25 Jahre „Oberösterreichisches Volksbildungswerk" Am 30. Juni 1947 wurde über Antrag des dama ligen Kulturreferenten, Landesrat Jakob Mayr, die Gründung eines „Oberösterreichischen Volksbildrmgswerkes" beschlossen durch die oö. Landesregierung mit Landeshauptmann Dr. Dr. h. c. Heinrich Gleißner an der Spitze, der diesem Aufbauwerk stets seine volle Unterstüt zung zuteil werden ließ. Nicht von ungefähr wurde er übrigens 1956 einstimmig zum Prä sidenten des Verbandes österreichischer Bil dungswerke gewählt. Die Ausführung des obgenannten Beschlusses wurde zunächst der Kulturabteilimg übertragen, der Dr. Aldemar Schiff korn als Sachbearbeiter zugeteilt wurde. Den eigentlichen Anstoß zu dieser Gründrmg gaben die im Zuge der kulturellen Wiederaufbauarbeit durch das Land von der Kulturabteilung des Amtes der oö. Landesregierung und vom Kultur amt des Magistrates der Landeshauptstadt Linz gemeinsam organisierten Universitätswochen. Nach Ausarbeitung erster Arbeits- und Organi sationspläne, zahlreichen Absprachen mit frei willigen Mitarbeitern im ganzen Land, einer er sten Tagimg mit Vertretern der Gemeinden und des kulturellen Lebens und sonstigen umfang reichen Vorarbeiten konnte noch im gleichen Jahr am 19. November Landeshauptmann Doktor Gleißner den offiziellen Festakt zur Inauguration des Oberösterreichischn Volksbildungs Werkes eröffnen. Schon waren das 1941 gegründete Katholische Bildungswerk tmd die 1947 konstituierte Linzer Volkshochschule dem Oö. Volksbildungswerk beigetreten sowie die Vorbereitungen getroffen worden, in Grieskirchen und Wels, weiters in Altheim, Braunau, Gallneukirchen, Gmunden, Kirchorf, Leonfelden, Mattighofen, Mauerkirdien, Mondsee, Neußerling, Obernberg und Steyr erste örtliche Volksbildungswerke zu er öffnen. Zehn Jahre nach seiner Gründung*) um faßte das Oö. Volksbildungswerk bereits 304 Mitgliedseinriditungen im ganzen Land, und zwar bei völliger Wahrung ihrer Autonomie, auf freiwilliger Basis vereinigt. 1970 waren es im einzelnen 221 Volksbildungswerke und sonstige Arbeitsgemeinschaften mit besonderem Auf gabenkreis, 23 Volkshochschulen, 358 Katho lische Bildungswerke, 10 Evangelische Bildungs werke, 3 Volksbildungsheime und das Bildungs referat des österr. Gewerksdiaftsbundes, Lan desexekutive Oberösterreich. Im Oktober 1951 konnten erstmals die „Mittei lungen des Oö. Volksbildungs Werkes" erschei nen, die seither eine wertvolle — und äußerst umfangreiche — Chronik darstellen, Fachauf sätze, Programme, Arbeitsberichte und Hinweise für die Volksbildner enthalten und vor allem ein wertvolles weiteres Bindeglied für Mitarbei ter und Freunde im In- und Ausland sind. Ein wichtiger Schritt in der Entwicklung war die Schaffung eines eigenen Institutes. Mit Wirk samkeit vom 1. Jänner 1955 wurde gemäß Be schluß der oö. Landesregierung vom 23. August 1954 eine selbständige Landesinstitution unter der Bezeichnung „Landesinstitut für Volksbil dung und Heimatpflege" errichtet, zu deren Lei ter wiederum Dr. Aldemar Schiffkom emarmt wurde. Damit war nicht nur ein neues geeignetes Forum geschaffen, sondern auch neue Arbeit ver bunden. Der Aufgabenkreis dieses Landesinsti tutes umfaßt die Aktivierung des Volksbildungs gedankens und der Heimatpflege in ideeller und organisatorischer Hinsicht, die Wahrnehmung der Interessen der freien Arbeitsgemeinschaft „Oö. Volksbildungswerk", Beratung, Förderung und Betreuung aller Bestrebungen auf diesem Gebiet, wie der Volksbildungseinrichtungen, der Musikschulen, der der Volkstums- und Heimat pflege dienenden Vereinigungen usw. sowie die Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch mit anderen österreichischen sowie ausländischen Volksbildungsverbänden u. ä. Getreu diesen Aufgaben war der Leiter des Oö. Volksbildimgswerkes maßgeblich beteiligt bei der Gründung des Verbandes und des Ringes österreichischer Bildungswerke, dessen geschäfts führender Vizepräsident er ist. Von Hofrat Dok tor Hans Commenda übernahm er weiters die Funktion des Bundesstaatlichen Volksbildungs referenten für Oberösterreich. Die vielen Ver bindungen zu ähnlichen Einrichtungen im Aus land, Pionierleistungen von Oberösterreichern *) Vgl. die Festschrift des Landesinstitutes für Volks bildung und Heimatpflege in Oberösterreich, „10 Jahre Oberösterreichisches Volksbildungswerk", hrsg. von Dr. Aldemar Sdiiffkorn (= Bd. 5 d. Schr.reihe d. Oö. Volksbildungswerkes), Graz 1957.
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