als Vorbereitungsarbeit für eine großangelegte Linzer Stadtgeschichte dienen. Eine Arbeits gemeinschaft unter Leitung von Prof. Georg Crüll (bis Ende Oktober 1961) nahm die Arbeit im Landesarchiv nüt der Verhärtung der Linzer Matrikeln auf, wobei nunmehr bereits mehr als 200.000 Karteikarten angelegt wurden. Anläßlich des 40jährigen Bestehens des Kultur amtes der Stadt Linz schilderte Dr. Kreczi in seinem 1959 erschienenen Werk „Städtische Kul turarbeit in Linz" aufgrund genauer Quellen arbeit die gesamte Entwicklung der Kulturpflege in Linz. Aus seiner reichen publizistischen Tätigkeit — das Biographische Lexikon des Landes Ober österreich verzeichnet mehr als 200 Artikel zur Kulturarbeit und Stadtgeschichte in Zeitungen und Zeitschriften — ist noch vor allem auf das zweibändige Linzer Kulturhandhuch (1965) und die Linzer Stadtmonographien besonders hinzu weisen, die er als Schriftleiter betreut. Über das Linzer Kulturhandbuch schreibt Siegfried Hai der: Es „verdient mehr als rein lokales Interesse und sollte auch anderenorts als Vorbild einer ähnlichen Kulturbilanz dienen"®. Die Stadtmonographien sind kritische Schriften, die aktuelle Probleme der Stadt Linz aufgreifen, auf die Basis wissenschaftlicher Grundlagen forschung stellen und mit moderner künstleri scher Gestaltung verbinden. Sie erscheinen in zwangloser Folge seit 1948 (bisher zwölf Publi kationen), von denen „Linz im Profil der Zeit" die größte Beachtimg fand. Diese Publikation löste zahlreiche Besprechungen aus. So nannten z. B. die „Oberösterreichischen Nachrichten®" die Schrift ein „Sensationelles Weißbuch der oberösterreichischen Landeshauptstadt" und wid meten ihr nicht weniger als vier ganze Seiten der Zeitung. Auch die Wiener Zeitungen beach teten die Publikation; „Die Presse" z. B. brachte eine ausgezeichnete Besprechung unter dem Titel „Linz gibt Wien ein Beispiel". Vom bisher letz ten Band, der unter dem Titel „Linzer Aspekte 1970" erschienen und dem 50jährigen Bestand einer städtischen Kulturstelle in Linz gewidmet ist, sagt Prof. Dr. Josef Laßl in seiner Bespre chung, daß es sich darin „um eine Prüfung der Gegenwart und vor allem um eine tätige Vor schau in die Zukunft" handelt, die zeigt, „daß Linz nicht an der veralteten Tramway, sondern inmitten der kulturellen Entwicklung Österreichs liegt"''. Zu den engsten Mitarbeitern von Dok tor Kreczi zählte Landesmuseumsdirektor i. R. Dr. Justus Schmidt (er hinterließ der Stadt Linz seine wertvolle Graphik-Sammlung), dessen Keplerbuch er nach dem Tode Schmidts in der Drucklegung betreute. Die Arbeiten Kreczis als Schriftleiter weisen be reits auch auf seine organisatorischen Fähigkeiten hin, die er als Kulturbeamter unter Beweis stel len konnte. Als leitender Beamter war er am Auf- und Ausbau der Linzer Kulturverwaltung, die 1952 zu einer eigenen Geschäftsgruppe des Magistrates erhoben wurde, maßgeblich betei ligt. Diese umfaßt heute laut Verwaltungsgliederungsplan das Kulturamt mit eigenem Jugend referat, Volkshochschule, Kunstschule, Neue Ga lerie, Musikschule, Büchereien, Naturkundliche Station, Archiv und Museum der Stadt Linz. Ein wesentlicher Zug in Kreczis Persönlichkeit ist seine Fähigkeit, Führung und Freiheit groß zügig und gekonnt zu vereinen, die wiederum die Voraussetzung für eine gedeihliche geistige und künstlerische Entfaltung seiner Mitarbeiter bildet. Er hat selbst wiederholt in kulturwissen schaftlichen Publikationen auf die Grundzüge öffentlicher Kulturarbeit aufmerksam gemacht. In einer Abhandlung über „Städtische Kultur pflege®" schreibt er u. a.: „Die demokratische Grundeinstellung des Staatsbürgers verlangt, daß auch dem Ärmsten der Zugang zur Kunst, zur Weiterbildung und zur sinnvollen Freizeit gestaltung offensteht". Doch trat er unerschrokken gegen jede Nivellierung auf, wie z. B. in einer öffentlichen Auseinandersetzung mit dem Sender Rot-Weiß-Rot im Jahre 1953. Prof. Her bert Lange konnte in den „Oberösterreichischen Nachrichten" vom 4. Juli 1953 seine Stellung nahme zitieren, in der es u. a. heißt: „Jeder, der um ernsthafte Kulturarbeit bemüht ist, weiß, daß weder die Wahrheit noch das Gute durch Abstimmung gefunden werden kann. Die emi- ' Mitt. d. Instituts f. österr. Gesdiichtsforschung, Bd. 73 (1965), H. 3—4. » Nr. 59 vom 12. März 1955. ' Oö. Nachrichten vom 16. 5. 1970. ® In: Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz 1952/9.
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