dort ist eine an den Felsrücken angelagerte Moräne aufgeschlossen!) und damit auch das Halleswies-Polje erreichte. Ob die Oberfläche des Traungletschers so hodi lag, daß auch der Sattel zwischen Hinterer Halleswiesalm und Fachberg alm (905 m) Überflossen werden konnte, ist nodi nicht exakt untersucht; im großen Werk von A. Penck und E. Brückner über „Die Alpen im Eiszeitalter" (1. Band, Leipzig 1909) sind hier nur die Zweige über den Schwarzensee und durch das Weißenbachtal erwähnt. Die Tiefe der Beckenfüllung ist wahrscheinlich gering, aber vorläufig ebenfalls noch unbekannt. Wieweit daran Moränenmaterial beteiligt ist, wird noch zu prüfen sein. Charakteristisch für dieses Polje sind die vorwiegend auf der Nordwestseite aus gebildeten Terrassen, deren Höhe über dem Beckenboden zwischen 10 und rund 35 m schwankt. Zum Formenschatz im Polje zählen noch der Schwemmkegel im Norden des Sees, den der von der Meisterebenalm (östlich des Breitenberg-Gipfels) herabfließende Bach abge lagert hat und durch den das Wasser unter irdisch dem See zuströmt. Die Austrittsstellen sind am fehlenden Bewuchs des Seebodens, am Aufenthalt und der Stellung der Fische und am seltenen Zufrieren zu erkennen. Nur bei Unwet tern fließt der Bach auch über seine Schotter massen imd baut das Delta weiter vor. Die trichterförmige Schwinde (Ponor) und das Mäandrieren der Talbäche wurden schon er wähnt. Vom See gegen die Hintere Halleswiesalm und im Bereich dieser nordöstlichsten Alm sind von Karren zerfurchte Gesteinspartien bloß gelegt. Die Halleswies ist eine zusammenhängende Alm fläche innerhalb eines von der Forstwirtschaft beherrschten Gebietes, in dem die Almwirtschaft und Jagd noch eine gewisse Rolle spielen. Die Dauersiedlung hat nirgends in das Gebiet zwi schen Wolfgangsee und Attersee vorgegriffen, ihre Obergrenze liegt im Raum Rußbach bei 600 m und am südlichen Attersee gar bei nur 500 m. Zur Erklärung dieser niedrigen Sied lungsgrenze müssen sowohl orographische, ge steinsmäßige, klimatische als auch besitzrecht liche Gründe herangezogen werden. Da es sich bei der Halleswies wegen der zeit weiligen Überschwemmungen um eine edaphisch waldfreie Niederung handelt, faßte die Alm wirtschaft hier wohl schon früh Fuß. Der Franziszeische Kataster (1825) verzeichnet noch sechs Almen, die sämtliche zu Heimgütern im benach barten Abschnitt des Ischltales (Ortschaften Gra ben, Windhag und Schwarzenbach) gehörten. Interessant ist die Aufteilung der Weidegründe und insbesondere des unscheinbaren Sees selbst: Vier Besitzer mit drei Parzellen'" hatten am See Anteil, ein weiterer hatte die Parzelle mit der Schwinde. Auf diese Weise war die Wasser versorgung des Viehs auch bei langandauernder Trockenheit gesichert". Die drei auch heute noch bestehenden Seeparzellen des Halleswiessees er geben zusammen 2,31 ha; die Differenz zur heutigen Größe des Sees (1,8 ha) darf freilich nicht voreilig als Betrag der Verlandung ange sehen werden, da sich die schematischen Par zellengrenzen ja keinesfalls genau mit dem Ufer verlauf decken. Die im Mittel in etwa 800 m Meereshöhe gelegenen Halleswiesalmen sind Vor- und Nachalmen zu Almen auf dem Leons berg und Schafberg in 1300 bis 1400 m Höhe. Seit der Aufnahme des Franziszeischen Katasters hat sich die Bedeutung der Almwirtschaft stark verringert. An Veränderungen seien angeführt: Die 1825 noch in Gemeinschaftsbesitz zweier Bauern befindliche Hintere Halleswiesalm ist nun in einer Hand. Die Alm bei der Schwinde (siehe Karte 3) ist verfallen, die Gründe gehören jetzt zur südlichsten Alm des Gebietes (Ernstbauernalm). Die nördlich des Sees befindliche Mittlere Halleswies- oder Mülleralm ist halb verfallen und wird nicht mehr betrieben. Auf der Vorde ren Halleswiesalm (Plackneralm) wird das Som merhalbjahr über Jungvieh gehalten, die Hintere Halleswiesalm beweiden einige Pferde; der An ger dieser Alm wird noch gemäht (siehe Abbil dung 4). Im Herbst werden auda die ebenen Streuwiesen im Südwestteil des Poljes geschnit ten. Der sonstige wirtschaftliche Nutzen der Halleswies für die Bauern besteht in der Holz nutzimg der an die Almfiäche anschließenden Waldungen und der seit dem Rückgang der Alm wirtschaft aufgeforsteten Flächen. Eine Parzelle in Gemeinschaftsbesitz von zwei Bauern. " Der sechste Almbesitzer hatte Anteil am mäandrierenden Bach der Niederung, der stets Wasser führt.
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