Vermutlich in dieser Epoche eingegangen oder nur sporadisch genannt: 1841 in Sieming die Baumwoll druckerei Johann Hofinger, in Kleinmünchen 1851 die Baumwoll- und Tüchelfabrik Johann Rübsamer, die 90 Beschäftigte zählte und Kattune mit bunten Mustern nach Linz und Wien lieferte. In Vöcklabruck produ zierte 1845 die Kattunfabrik und Tücheldruckerei Johann Nepomuk Staniek 15.000 Tücher. 1851 waren hier 20 Personen beschäftigt, die 10.000 Stück für den Absatz nach Oberösterreich, Niederösterreich, Kärnten, Steiermark und Tirol bedruckten. 1856 ging das Unternehmen in Konkurs und wurde 1860 nur mehr mit vier Arbeitern in Betrieb genannt. d) Seidenerzeugung Die Seidenindustrie kam in diesem Kronland über bescheidene Anfange nicht hinaus, obwohl 1856 ein „Verein zur Förderung der Seidenkultur in Oberösterreich" in Linz ins Leben gerufen wurde. Bis November dieses Jahres waren bereits 120 Aktien zu 50 fl. CM subskribiert. Der Verein zählte Ende 1858 74 Mitglieder und die Fondsmittel betrugen 2291 fl. CM^'. 1870 war dieser Verein noch tätig. In Schwanenstadt bestand von 1841 bis 1873 eine Samtbandfabrik, die seit 1868 als k. k. landesbefugte Samtbandfabrik durch J. Haidenthaler geführt wurde. In Egelsee scheint von 1841 bis 1850 eine Seidenfabrik auf. In Henndorf existierten 1841 drei Spitzenfabriken. e) Sonstige Textilien Die gemischten Baumwoll-, Schafwoll-, Leinen- und Seidenzeugfabriken gerieten 1851 in eine schwere Absatzkrise, weil besonders Sommerstoffe unverkäuflich blieben^®. Die Fabriken im Mühlkreis waren zusätzlich durch ihre schlechte Verkehrslage behindert. 1850 zählte Oberösterreich vier gemischte Textilbetriebe, 1852 sechs mit 2000 Beschäftigten auf 1288 Webstühlen. Der Absatz ging in alle Länder der Monarchie, besonders aber nach Italien. 1859 und 1866 traten schwere Krisen ein. Die beiden größten Unternehmen wurden während der gesamten Zeit durchgehend geführt: In Haslach arbeitete die Leinenwarenfabrik Vonwiller & Co., die auch Baumwollwaren herstellte. 1845 waren im Sommer 290 Webstühle, im Winter aber 390 in Betrieb, die feine Drillwaren herstellten, während die gewöhnliche Lein wand von den Hauswebern der Umgebung zur Weiterverarbeitung angekauft wurde. 1851 beschäftigte das Unternehmen 360 Arbeiter und produzierte 65.460 Ib. 1853 wurden 3800 Stück Halbleinendrill, 2800 Stück Ganzleinendrill, 3000 Dutzend gedruckte Tüchel hergestellt, die in alle österreichischen Länder, vorzüglich nach Italien gingen. Ein zweiter großer Betrieb bestand in Helfenberg, bereits 1841 als Leinenwarenfabrik erwähnt, der aber auch Baumwoll- und gemischte Waren herstellte und 1843 die Landesfabriksbefugnis erhielt. Peter Simonetta arbeitete noch weitgehend im Verlagssystem. Sein Verlagsgebiet reichte über den gesamten Mühlkreis bis nach Böhmen. 1843 zählte der Betrieb 250 Beschäftigte, 1851 bereits 2427, 1853 arbeiteten 171 bis 371 in der Fabrik und 600 bis 800 im Verlag. 1853 wurden 30.080 Stück erzeugt, darunter 9500 Baumwoll waren, 8000 Halbleinenwaren, 3480 Schafwollwaren mit Baumwolle gemischt und 9100 Leinenwaren. Der Absatz ging vor allem nach Linz, Wien und Mailand. Zahlreich sind die Zeugnisse für stillgelegte Betriebe: In Steyr bestand 1841 die Baumwolldruckerei Johann Hudetz und Gustav Adolf Roiko. 1842 verkaufte Hudetz das Fabriksgebäude und errichtete einen eigenen Betrieb in Traun. Seit 1844 führte Moritz Diessner das Unter nehmen als Baumwoll-, Schafwoll- und Leinwandfabrik. Die Produktion betrug 1841 10.000 Stück, der Absatz ging nach Niederösterreich, Steiermark, Tirol, Illyrien und Böhmen. In Neumarkt bestand 1841 eine Leinen fabrik, die auch Baumwoll- und gemischte Stoffe herstellte. 1851 waren 115 Arbeiter beschäftigt, die 160 q Leinen- und Halbleinendrill (2200 Stück) und 121 q Teppiche (200 Stück) für den Absatz in die Lombardei, nach Venetien und nach Wien herstellten. In Linz produzierte 1841 die Barchentfabrik Anton Carl Hafferl mit 84 Tuchmachern und Scherern 3000 Stück Tuch im Werte von 100.000 fl. 1852 wird sie letztmals erwähnt. In Zwettl betrieb Karl Kainka von 1841 bis 1868 eine Leinenfabrik, die Damast- und BaumwoUwaren her stellte. Diese wird 1868 nur mehr als Baumwollwarenfabrik genannt. Von den nur zwischendurch erwähnten Betrieben seien genannt: 1845 scheint in Lembach eine Leinenund Baumwollwarenerzeugung Alois Johanniter auf, die über 100 Weber beschäftigte und ihre Erzeugnisse zum Teil exportierte". In Kirchdorf taucht 1868 die k. k. landesbefugte Leinen-, Baumwoll- und Schafwollwarenfabrik J. G. Hausmanninger auf. f) Bleichereien, Färbereien und Appreturanstalten In Oberösterreich existierten 1860 zwei solcher Betriebe, die sich spezialisiert hatten und 17 Arbeiter beschäftigten. *' Industrie und Handel, S. 519. " Jahresbericht der Handels- und Gewerbekammer für 1852, S. 26. " Hoffmann Alfred, a. a. O., S. 315.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2