F Karte 3: Das Halleswies-Gebiet. (A = Halleswiessee bei normalem Wasserstand; B = Halleswiessee bei höchstem Hochwasser; C = Hochwasserstand vom 31. 7. 1968; D = Schwinde (Ponor), 3 m tiefer als der Seespiegel; E = Terrasse mit Angabe der Höhe über dem Talboden; F = Wildbachrinne (oberflächlich nur zeitweise wasser führend); G = bestehendes Gebäude; H = verfallenes Gebäude; J = Einfriedung (Steinwall, Zaun); K = Forststraße (Fahrverbot); L = Weg.) Der weitaus größte Teil der umliegenden Wälder ist als ehemaliger Salinenwald Staatsbesitz. Mit seiner früheren Widmung steht die schon alte Aufschließung mit Wegen und die Nutzbar machung selbst des Rußbaches und Kienbaches durch kleine Schwellklausen für den Holztrans port im Zusammenhang. Heute geschieht die Holzbringung über die seit sechs Jahren beste hende und in den letzten Jahren noch östlich an der Halleswies vorbeigebaute Forststraße, die selbst für schwere LKW-Holzfuhren benützbar ist. Der heute neben der Fichte für die ehemaligen Salinenwälder des Salzkammerguts charakteri stische Buchenbestand ist an den Hängen des Breitenberges dominierend. Sonst überwiegt der Fichtenwald mit eingesprengten Tannen und Lärchen; letztere gewirmen gegen die nördliche Umrahmung hin die Oberhand. An Laubhölzern sind Bergahorn, an den feuchteren Stellen Erlen und am Waldrand die schon genannten Hasel büsche nennenswert. Daß der Wald nicht ganz in die Niederung hinabsteigt, hängt wie erwähnt mit den zeit weiligen Überflutungen zusammen. Ziemlich re gelmäßig stellen sich diese im April während der Zeit der Schneeschmelze, manchmal auch im Früh- und Hochsommer und gelegentlich selbst im Herbst und Winter^® ein. Das Auftreten eines etwa ein Kilometer langen Sees kann von nur wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen währen. Das Wasser läuft nach Aufhören der Niederschlagstätigkeit meist innerhalb von zwei bis drei Tagen ab. Bei einer geschätzten mittle ren Tiefe von 2 bis 2,5 m errechnet sich daraus eine unterirdische Abflußmenge in der Größen ordnung von 1 bis 2 m® je Sekunde! Ob und wie stark bei Überschwemmung neben der ge nannten Hauptschwinde noch andere kleinere Versickerungsstellen tätig sind, ist noch nicht geklärt; die Konstanz der Höchstwassermarke spricht aber dafür. Der normale Seespiegel ist selbst bei Trockenheit sehr beständig und schwankt maximal um einige Dezimeter. Von einem zeitweisen Austrocknen des Sees kaim überhaupt nicht die Rede sein. Das Hochwasser, dessen letzte Stände jeweils durch Strandmarken aus Treibholz, Wasserpflanzen, Algen, Fichten nadeln, Buchenlaub und dergleichen deutlich sichtbar sind, führt neben der massenweisen Anlandung von Wasserpflanzen gelegentlich zum Loslösen von Schwingrasenstücken. Ihre Ver frachtung besorgt der Wind. Gegen westliche und nordwestliche Luftströmungen bietet der Breitenberg guten Schutz. Dafür sind hier die bei Schönwetter auftretenden Tageszeitenwinde Im vergangenen Winter am 21. 12. 1971 Höchststand einer bedeutenden Überschwemmung.
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