OÖ. Heimatblätter 1971, 25. Jahrgang, Heft 3/4

223. Ein Beschäftigtenanstieg um 5,1 Prozent trat bei einem Wertverlust von 61,5 Prozent ein. Von 1863 bis 1866 wurden neuerdings acht Betriebe stillgelegt, die Zahl der Beschäf tigten sank um 11,6 Prozent und der Wert der Erzeugnisse um 4,5 Prozent. Von 1866 bis 1868 folgte wieder eine leichte Besserung. Von 1853 bis 1868 vermehrte sich die Zahl der Betriebe um 9,1, die der Beschäftigten um 14,9 und der Wert der Produktion um 42,5 Prozent. Die Produktivität in Hammer- und Hackenschmieden betrug 1853 pro Arbeiter 54,6 q im Werte von 1079 fl., 1868 fiel der Wert der Erzeugnisse auf 729,1 fl. Nur die Hackenschmiede in Keuschen wird namentlich genannt. f) Blechhämmer 1863 arbeiteten drei Betriebe mit 18 Beschäftigten und erzielten einen Produktionswert von 47.500 fl. Bis 1866 trat eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung ein, die 1865 zur Gründung eines vierten Betriebes führte. Besonders gute Konjunkturjahre folgten 1867 und 1868. Von 1866 bis 1868 erhöhte sich der Beschäftigtenstand um 56,6 Prozent und der Produktionswert der erzeugten Waren um 53,4 Prozent. Von 1863 bis 1868 stiegen der Beschäftigtenstand um 42,6, der Produktionswert um 32,6 und die Löhne um 49,1 Pro zent. Die Produktivität pro Arbeiter betrug 1863 im Wert der Erzeugung 2638,9 fl, 1868 nur mehr 2195,2 fl. Die Zentren der Blechhämmer befanden sich hauptsächlich in Steyr, Weyer sowie am Laussabach"'. Durch das Entstehen der Blechwalzwerke erwuchs den Hämmern eine schwere Konkurrenz. g) Drahterzeugung Die Drahterzeugung unterlag ebenfalls großen Konjunkturschwankungen und erlebte in der Berichtszeit einen starken Rückgang. 1853 bestanden sieben Betriebe mit 116 Be schäftigten, die 10.678 q im Werte von 232.220 fl. herstellten. Zwei Jahre später waren nur mehr drei Betriebe mit 87 Beschäftigten tätig. Im folgenden Jahr trat wieder eine Kon junktur ein, die zur neuerlichen Eröffnung zweier Betriebe führte und etwa die Produktions höhe von 1853 erreichte. 1860 bedeutete auch für die Drahterzeugung einen Höhepunkt. Vergleicht man 1853 mit 1860, so erhöhte sich die Produktion um 30,6, der Wert derselben um 12,8, während gleichzeitig die Beschäftigtenzahl um 22 Prozent absank. Der Absatz der Drahtwaren ging in alle Länder der Monarchie, nach Italien, Polen, Rußland, in die Donaufürstentümer und in die Türkei. Zwischen 1860 und 1866 trat eine schwere Krise in der Drahterzeugung ein. 1863 brachte noch einen Höchststand mit 10 Betrieben und 80 Beschäftigten, die Waren im Werte von 140.000 fl. herstellten. Von 1860 bis 1866 hat sich der Wert der Produktion um 63 Prozent vermindert und der Beschäftigtenstand war um 22 Prozent geringer. Bis 1868 zeigte sich wieder eine Aufwärtsentwicklung, so daß 1868 Waren im Werte von 160.400 fl. produziert wurden. Anfangs der siebziger Jahre trat wieder eine Krise ein. Die Produktion erreichte nur mehr 6700 q mit einem Wert von 123.000 fl. Seit 1872 arbeiteten nur mehr zwei Betriebe, Unterhimmel und Josephsthal. Zwischen 1866 und 1872 trat trotzdem eine Erhöhung des erzeugten Warenwertes um 104 Prozent ein. Vergleicht man 1853 mit 1872, so ist das Ergebnis wenig erfreulich: Die Zahl der Be triebe ging um 71, die des Beschäftigtenstandes um 40, die Produktion um 35 und der Wert der Produktion um 14 Prozent zurück (Abb. 10). Die Produktivität pro Arbeiter betrug (1853) 92 q im Werte von 2002 fl., bis 1872 erhöhte sich dieselbe auf 100 q mit einem Werte von 2857 fl. Hoffmann Alfred, a. a. O., S. 361.

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