OÖ. Heimatblätter 1972, 26. Jahrgang, Heft 3/4

stark herauskommen würde. Mit der Errichtung der Irmkreis-Au tobahn werden sich jedodi neue Schwerpunkte an den Auf- und Abfahrtsstellen der Autobahn ergeben. 6. Ager-Traun-Achse: Vöcklabruck—Gmunden— Bad Goisern. Verkehrserschließung: Bundesstraße 143, 145; ÖBB Attnang/Puchheim—Stainach/Irdning. Bedeutende Zentrale Orte: Vöcklabruck, Attnang-Puchheim, Lenzing, Laakirchen, Gmunden, Ebensee, Bad Ischl, Bad Goisern, Bad Aussee (Steiermark). Charakteristik: Die Ager-Traun-Achse ist in ihrem nördlichen Bereich ziemlich breit ausein andergezogen und umfaßt die Industriezonen sowohl des Ager-Tales (z. B. die Chemiefaser AG in Lenzing), als auch des Trauntales (z. B. die Papierfabriken in Laakirchen und in Steyrermühl). Eine Überlappung mit der Region Vöckla-Ager wird hier deutlich. Südlich von Gmunden ändert sich der Charakter der AgerTraun-Achse. Hier herrscht die für die Wirt schaft des Salzkammergutes typische Mischstruk tur vor, die teils geprägt ist vom Fremdenver kehr, teils vom Salzbergbau und dessen Folge betrieben und teils von der Landwirtschaft. Durch den relativ begrenzten menschlichen Le bensraum und das tiefe Heranreichen von Ge birge und Ödland an die Talböden wird hier die achsenförmige Siedlungsstruktur besonders deutlich. 7. Mattigtal-Achse: Straßwalchen—Braunau. Verkehrserschließung: Bundesstraße 157; ÖBB Straßwalchen—Braunau; Braunauer Schnellstraße geplant. Bedeutende Zentrale Orte: Straßwalchen (Salz burg), Mattighofen, Mauerkirchen, Braunau. Charakteristik: Das in Nord-Süd-Richtung ver laufende Mattigtal gilt als günstigster Standort für Industrieansiedlungen im westlichen Inn viertel. Für diese Achse gilt die Entwicklungs funktion im ländlichen Bereich besonders. Sie weist gegenüber den anderen Gemeinden des westlichen Innviertels deutliche Standortvorteile auf, vor allem durch die einheitliche, offene Tal landschaft, die Eisenbahn und in Zukunft auch noch durch die Schnellstraße. Das Mattigtal soll die Verbindung zwischen der Industriezone von Braunau, die im wesentlichen von dem Aluminiumwerk Ranshofen-Berndorf gekennzeichnet ist, und dem bereits stark ent wickelten, zum Salzburger Zentralraum gehöri gen Bereich von Straß walchen/Steindorf bilden. Mit der Errichtung der Schnellstraße wird außer dem eine wichtige Fremdenverkehrs-Zubringerfunktion von Bayern in das Salzkammergut ein treten. (Fortsetzung dieser Achse siehe 3. Ord nung Nr. 9.) ß) Minder ausgeprägte Entwidclungsachsen 2. Ordnung 8. Nibelungen-Adise (1. Teilstück): Linz—Eferding. Verkehrserschließung: Bundesstraße 129; Eferdinger Lokalbahn Linz—Eferding—Beuerbach. Bedeutende Zentrale Orte: Linz, Eferding. Charakteristik: Dieser westliche Ausläufer des Oö. Zentralraumes hat überwiegend Wohnfunk tion, was in der extrem starken Wohnbautätig keit zum Ausdruck kommt. Größere Gewerbe ansiedlungen kommen nur neuerdings im Raum Eferding vor. Diese hängen häufig mit der Nah rungsmittelverarbeitung zusammen. Das Eferdinger Becken stellt bekanntlich ein äußerst fruchtbares und intensiv für den Gemüse- und Obstbau genutztes Gebiet dar. (Fortsetzung der Nibelungen-Achse [2. Teilstück] siehe Entwick lungsachse 3. Ordnung Nr. 2.) 9. Machland-Achse: Linz—Perg. Verkehrserschließung: Bundesstraße 3; ÖBB Linz—Grein—Krems—Wien. Bedeutende Zentrale Orte: Linz, Mauthausen, Perg. Charakteristik: Wie entlang der NibelungenAchse überwiegt auch hier die Wohnfunktion für die im Oö. Zentralraum Beschäftigten. Als Industriestandort hat Mauthausen eine ziem lich günstige Position, da sie durch die Donau brücke und die Autobahnauffahrt Enns eine gute Verkehrsanbindung besitzt. Dadurch ist auch die enge Bindung an den Oö. Zentralraum und seine Entwicklungsachsen gegeben. Die Bezirkshauptstadt Perg weist eine für das sonstige Mühlviertel bemerkenswerte Dynamik auf, sowohl bezogen auf den Wohnbau als auch auf Industrie- und Gewerbestandorte und soziale Einrichtungen. (Fortsetzung siehe 3. Ordnung, Nr. 4.)

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