ren wie etwa Emil [Trimmel] Recht geben, wenn er in seinen „See- und Alpenbesuchen in den Umgebungen Ischel's" (Wien 1842) schreibt: „Da er [der Halleswiessee] keine reizende Umgebung und keinen Ueberfluss an Fischen hat, so sind die wenigen Visiten, die er empfängt, wohl zu erklären. Man sieht in diesem Thale auch keinen Meisterhirten mit dem Milch eimer auf dem Rücken den Glockentönen der Leitkuh folgen, obwohl der Boden Anfangs Juni öhliges Gras, und im August hinlänglich Grummet für's Vieh liefert" (S. 41). Dieses Zitat ist gleichzeitig eine der ausführlich sten Beschreibungen der Halleswies. Noch mehr Sätze, nämlich genau elf, widmete Franz Lipp in seiner Schilderung der „unbekannten Seen des Salzkammergutes^^" dem Halleswiessee. Neben dem durchaus richtigen Satz: „Der verschwiegen ste und unbekannteste See im Reich des Schaf bergs aber ist wohl der Halleswiessee" folgt der Hinweis: „Will man ihn aufsuchen, tut man gut daran, nicht gerade den Hochsommer zu wählen, denn es kann vorkommen, daß er in der trocke nen Jahreszeit ganz verschwindet." Auch seine Bemerkung, daß die Ufer ständig schwankten, ist nur sehr bedingt richtig. Nach den durch Bilder, Karten und eine tabella rische Aufstellung unterstützten kurzen Ausfüh rungen'^ dürfte ersichtlich geworden sein, daß es in Oberösterreich wohl wenige so ausgeprägte und scharf von ihrer Umgebung abgegrenzte Landschaftsindividuen gibt wie die Halleswies mit ihrem eigenartigen See. Die bisherige Ver nachlässigung sowohl durch die heimatkundliche als auch die fachwissenschaftliche Literatur kann durch die Tatsache, daß man weder der Land schaft das Attribut des Großartigen zubilligen kann, noch der See in seinem gewöhnlichen Aus maß und Aussehen anders als ärmlich und un ansehnlich erscheint, kaum hinlänglich begründet werden. Da diese Kleinlandschaft auch weiterhin mög lichst ihre Eigenart und Unberührtheit behalten soll, ist ein Schutz des Gebietes angebracht und sei die größtmögliche Schonung der Natur allen Besuchern ans Herz gelegt. Die Rücksichtnahme bezieht sich nicht zuletzt auf die Jagd'®. Auf die Sperre des Gebietes in der Zeit vom 30. Septem ber bis 30. Oktober sei hier besonders verwie sen. Ob vielleicht zur Bereicherung der Landschaft Maßnahmen ergriffen werden könnten oder soll ten, um den großen Halleswiessee zu einem be ständigen Landschaftselement zu machen, würde neben der Klärung besitzrechtlicher Fragen wei tere wissenschaftliche Untersuchungen erfordern. Der Halleswiessee in Zahlen" See bei 1 See bei Überschwemmung Normal am 31. 7. bei Höchst stand 1968 stand Meereshöhe des Wasserspiegels in m 781 783,5 ca. 785,5 Fläche in ha 1,8 10,6 13,7 Größte Länge in m 190 1000 1100 Größte Breite in m 130 210 220 Umfang in m 540 2800 2900 Uferentwicklung'® 1,13 2,42 2,20 Größte Tiefe in m 4,1 7 8,5 Mittlere Tiefe in m 1,55 ca. 1,5 ca. 2—2,5 Volumen in m® 28.000 ca. 160.000 ca. 300.000 Einzugsgebiet in km® 1,9 3,5 3,5 Verhältnis Einzugsgebiet zu Seefläche 105 33 26 " In: oberösterreich. landschaft kultur Wirtschaft fremdenverkehr sport. 8. Jahr, heft 1/2, sommer 1958. Linz, S. 2—13. Der Verfasser beabsichtigt, seine spezielleren Unter suchungen an anderer Stelle zu veröffentlichen. Das Revier weist einen schönen Rotwildbestand auf. Eine Besonderheit sind die von den Leonsbergalmen herabgewanderten Murmeltiere bei der Hinteren Halleswiesalm in etwa 850 m Höhe (die Murmeltiere bei den Leonsbergalmen wurden angesiedelt). " Vom Verfasser durchgeführte Berechnungen aufgrund von Messungen im Gelände, in der Karte und im Luft bild; vereinzelt auch nur Schätzungen (ca.). Verhältnis des Umfanges zum Umfang eines flädiengleichen Kreises.
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