OÖ. Heimatblätter 1971, 25. Jahrgang, Heft 3/4

^ . Wert der Produktion NagetMhmwcl« xu lautenden Preisen Beschäftigte Wert der Produktion zu Maschinennägeterzeuger laufenden Preisen ~ Beschäftigte _ Produktion iw nö. Eimern durchschnittliche Produktion einer Brauerei Brauereien i § § Abb. 11; Nagelschmiede und Maschinennägelerzeuger in Oberösterreich (1853 = 100) Entwurf: R. Kropf / Ausführung: W. Obergottsberger Abb. 12: Biererzeugung in Oberösterreidr (1859/60 = 100) Entwurf: R. Kropf / Ausführung: W. Obergottsberger j) Waffenschmieden und Waffenfabriken Das Zentrum der Waffenerzeugung bildete Steyr, wo (1855) 510 Arbeiter mit der Erzeugung von Waffen beschäftigt waren. Das wichtigste Unternehmen war die Waffen fabrik Josef und Franz Werndl & Co. mit drei Werkstätten in Steyr-Wieserfeld, Webrgraben und Sierninger Straße. Der Sohn Leopold Werndls, Josef, erlernte das Feilenbauergewerbe. Nach einer Gesellenzeit in thüringischen und amerikanischen Gewehrfabriken kehrte er 1853 in die Heimat zurück und übernahm im gleichen Jahr nach dem Tode seines Vaters den Betrieb. Er ließ neue moderne Werkzeugmaschinen aufstellen'®. 1860 besaß Ober österreich sieben Betriebe der Waffenerzeugung mit 362 Arbeitern, die jährlich 12.000 Ge wehrläufe, 150.000 Bajonette, 35.000 Lanzen, 160.000 Ladstöcke, 12.000 Säbelklingen und 250.000 kleine Waffenbestandteile in einem Werte von 820.000 fl. herstellten". 1862 kaufte Werndl die Jocher*sche Papiermühle um 25.000 fl. hinzu und führte eine Konzentration seiner Betriebe im Wehrgraben durch. Böhmische Arbeiter wurden in größerer Anzahl angesiedelt. 1863 trat er gemeinsam mit seinem Werkmeister Carl Holub neuerdings eine Studienreise nach den Vereinigten Staaten an. Damals zählte die Steyr-Waffenfabrik bereits 240 Beschäftigte und produzierte Waren im Werte von 199.000fl. Nach seiner Rückkehr aus Amerika gründete Werndl 1864 die Firma „Josef und Franz Werndl und Co., Waffen fabrik und Sägemühle in Oberletten mit dem Sitz in Steyr". Bis zum Kriegsj'ahr 1866 trat eine mäßige Aufwärts entwicklung ein, so daß die Beschäftigtenzahl auf 420 stieg und der Wert der produzierten Waren auf 325.640 fl. Die katastrophalen Erfahnmgen mit den Vorderladergewehren 1866 führten zu einem Großauftrag des Kriegs ministeriums, 100.000 Werndl-Holub'sche Hinterladergewehre für eine Umrüstung der Armee herzustellen. Meixner Erich Maria, a. a. O., S. 49 ff. Mittheilungen aus dem Gebiete der Statistik 10, Heft 2, S. 140.

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