OÖ. Heimatblätter 1971, 25. Jahrgang, Heft 3/4

Waren im Werte von 130.000 fl. her, gegenüber 1863 hatte sich bei ihnen die Beschäftigten zahl um 7,1 Prozent gesenkt, der Wert der Produktion aber hatte wieder leicht zugenommen. In den folgenden Jahren bis 1868 trat bei den Nägelschmieden eine merkliche Besserung ein, während die Maschinennägelerzeugung stagnierte. 1868 zählten die Nägelschmiede wieder 264 Werkstätten mit 430 Beschäftigten, die Waren im Werte von 300.000 fl. her stellten. Die 18 Maschinennägelerzeuger mit 170 Beschäftigten erzeugten Waren im Werte von 130.000 fl. Bei den Nagelschmieden erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten um 2,4 Pro zent und der Wert um 15,4 Prozent, während beide bei der Maschinennägelerzeugung gleich blieben. Bis 1871 zeigte sich bei den Nagelschmieden neuerlich ein Rückgang. Von 1853 bis 1868 trat bei den Nagelschmieden eine Verminderung um 34,4 Prozent der Beschätigten^ und von 51 Prozent des Wertes ein, bei der Maschinennägelerzeugung waren es 57,5 und 50 Prozent (Abb. 11). Die Produktivität pro Arbeiter betrug bei den Nagelschmieden (1853) 389.313 Stück Nägel, die aus 38,9 q Rohmaterial hergestellt wurden und einen Wert von 934,4 fl. darstellten. Bei den Maschinennägelerzeugern stellte ein Arbeiter 2,7 Mio. Nägel aus 27,3 q Rohmaterial her, die einem Wert von 650 fl. entsprachen. Daraus geht hervor, daß sich die händische Erzeugung vor allem auf große Nägel mit einem höheren Preis konzentrierte. Bis 1868 fiel der Wert der Erzeugnisse pro Arbeiter bei den Nagelschmieden auf 698 fl. und stieg in der Maschinennägelproduktion auf 765 fl. Nagelschmiede und Maschinennägelerzeuger besaßen die gleichen Zentren. Im Raum Steyr-Garsten waren in Steyr selbst (1852) 21 Nagelschmiede mit 52 Gesellen und vier Lehrjungen tätig. 24 Maschinennägel erzeuger beschäftigten 240 Arbeiter. 1868 werden drei k. k. landesbelugte Maschinennägelfabriken genannt, Leopold Landerl, Leopold Putz und Johann Reithmayr. In und um Garsten bestanden (1852) 39 Nagelschmieden mit 94 Gesellen und sieben Lehrjungen, weiters eine Maschinennägelerzeugung mit 9 Arbeitern. In Kraxenthal bei Garsten arbeitete 1852 eine Maschinennägelfabrik mit 10 Arbeitern. Lahrndorf war ein Zentrum der Nagel schmiede, desgleichen Unter-Dambach, wo 1852 eine Maschinennägelfabrik mit 60 Arbeitern existierte. Losen stein zählte (1852) 103 Nagelschmiede mit 419 Gesellen und 79 Lehrjungen, weiters zwei Maschinennägelerzeugungen mit 19 Arbeitern. In Wels besaß C. Hartmann eine Maschinennägelfabrik, die bereits (1852) 60 Arbeiter zählte. 1872 wurden hier 1300 bis 1500 q Nägel im Werte von 30.000 bis 40.000 fl. hergestellt. In Kirch berg bei Kremsmünster bestand eine Maschinennägelerzeugung mit drei Arbeitern. i) Feilenproduktion Die Feilenproduktion wurde in Oberösterreich bis 1848 ausschließlich von Feilenhauern durchgeführt. 1851 zählte man 300 bis 400 Beschäftigte, die jährlich 3,672.000 Stück Feilen herstellten. Das Zentrum der Feilenhauerei lag um Steyr. Von 18 Betrieben, die 1853 be standen, befanden sich 14 in Steyr, zwei in Grünburg und je einer in Neuzeug und Steinbach an der Steyr. Diese beschäftigten 124 Arbeiter, die jährlich 219.000 Bund Feilen im Werte von 146.000 fl. herstellten. Der Absatz ging in die Länder der Monarchie, nach Italien, Schweiz, Deutschland, Frankreich und in die Levante. Bis 1856 zeigt sich eine Aufwärts entwicklung, die in eine schwere Krise überging. 1858 brachte den Tiefpunkt mit nur mehr 12 arbeitenden Betrieben und 17 Beschäftigten, die Waren im Werte von 17.500 fl. her stellten. Seit 1860 trat wieder eine Besserung ein, es wurden 226.500 Stück Feilen im Werte von 83.500 fl. produziert. 1848 wurde von Isidor Braun in Schöndorf und Pichlwang eine Gußstahlfeilenfabrik gegründet, die mit 11 Arbeitern (1853) 356 q Waren im Werte von 7264 fl. herstellte. Die Produktion bestand aus Gußstahlfeilen, landwirtschaftlichen Geräten und Eisengußwaren. Der Absatz ging nach Wien, Bozen, Salzburg, Böhmen und Italien. Der Höhepunkt der Entwicklung wurde 1860 erreicht mit 30 Beschäftigten, die Waren im Werte von 85.000 fl. erzeugten. Bis 1866 trat ein starker Rückgang ein. Erst 1867 erhöhte sich der Beschäftigtenstand wieder auf 30 und der Wert der erzeugten Produkte (1868) auf 40.200 fl. Die Produktion umfaßte 1872 Gußstahlfeilen, Gußstahl- und Mühlbleche, Federn und Achsen für Eisenbahnwaggons, Gußstahlambosse und Armatm-engegenstände". Summarischer Bericht über die Industrie, den Handel imd Verkehr 1872, S. 104 f.

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