fields" bezeichnet". Der Zweck des Feldhages war der Schutz des Getreides vor Feinden und Wild oder die Be zeichnung der Besitzgrenzen. Wenn der ON Windhag mit ,Winde' (Slawe) zusammhinge, was sollte er dann im Zusam menhang mit -hag bedeuten? Die Winden brauchten wohl nicht eigens „gehegt" zu wer den. Gefangenenlager werden damit auch kaum bezeichnet worden sein. Ansiedlungen jedoch an baumfreien Geländeteilen, die man nach kelti scher Gewohnheit mit einem Hag — einer „Point" etwa — umschloß, können mit einem solchen Namen sirmvoller bezeichnet worden sein. Schiffmann, I, S. 380; III, S. 194, verweist auf mhd. grint „Schmutz". L. Franz, wie Anm. 66, S. 218. " Schiffmann, II, S. 82; III, S. 293. " G. Maurer: Die Ortsnamen des Hochstiftes Passau, 1912. " Sdtiffmann, II, S. 541; III, S. 487; „Windischhag und Windischberg für einzelne Windhag beweisen, daß es sich um slaw. Siedlungen handelt und nicht um dem Winde ausgesetzte Häge." Windhag, 1416 Winthag, bei Bad Ischl, erst 1828 Windischhag, Windhag, Bz. Windischgarsten: 1492 Winthag, Windhag, Bz. Perg: 1290 Winthag, 1455 ebenso, nur 1485 Wynndenhag, sonst wieder 1545 Windhag. Einige Male wurden die Windhage umgedeutet zu Winterhag, sonst wird deutlich zwischen Windhag und Windischberg, -dorf, -hof, -hub, -mark unterschieden. Adolf Bach: Deutsche Namenskunde II, Die deutschen Ortsnamen 1, § 337. " Holder, Stahes, wie Anm. 32, vindos „weiß, gut, schön, glücklich". " Holder: unter caio-n. Stamm cagio „Hag". " Moreau, wie Anm. 47, S. 259, Tafel 98, „Celtic fields" in Comwall, Irland.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2