Schneidermeister, 1 Webermeister, 1 Weber, 1 Seillermeister, 2 Schopper, 1 Huefschmied, 1 Maurer, 1 Kupferschmied, 1 Fischer, 1 Müller meister, 11 Schöffknechte und 4 Tagwerker. Die Zahl von 11 Schöffknechten erscheint gering. Doch im Orte Hößgang gab es sogar 17 Schöff knechte, die zu den erwähnten Aufgaben heran gezogen werden konnten. Der Wirbel selbst ist deutlich auf Abbildung 5 zu sehen, anscheinend bei geringem Wasser stand, weil der Trichter nicht groß ist. Bei hohem Wasserstand wurde er etwa 15 m breit, die Mitte war ungefähr IV2 m tief. Das war ja das Bezeichnende: Bei niedrigem Wasser war vor der Regulierung der Strudel mit seinen Klippen ge fährlich, der Wirbel aber nicht, bei hohem Was ser machte der Strudel keine Schwierigkeiten, um so mehr der Wirbel. Schon dadurch mußten die Reiseschilderungen recht widersprechend sein. Die einen übertrieben maßlos, am meisten, wenn sie die örtlichkeit selber gar nicht gesehen hatten, andere kamen zur Ansicht, das mit den Gefahren im Strudel sei ein bloßer Schwindel, damit man den Schiffleuten mehr Trinkgeld ge ben solle. Es ist sehr unterhaltsam, die vielen Reiseberichte bei Neweklowsky nachzulesen. Hier sei nur eine nicht erwähnte Stelle aus einer Schilderung von Abraham a Sancta Clara (1645 bis 1708)^^ angeführt: „So jemand auf dem Wasser nach Österreich zu fahren vorhabend ist, jagt ihm kein Ort mehrere Furcht ein als Grein. Das Weibergeschlecht trägt zuvorderst davor eine Abscheu, und wenn man nur einige Meldung davon tut, zittern sie schon wie eine schweinerne Sulz." Die gefährliche Fahrt durch den Strudel hat vie len Reisenden Angst bereitet, so auch jenen „schwäbischen, bayrischen Dirndln", die der Schiffmann in dem bekannten Lied über den Regensburger Strudel fahren mußte. Nach den Studien Uhlendahls^® zur Herkunft dieses Lie des geht die Entstehung auf die von Regensburg aus erfolgte Donaureise von 150 Mädchen zu rück, die Herzog Karl Alexander den braven Unteroffizieren der deutschen Regimenter als Bräute geschickt hatte, die nach dem Ende der Türkengefahr im Banat angesiedelt worden wa ren. Anscheinend geht aus den verschiedenen Fassungen des Liedes hervor, daß ein Spaßvogel von einem Passauer Schiffmann den Anfang gemacht hatte. In Grein hatten darm jene Mäd chen, die nicht ganz sicher waren, Gelegenheit zum Aussteigen, um unterhalb des Strudels wie der zuzusteigen. Da ist darm nur die Allerjüngste im Schiff geblieben. In Regensburg ist noch heute die erste Frage der Fremden nach dem Strudel — aber dort ist keiner. Die Felseninsel ist der Hausstein. Der zunächst liegende Berghang heißt heute noch Schloßleiten. Dies erinnert an eine ältere Bezeichnung als Schloß Lueg^^. Links vom Turm bemerkt man eine Statue, es ist Johannes Nepomuk, der Brükken- und Wegeheilige und so wie der hl. Niko laus Patron der Flößer und Schiffleute. Das Schiff davor steuert die linke Außenseite des nach rechts drehenden Wirbels an. Gegenüber am linken Ufer ist die turmartige Ruine Lan genstein. Vor dieser erschienen bei Niederwasser die „Bräuer-Kugeln", eine größere Steingruppe mit einem auffallend großen und langgestreck ten Stein, dem „langen Stoa". Vom Langenstein zum Hausstein konnte man leicht eine Kette span nen und damit die Schiffahrt sperren. Eine solche Kette diente bis in dieses Jahrhundert vor der Greiner Kirche zur Raseneinzäunung und ist jetzt im Landesmuseum in Linz. In den Jahren 1853 bis 1866 wurde der Haus stein vollkommen beseitigt, woran beim Langen stein eine Gedächtniskapelle mit einer Inschrift erinnert. Mit den Steinen wurde von dort bis zum Hößgang hinauf ein festgefügter Damm als Treppelweg ausgeführt, am linken Ufer eben falls ein solcher Damm, der vom Langenstein geradeaus gegen Struden verlief. Damit wurde die „Freithof-Lakn", wo vordem die Leichen Ertrunkener angeschwemmt worden waren, vom Strom abgesperrt. Abraham a Sancta Clara; Gr. W. BI. v. 24. 8. 1918, von Dr. H. Fischl. Uhlendahl Heinrich, Als wir jüngst in Regensburg waren. Berlin 1924. 49 Seiten (nur 275 Exemplare). Der Verfasser, Direktor der Deutschen Bücherei in Leipzig, hatte die kleine Ausgabe für eine Tagimg von Bibliothekaren bestimmt. In der Linzer Studien bibliothek unter I 21441, in der Wiener National bibliothek nicht vorhanden. In der Josefinischen Landaufnahme.
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