OÖ. Heimatblätter 1971, 25. Jahrgang, Heft 3/4

Hasenberg oder am Trattenbach, die 1851 Gottlieb Weinmeister mit 28 Arbeitern betrieb und die 40.000 Stück herstellte, weiters in der Au zu Spital am Pyhrn, Schröckenherberg oder Hierzenbergerwerk und Grünau oder Sensenschmiede am hinteren Hasenberg. Am Dambach zu Rosenau bei Windischgarsten arbeiteten 20 bis 25 Arbeiter an der Herstellung von zirka 35.000 Stück. Drei Werke bestanden in der Pießling: in der Kaixen oder mittlere, in der Roßleithen oder obere, in der Au oder untere Pießling. In Steyrling arbeiteten drei Werke: an der Schleifen, Grünanger und am Hirschenstein. In Klaus bestand eine Werkstatt im Graben. Im Almtal konzentrierten sich die Betriebe um Scharnstein: eine Werkstatt ober der Almbrücke, wo 1851 Gottlieb Kalten brunner mit 20 Arbeitern 48.000 Sensen und Sicheln produzierte, eine Werkstatt bei der Almbrücke, wo Johann Adam Pießlinger mit 20 Arbeitern 45.000 Stück herstellte, am äußeren Gruebach, wo Josef Hierzenberger mit 16 Arbeitern 40.000 Stück erzeugte, am inneren Gruebach und in Niederwörth. Im Ennstal lagen Sensen hämmer am Rodelsbach bei Großraming, im Pechgraben zu Losenstein und in Laussa. Im Mattigtal befanden sich Sensenhämmer in Lochen bei Mattighofen, in Schalchen und in Mauerkirchen. Am Anfang der Epoche wird von einem Sensenhammer in der KapeUen bei Mattighofen und einem solchen in der Leithen gesprochen. Im unteren Mühlviertel produzierte Sebastian Kindler auf dem Riedelhammer zu Gutau je 28.000 Sensen und Strohmesser. Im Hammerl zu Herzogsreith beschäftigte Tobias Kindler 19 Arbeiter, die 30.000 Sensen, 200 Sicheln und 7200 Strohmesser herstellten. Matthias Greisenegger betrieb den Oberhammer zu Ritzenedt mit 22 Arbeitern, die 16.000 Sensen und 14.000 Strohmesser erzeugten. Derselbe besaß auch den Saghammer zu Harrachsthal mit 19 Arbeitern, die 15.000 Sensen und 12.000 Strohmesser produzierten. Weitere Hämmer waren der Geierhammer oder deutsche Moserhammer bei Leopoldschlag, der Hammer auf der Hangleithen zu Florenthein bei St. Oswald, der Markthammer zu St. Oswald, der Rösslhammer zu Zettwing bei Leopold schlag sowie der Hammer am Stein in Oberstiftung. Die beiden Hämmer in Reichenau scheinen 1851 nicht mehr auf. Von den sonstigen im Lande zerstreuten Hammerwerken sind der Hammer zu Mondsee und drei Hämmer zu Haibach bei Schärding zu nennen, die 1873 nur mehr Strohmesser herstellten. Als eingegangen am Ende der Periode galten: Öd im Innkreis (?), Holln bei Tumeltsham, Weinbach bei St. Wolfgang und Haslach im MühlvierteF''. d) Pfannenhämmer 1853 arbeiteten acht Pfannenhämmer mit 31 Beschäftigten, die 620 q im Werte von 22.376 fl. produzierten. Von 1853 bis 1860 ging die Zahl der Beschäftigten bei gleichzeitigem Produktionsanstieg geringfügig zurück. Es wurden Pfannen, Feldkessel, Reinen und Hefen deckel produziert. Der Absatz ging vorzüglich in die Schweiz, nach Bayern, Böhmen, Un garn und in die Steiermark. Zwischen 1860 und 1863 fiel der Wert der Produktion um 70,4 Prozent. Von 1863 bis 1866 erfolgte neuerlich ein Anstieg um 6,8 Prozent. Das Jahr 1867 brachte eine Krise, das folgende Jahr wieder eine Konjunktur. Zwischen 1853 und 1868 läßt sich jedoch ein Rückgang der Beschäftigten um 35,5 Prozent bei einem Wertzuwachs von 14 Prozent feststellen. Die Produktivität pro Arbeiter betrug im Jahre (1853) 20 q im Werte von 721,811.; bis 1868 stieg der Warenwert auf 1275 11. Die Pfannenhämmer wiesen eine kleingewerbliche Struktur auf. Solche Betriebe bestanden in: Mondsee, Steyr, Vorchdorf, Wimsbach, Kolming, Riedlbach und Schweibern bei Mattighofen. e) Hammer- und Hackenschmiede Die beiden Erzeugungssparten werden in der Regel immer zusammen genannt, nur vereinzelt sind sie getrennt ausgeworfen. 1841 zählte Oberösterreich 14 Hackenschmiede, die 3115 q im Werte von 60.50011. produzierten. 1852 wurden 26 Hammerschmiede genannt, die 83 Beschäftigte zählten und 3000 q im Werte von 102.000 11. herstellten. Von 1853 bis 1871 scheinen beide Sparten ungetrennt auf. 1853 existierten 197 Betriebe mit 323 Beschäf tigten, die 17.620 q im Werte von 348.520 ü. erzeugten. Die Produktion bestand aus land wirtschaftlichen Geräten und deren Bestandteilen, seltener auch aus Sensen und Sicheln, weiters aus verschiedenen Werkzeugen, Sägeblättern, Ambossen und sonstigen Gegenständen aus Stahl. Von 1853 bis 1860 verringerte sich die Zahl der Betriebe auf 163, wobei die Zahl der Beschäftigten um 8,8 Prozent, die Produktionsmenge um 20,9 Prozent bei einem Wert anstieg von 42,1 Prozent zurückging. Bis 1863 vermehrte sich die Zahl der Betriebe auf Bezüglich der Namen vergleiche Zeitlinger Josef, Sensen, Sensenschmiede und ihre Technik. Jahrbuch des Musealvereines 91 (1944), S. 140 ff.

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