Außer Franz Werndls Betrieb in Unterhimmel, der aus einem Feinstreckwalzwerk und einem Drahtzug bestand, sind noch folgende wichtige Unternehmen zu nennen: Durchgehend in Betrieb waren die Draht zieherei Josef Brugger in Keuschen, das Drahtwalzwerk und die Nadelfabrik Franz Huber in Josephsthal und das Drahtwerk Josef Weinmeister in Windischgarsten. Nur 1841 scheinen auf: Drahtzüge in Kleinranaing, Neu zeug und Sierning. Von 1841 bis 1868 werden genannt: der Drahtzug Franz Bachler in Mühlthal bei Vorchdorf und das Hammer- und Drahtwalzwerk Wilhelm Thury in Graben bei Windegg. Nur 1868 werden angeführt: die Drahtzugerzeugung der Eisengewerkschaft und des Anton Leopoldseder in Steyr. h) Nägelerzeugung Die Erzeugung von Nägeln erfolgte einerseits durch Nägel- und Zweckschmiede, andererseits durch Maschinennägelerzeuger. Unter letzteren taucht erst 1864 ein Fabriksbe trieb auf. Beide Sparten weisen eine Rückläufigkeit auf, wobei die zahlenmäßig von vornherein wesentlich geringeren Maschinennägelerzeuger zuletzt im Wert ihrer Erzeugnisse die Nagel schmiede übertreffen. 1851 erzeugten 158 Nagelschmiedwerkstätten mit 600 bis 700 Beschäf tigten 364 Mio. Stück Nägel. 1853 stellten 31 Maschinennägelerzeuger mit 400 Beschäftigten aus 10.910 q Rohmaterial 1115 Mio. Nägel im Werte von 260.000 fl. her. Von 1853 bis 1855 vermochten sich die Nägelschmiede ständig aufwärts zu entwickeln, so daß 1855 in 170 Werkstätten 750 Beschäftigte gezählt wurden, die aus 33.840 q 280 Mio. Stück Nägel im Werte von 659.400 fl. herstellten. Wesentlich ungünstiger verlief zunächst die Entwicklung der Maschinennägelerzeugung: hier sank die Zahl der Betriebe auf 24 mit 270 Beschäftigten, die nur mehr 586 Mio. Nägel im Werte von 133.800 fl. erzeugten. Während die Nägelschmiede hauptsächlich für den Absatz im Inland arbeiteten, wurden die Maschinennägel zum größten Teil exportiert. Der Geschäftsrückgang war durch ausländische Konkurrenz, vorzüglich der Belgier, sowie die türkisch-russischen Wirren entstanden. Aber auch im Bereich der kleinen Nägelschmiede wurde über den stark rückläufigen Geschäftsgang geklagt. Während vor zehn Jahren im Raum Losenstein noch acht bis zehn Arbeiter auf eine Werkstatt ent fielen, waren es 1853 nur mehr vier. Die oberösterreichische Nägelerzeugung machte 1855 zirka ein Drittel der Gesamtproduktion der Monarchie aus. Der Absatz ging in alle Länder der Donaumonarchie, nach Italien, in die Donaufürstentümer und in die Türkei®®. Die folgenden Jahre brachten eine Konjunkturwelle, die sich auch auf die Maschinennägel erzeuger auswirkte und 1860 ihren zweiten Höhepunkt erreichte. 1860 beschäftigten 230 Nägelschmiede 703 Arbeiter, die 1315 Mio. Stück Nägel im Werte von 907.000 fl. erzeugten. Die 28 Maschinennägelerzeuger zählten 228 Beschäftigte, die 1333 Mio. Stück Nägel im Werte von 395.500 fl. herstellten. Vergleicht man 1853 mit 1860, so trat bei den Beschäf tigten ein Zuwachs von 7,3 Prozent, bei der Produktion von 415,7 Prozent und im Werte um 48,2 Prozent ein. Bei den Maschinennägelerzeugern ging im gleichen Zeitraum die Zahl der Beschäftigten um 43 Prozent zurück, während sich die Produktion um 19,6 und der Wert derselben um 52,1 Prozent erhöhte. Bis 1863 erfolgte für beide Sparten eine schwere Krise. Bei den Nagelschmieden nahm die Beschäftigtenzahl um 36 und der Wert der Pro duktion um 68 Prozent ab, bei den Maschinennägelerzeugern der Beschäftigtenstand um 19,7 und der Wert der Produktion um 87,5 Prozent. Den Tiefpunkt der Depression erreichten die Nagelschmiede 1866; sie zählten nur mehr 420 Beschäftigte und erzeugten Waren im Werte von 260.000 fl. Ihr Beschäftigtenstand war gegenüber 1863 um weitere 6,7 Prozent und der Wert der Produktion um 10,5 Prozent zurückgegangen. Etwas günstiger verlief die Ent wicklung bei den Maschinennägelerzeugern, die seit 1864 bereits über einen Fabriksbetrieb verfügten. Zwanzig Maschinennägelerzeuger beschäftigten 1866 170 Arbeiter und stellten ' Jahresbericht der Handels- und Gewerbekanuner für 1853, S. 50 ff.; Industrie und Handel, S. 301 f.
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