OÖ. Heimatblätter 1972, 26. Jahrgang, Heft 1/2

Wichtigste Ergebnisse der Volkszählung vom 12. Mai 1971 In Oberösterreich lebten am Stichtag der Volks= Zählung von 1971 insgesamt 1,223.444 Personen, das sind um 8,1 Prozent mehr als bei der Volks= Zählung vom Jahre 1961. Damit hat zwar in unserem Bundesland die Einwohnerzahl absolut am stärksten zugenommen, nämlich um 91.821, prozentuell gesehen wird es jedoch von den westlicheren Bundesländern Vorarlberg, Tirol und Salzburg erheblich übertroffen. Im gesam= ten Bundesgebiet stieg die Einwohnerzahl in die= sem Jahrzehnt von 7,073.807 auf 7,456.403, das ist um 5,1 Prozent, Berücksichtigt man die Geburtenzahlen des letz= ten Dezenniums — der Geburtenüberschuß sank allerdings von 11,2 Promille 1961 kontinuierlich auf 4,8 Promille im Jahre 1970 — so liegt jedoch die Zunahme der Einwohnerzahl etwas unter jener des Geburtenüberschusses (100.380), was somit einen Wanderungsverlust von 8539 Per= sonen ergibt. Am stärksten war dieser in den Bezirken Rohrbach, Freistadt, Kirchdorf, Ried und Grieskirchen (in der entsprechenden Reihen= folge). Ein Wanderungsgewirm hingegen wurde in den Bezirken Linz=Land, Wels=Stadt, Urfahr= Umgebung, Steyr=Stadt und Wels=Land ver= zeichnet. Wie schon die Wanderungsbilanz andeutet, ent= wickelten sich die Einwohnerzahlen in den ein= zelnen Regionen des Landes ziemlich unter» schiedlich: 60 Prozent der Bevölkerungszunahme Oberösterreichs fallen allein auf den „Zentral» räum" (Linz—Wels—Steyr—Enns) und den nächst bedeutenden Wirtschaftsraum des Landes in der Vöckla»Ager»Furche. Besonders auffallend war die enorme Aufwärtsentwicklung in den Rand» gemeinden von Linz (vgl. Tabelle am Schluß, 2. Gruppe) und—wenn auch ziemlich schwächer — von Wels. Wenngleich sich in der Vöckla»Ager= Furche die Bezirksstadt Vöcklabruck immer mehr zu einem zentralen Ort höheren Ranges ent» wickelt, so war doch auch in dieser Region der» selbe Trend ersichtlich: die Nachbar» (und vor» nehmlich Wohn)gemeinde Timelkam hatte nicht nur prozentuell, sondern auch absolut eine hö= here Zunahme zu verzeichnen. Ähnliches gilt für den Raum um Gmunden: Während hier die Bezirksstadt 1971 sogar um 248 Personen weni» ger zählte als X961, stieg die Einwohnerzahl in der Nachbargemeinde Gschwandt im selben Zeit» räum um 417, das sind 26,6 Prozent. Die schon seit längerem anhaltende Tendenz der Bevölkerungskonzentration in einem vielleicht günstig als „Kernraum" anzusprechendem Ge» biet auf Kosten anderer Regionen zeichnete sich auch zwischen 1961 und 1971 ab: Bevölkerungs» Ballung in den beiden weitflächigen Wirtschafts» räumen und größeren zentralen Orten, während in den meisten Randgebieten Oberösterreichs und in den stärker agrarisch ausgerichteten Lan» desteilen die Einwohnerzahl weiterhin abnahm. Im folgenden die Volkszählungsergebnisse von X971 nach Bezirken und der prozentuelle Unter» schied gegenüber xpöx bzw. zwischen X95X und X96X: Linz=Stadt Wels=Stadt Steyr=Stadt Braunau Eferding Freistadt Gmunden Grieskirchen Kirchdorf Linz=Land Perg Ried Rohrbach Schärding Steyr=Land Urfahr»Umgebung Vöcklabruck Wels=Land WohnbevöU kerung 1971 202.874 47-279 40.578 85.286 26.443 56.131 87.783 54.8x6 48.195 96.377 52.271 52.826 53-294 53-947 52-337 : 52-316 X09.663 5X.028 Veränderung in "/o 1961—71 1951—61' + 3/5 +15,1 + 5/9 + 9/0 + 9/7 + 6,2 + 4/6 + 6,0 + 4/4 + 2X,2 +11/3 + 5/4 + 2,5 + 7/2 + 6,x +18,4 + 8,8 +10,9 + 6,x + 7/7 + 4/0 + 1/2 — 3/1 + 3/5 — 1,6 — 5/2 — 3/4 +19,8 + 5/1 — 8,8 + x,6 — 6,x — 1/3 + 7/4 + x,x — 1/3 *) Die Abnahme während dieses Zeitraumes ist insbe» sondere durch die starke Abwanderung von Flücht» lingen nach 1951 bedingt. *) Die Angaben stammen aus dem kürzlich erschienenen Heft 1 der „Beiträge zur oberösterreichischen Stati» stik" mit dem Titel „Die Bevölkerungsentwicklung in Oberösterreich von 1961 bis 1971" von Otto Lackin^ ger. — Dem Leiter der Abteilung Statistik des Am» tes der oö. Landesregierung, Herrn Hofrat Dr. Otto Lackinger, sei bestens dafür gedankt, daß sein Ma= terial schon vor dem Ausdruck des obgenannten Heftes zur Abfassung dieses kurzen Überblicks ver» wendet werden konnte.

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