buchhandlung Huemers Witwe und Danner erwähnt, 1854 in Ried im Innkreis eine Buchdruckerei mit zwei Handdruckpressen sowie eine lithographische Anstalt mit einer Handpresse, in Grein 1854 eine lithographische Anstalt mit einer Handpresse und in Schärding im gleichen Jahr eine lithographische Anstalt, ebenfalls mit einer Handpresse. 5. Lederindustrie Die Ledererzeugung Oberösterreichs unterlag großen Schwankungen und erlebte nur 1860 und nach 1867 bis 1872 einen großen Aufschwung, während dazwischen Krisenzeiten lagen. Von den fünf Fabriksbetrieben waren zeitweise nur einer oder zwei in Betrieb, zum Beispiel zwischen 1863 und 1867 allein die Lederfabrik Max Mayrhofer in Urfahr. Ein Höchstbeschäftigtenstand wurde 1860 mit 77 Arbeitern erreicht, ein Tiefstand 1863 mit nur 10. Produktionswerte sind uns leider nur wenige erhalten geblieben, so betrug die Er zeugung 1852 4032 q, 1857 aber nur 1900 q. Dementsprechend schwankte auch der Pro duktionswert von 52.700 fl. im Jahre 1862 bis 1,600.000 fl. im Jahre 1872. Das Wachstum der oberösterreichischen Lederindustrie war in der Zeit von 1853 bis 1858 mit einem Produktionszuwachs von 77 und einem Wertzuwachs von 109 Prozent relativ günstig. Von 1858 bis 1866 trat ein Beschäftigtenrückgang von 86 und ein Wert rückgang von 79 Prozent ein. Interessanterweise war in den ersten Jahren bis 1860 bereits ein Beschäftigtenrückgang von 11 Prozent zu verzeichnen, während sich noch ein Wert zuwachs von 89 Prozent zeigte. Von 1863 bis 1866 stagnierte die Lederindustrie völlig. Von 1866 bis 1873 läßt sich ein weiterer Wertzuwachs von 2319 Prozent feststellen, leider jedoch fehlen Zahlen über Beschäftigtenstand und Produktionsmenge. In absoluten Zahlen trat von 1867 bis 1868 eine Erhöhung der Beschäftigten von 14 auf 70 und im Wert der Produktion von 64.200 auf 593.000 fl. ein. Von 1853 bis 1873 betrug der Wertzuwachs insgesamt 950 Prozent. Als Gründe für die schwankenden Erfolge der Lederindustrie kann der Mangel an Rohstoffen im Lande angeführt werden (1858 wurden 3810 q Rohstoffe ver arbeitet), weiters auch die Abhängigkeit von den Militärlieferungen'®. Der Absatz des Leders ging 1852 nach Oberösterreich, Böhmen, Ungarn und Italien, 1873 überdies nach Wien, Galizien und die Donaufürstentümer. Die Produktivität des einzelnen Arbeiters läßt sich infolge der großen Schwankungen schwer berechnen: 1853 erzeugte ein Arbeiter jährlich 22,4 q mit einem Wert von 1642 ff., 1858 39,7 q mit einem Wert von 3425 ff., 1863 stieg der Wert auf 5270 fl. und erreichte 1868 8371 fl. Unter den durchgehend genannten Betrieben war der bedeutendste die Lederfabrik Pöschl in Rohrbach. Sie erhielt 1844 die einfache und ein Jahr später die Landesfabriksbefugnis. 1841 zählte sie 45 Beschäftigte, die 9000 Stück Rindshäute und 5000 Stück Kalbfelle im Werte von 120.000 fl. verarbeiteten. Um 1850 wurde der Betrieb auf fabriksmäßige Erzeugung umgestellt, 1851 zählte das Unternehmen bereits 770 Beschäftigte, die 1083 q Leder erzeugten und 60.000 Paar Fußbekleidung im ärarischen Auftrag herstellten. Durch den deutschen Zollverein entstanden nach 1854 große Absatzschwierigkeiten". Das Produktionsprogramm umfaßte 1852 verschiedene Gattungen Ober- und Sattelleder, Maschinenriemenleder, schwarzes und weißzugerichtetes Kalbleder und Zylinderfelle. Die technischen Einrichtungen des Betriebes bestanden 1863 aus einer Dampf maschine mit 20 PS. In Wels wurde die Lederfabrik Heinrich Herle 1821 als kleiner Handwerksbetrieb ge gründet, der 1840 die einfache Fabriksbefugnis erhielt und 1868 als k. k. privilegierte Lederfabrik und Lederhandels-Gesellschaft Erwähnung fand. Die Produktion betrug 1852 800 q Leder. In Linz produzierte 1852 Johann Mayrhofer 120 q Pfundsohlenleder und 80 q Stiefelleder. Nur sporadisch genannt oder später einge gangen dürften folgende Betriebe sein: in Linz Karl F. Schuel, von 1844 bis 1868 genannt, der Ochsen- und Kuhhäute verarbeitete und das Leder in der Umgebung absetzte. Weiters tauchten in Linz 1844 die Lederfabrik Franz Josef Kaindl und 1868 die Lederfabrik Peter Karl Augustin auf. Eine Reihe weiterer Betriebe wurden in der Berichtszeit neu gegründet beziehungsweise erstmals genannt: Im Haselgraben bei Urfahr bestand 1863 die Lederfabrik Max Mayrhofer, die 10 Arbeiter zählte, in Wels Jahresbericht der Handels- und Gewerbekammer für 1852, S. 29. " Die Großindustrie Österreichs, 6. Bd., Wien 1898, S. 227.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2