Schleifglas auf 1,3 Prozent, bei ordinärem Hohlglas auf 1,3 Prozent, bei Hohlglas auf 1,5, und bei Tafelglas auf 0,7 Prozent. Das Erzeugungsprogramm des Jahres 1852 nennt darüber hinaus Grün-, Kreiden-, Schleif-, Fein- und Alabasterglas sowie verschiedenfarbige Glaswaren. 1870 wurden in erster Linie ordinäres grünes Glas, weißes Hohlglas, Schleifglas, blaues Glas und BouteUlen erzeugt. Die Wachstumsphasen der oberösterreichischen Glasindustrie entsprechen dem allge meinen Konjunkturverlauf. Von 1852 bis 1860 erhöhte sich die Produktion um 145 und der Wert derselben um 155 Prozent, die Beschäftigtenzahl hingegen nur um 11,4 Prozent. Von 1860 bis 1866 erfolgte ein schwerer Rückgang; bei der Produktion um 56, beim Wert um 67 und bei den Beschäftigten um 24 Prozent. Die Gründerjahre von 1866 bis 1873 brach ten wieder eine Produktionsausweitung um 138, bei einem wertmäßigen Anstieg um 214 und einem Beschäftigtenzuwachs von 18,7 Prozent. Im Gesamtzeitraum wuchs die Pro duktion um 156 und der Wert derselben um 166, während die Beschäftigtenzahl mit plus 0,8 Pro zent sich nur geringfügig erhöhte. Spitzenwerte der Produktion bedeuteten jeweils auch die Erzielung von Höchstpreisen, während in Depressionszeiten der Preisverfall stärker als die Minderung der Produktion ausfiel (Abb. 4). Die technischen Einrichtungen der Glashütten bestanden 1856 aus vier Öfen mit 26 Hafen^^. Von den 20 Hafen für Hohlglas entfielen vier auf farbiges und Kristallglas, drei auf Schleifglas und dreizehn auf ordinäres Glas. Sechs Hafen dienten ausschließlich für Tafel glas. Der Absatz erfolgte 1852 nach Oberösterreich, Salzburg, in die Obersteiermark, nach Tirol, Ungarn, GaJizien, in die Bukowina, nach Wien und in die Türkei. Die Aus fuhr nach Deutschland ging seit Gründung des Zollvereines wegen der hohen Einfuhrzölle stark zurück. Die Preise des oberösterreichischen Glases entsprachen im Durchschnitt je nen der Donaumonarchie, nur bei Hohlglas lagen sie geringfügig höher. Die Produktivität pro Arbeiter betrug 1852 38,4 q, in der Höchstkonjunktur 1860 84,3 q, fiel in der Krise dann wieder nahezu auf die Hälfte ab, um 1870 wieder 90 q zu erreichen. Wertmäßig pro duzierte ein Arbeiter 1853 Glaswaren um 685 fl., 1860 um 1370 fl., im Depressionsjahr 1866 von nur mehr 597 fl., 1870 aber wieder von 1000 fl. Die Hohlglashütte Sonnenwald, von 1851 bis 1873 Hermenegild Wagendorfer gehörig, zählte 1851 34 Beschäftigte und produzierte (1854) 1200 q Glas. Das Produktionsprogramm umfaßte Hohlglas, Medizinund Pulvergläser, Stöpselflaschen, Retorten und Apothekerglaswaren. 1856 kamen noch Schleifglas, Kristallund farbiges Hohlglas hinzu. Der Absatz ging vor allem nach Wien und Linz. Die Glashütte Freudenthal in der Gemeinde Weißenkirchen, 1841 bis 1873 im Besitz von Wenzel Stümpfl, beschäftigte 1851 dreißig Arbeiter und erzeugte 1.845 q Hohl-imd Tafelglas. Der Absatz ging in die Obersteiermark, nach Salzburg, Tirol und Oberösterreich. Die Tafel- und Hohlglashütte Schneegattern gehörte 1851/52 ebenfalls Wenzel Stümpfl. 1851 produzierten hier 24 Arbeiter 1530 q Glaswaren. Der Absatz erfolgte in Oberösterreich, Salzburg und Tirol. Die Hohlglashütte Schwarzenberg bei Schlögl wurde bereits 1844 von den Gebrüdern Fliegelmüller als Fabrik geführt. Die Produktion betrug 1851 480 q Glaswaren, der Beschäftigtenstand 40. Der Absatz ging nach Wien, Passau, Gzernowitz und Oberösterreich. Zwischen 1861 und 1862 s^'ellte man den Betrieb ein. Dieses Schicksal widerfuhr auch den Glashütten Freudenberg und Mattighofen, die zwischen 1841 und 1851 mehrfach genannt wurden. 4. Holz- und Papierindustrie a) Holzwarenerzeugung Am Beginn der Periode existierten Kinderspielwarenfabriken in Gmunden und Eben zweier. Zur Gemeinde Altmünster gehörte auch die Holzschnitzerei in der Viechtau. Traunkirchen besaß ebenfalls 1851 eine Holzwarenfabrik. 124 Arbeiter schnitzten hier aus Ahorn-, '''' Mittheilimgen aus dem Gebiete der Statistik 6, Heft 2, S. 89 fl".
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