an der Gesamtbevölkerung fällt allerdings kaum ins Gewicht. Bleiben noch die Schulen 1967/68, deren Organisation Herbert Maurer in statistisch präziser räumlicher Dif ferenzierung aufschließt. Diese Darstellung ist als we sentliche Ergänzung zum Hauptkartenblatt 67 anzuse hen. Alle Schultypen in Oberösterreich werden erfaßt, auch die Polytechnischen Lehrgänge und das berufsbil dende Schulwesen. Zugleich mit der Herausgabe dieser beiden Erläuterungs bände geht das Scheiden Ernst Burgstallers als Leiter des Instituts für Landeskunde von Oberösterreich wegen Erreichung der Altersgrenze einher. Der Atlas von Ober österreich, dessen Mitarbeiter von Anfang an Burgstaller war, wird in der stattlichen Reihe seiner wissenschaft lichen Arbeiten einen vorderen Platz einnehmen. Carl Hans Watzinger Alpenvereinsjahrbucfa 1971. Hrsg. vom österreichischen und Deutschen Alpenverein, Innsbruck-München; Schrift leitung: Univ.-Prof. Dr. Werner Heißet. 220 Seiten mit vielen Abb. und Skizzen, 1 Farbtafel, 1 Faltkarte. Das nunmehr als 96. Band der „AV-Zeitschrift" vorlie gende Jahrbuch läßt schon durch das farbige Titelbild (Schiederweiher mit Spitzmauer und Gr. Priel) eine hei matkundliche Kostbarkeit erwarten. So führt denn auch gleich zu Beginn Ernst Herrmann „Von Hütte zu Hütte quer durch das Tote Gebirge" und schildert Werner Toth-Sonns „Das grün-weiße Paradies", als das er die Tauplitzalm apostrophiert. Der bedeutende Gelehrte Karl Finsterwalder stellt sich, wie schon 1967 für den West teil des Toten Gebirges, mit einem namenkundlichen Beitrag „Um TaupHtz und Mölbing" ein, in dem er mit dem verballhornten „Lawinenstein" (richtig „Labienstein") beginnend, slawisches und deutsches Namengut untersucht; er zeichnet auch für die Namenschreibung auf der beigegebenen AV-Karte verantwortlich. Eigene Abhandlungen sind durch Sepp Wallner dem „Gr. Priel" und dem „Schermberg", der mächtigsten geschlossenen Wand im Toten Gebirge, durch Erich Krenmayr gewid met, der auch eine Baugeschichte der „Welser Hütte" bringt. Hermann Scharfetter behandelt das „Waldland im Toten Gebirge". Eine Reihe von sicher sehr verlocken den Skirouten beschreiben Gerhard Troyer und W. TothSonns, während mit dem Aufsatz von Hermann Kohl die geologischen Verhältnisse dieses Raumes, und hier vor allem die Karsterscheinungen, unter dem Titel „Poljen und poljenartige Formen" beschrieben und wissenschaft lich exakt erklärt werden. Nach diesen 78 Seiten „Totes Gebirge" sei von den übri gen ebenfalls interessant geschriebenen Beiträgen die Abhandlung des bekannten Geographen Edwin Fels über „Die Stauseen der Alpen", der Bericht von Roman Moser über „Die Besteigung des Bobotov Kuk" in Mon tenegro durch eine Gmundner Mannschaft, sowie jener über die „österreichische Karakorum-Expedition 1970" von Expeditionsleiter Eduard Koblmüller aus Linz (wie übrigens auch die meisten übrigen Teilnehmer Ober österreicher sind), und ein kleiner Beitrag von Edith Ebers über „Die Felsbilderwelt in den Alpen", den sie Hofrat Prof. Dr. Burgstaller gewidmet hat, hervorge hoben. Schließlich sei noch auf den Überblick zur „Geo logie des Himalaja und ihre Probleme" von Gerhard Fuchs verwiesen. Die meisten Beiträge sind durch her vorragende Aufnahmen illustriert. Wie bei den vorangegangenen Jahrbüchern stürzt sich der Leser sicher wieder als erstes auf die jeweils beige gebene AV-Karte 1:25.000, die diesmal, wiederum in bewährter AV-Kartographie, den Anschluß an das 1967 erschienene Westblatt des Toten Gebirges bringt. Sie umfaßt den Raum Almsee, Hinterstoder, Wörschach, Mitterndorf, Toplitzsee und stellt somit den östlichen Teil des Toten Gebirges mit Gr. und Kl. Priel, Spitz mauer und Tauplitzalm dar. Eine etwas hellere Tönung der an sich hervorragenden Felszeichnung würde der besseren Lesbarkeit der darin eingetragenen Namen die nen. In ihrer ausgezeichneten Qualität ist dieses neue große Kartenblatt nicht nur dem Wanderer und Berg steiger, sondern auch dem Forscher eine längst erhoffte und nunmehr unentbehrliche Hilfe. Dietmar Assmann Geschichte Österreichs, Teil I: Von der Urzeit bis 1282 (= Hirts Stich Wörterbücher). Bearbeitet von Erich Scheithauer, Herbert Schmeiszer und Grete Woratsdiek; Wien 1971. 128 S., 10 Karten, 6 Tabellen, 2 Falttafeln. S 88.—. Zwei Wiener Mittelschulprofessoren und die Direktorin eines Polytechnischen Lehrgangs in Wien haben hier nach bewährtem Vorbild der im Verlag Hirt erscheinen den Stichwörterbücher mit Erfolg versucht, in methodisch hervorragender Zusammenstellung den Leser rasch und zuverlässig in Geschichtsfragen Österreichs bis zum Ver trag von Rheinfelden (1283) zu informieren. Derart ist auch der vorliegende Band nicht nur ein praktisches Nachschlagewerk, sondern auch für Lehrer und Schüler ein gut einprägsamer Lehr- und Lernbehelf. In chrono logischer Folge werden die Urgeschichte, die Römerzeit und das Frühmittelalter dargestellt. Vor allem das Ka pitel Hochmittelalter umfaßt neben der politischen Ge schichte auch gute Einführungen in das religiös-kirch liche Leben, die Kunst-, Literatur-, Siedlungs-, Wirtschafts und Rechtsgeschichte. Übersichtlich und klar gehaltene Karten und Tabellen ergänzen den Text, dazu kommen noch als Beilage eine synchrone Herrschertabelle von ca. 750 bis 1300 und eine Stammtafel der Babenber ger. Bei einer eventuellen Neuauflage wäre eine nochmalige Überprüfung angebracht, bei der auch einige Fehler aus gemerzt gehören. So z. B. fehlt zwischen „Kienbach klamm" und „beim Warscheneck" (S. 16) ein Komma, was zu einem topographischen Irrtum führt. Bei der Feststellung „Seestation, früher für Pfahlbaustation ge halten, liegt am Seeufer" (S. 19) wurden Lage und Bau weise durcheinandergebracht, und auf Karte 2 scheinen als wichtigste Fundorte der Metallzeit in Oö. nur das südlich gerutschte Wels und als „Typus" Schärding auf. Eine Diözese ist auch in der frühchristlichen Organisa-
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