Von 1842 bis 1855 förderte man etwa jährlich 100 bis 200 q, deren Wert zwischen 60 bis 80 Gulden lag. Seit 1866 stieg die Produktion stark an und erreichte 1872 400 q mit einem Wert von 420 £1. d) Salzgewinnung In Oberösterreich wurde Sudsalz, Steinsalz und Industriesalz hergestellt. Ersteres fand fast ausschließlich als Kochsalz für menschliche Zwecke Verwendung, das Steinsalz für Tierfütterung, während das Industriesalz in Dung-, Fabriks- und Nebensalz eingeteilt wurde. Die oberösterreichischen Salinen lieferten in überwiegendem Ausmaß Sudsalz. Die Industriesalzproduktion schwankte stark nach den jeweiligen Bedürfnissen. Die Bedeu tung des Sudsalzes ist an dem großen Anteil Oberösterreichs an dieser Erzeugungssparte innerhalb der Gesamtmonarchie erkennbar (1841: 37, 1848: 39, 1867: 42,3 Prozent). Ab diesem Zeitpunkt stehen uns für die Monarchie leider nur mehr Angaben der gesamten Salzproduktion zur Verfügung. 1867 betrug Oberösterreichs Anteil 14,8, 1873: 13,3 Prozent. Oberösterreichs große Bedeutung verrät vor allem sein Wertanteil, der 1866 etwa ein Fünftel desselben der Gesamtmonarchie betrug, bis 1873 aber infolge Preisverfall auf 15,5 Prozent zurückging. Die Zahl der Beschäftigten war, verglichen mit dem Produktionsanteil dieses Raumes, relativ hoch. Oberösterreichs Salinen erzeugten 1862 14,7 Prozent der gesamten Salzproduktion der Monarchie und zählten 15,8 Prozent aller Beschäftigten dieser Sparte. Starker Preisverfall innerhalb weniger Jahre zwang zu einer rigorosen Reduzierung der Personalstände. 1867 wurden in Oberösterreich 14,8 Prozent des gesamten Salzes der Mon archie erzeugt, wobei nur mehr 13,9 Prozent aller in dieser Sparte Tätigen hier beschäftigt waren (Abb. 3). Die Wachstumsphasen der oberösterreichischen Salzproduktion verlaufen ähnlich jenen dieser Sparte in der Monarchie, wo sie jedoch stärker ausgeprägt sind. Von 1841 bis 1848 wuchs die oberösterreichische Sudsalzproduktion jährlich um 0,7 Prozent, die der Mon archie nur um 0,1 Prozent, von 1848 bis 1859 in Oberösterreich mit nur 1,7 Prozent, in der Monarchie aber mit 2,3 Prozent. Die Jahre 1859 bis 1866 brachten einen deutlichen Rück gang in der Monarchie mit 1,7 Prozent jährlich, in Oberösterreich nur mit 1,5 Prozent, bis zu einem Tiefpunkt im Kriegsjahr 1866. Von 1866 bis 1873 trat dann neuerdings in der oberösterreichischen Kochsalzproduktion (mit Ausnahme der Jahre 1870 und 1872) eine rasche Aufwärtsentwicklung ein. Für die Donaumonarchie liegen uns für diesen Zeitraum leider nur Angaben für die gesamte Salzproduktion vor, die eine ähnlich hohe Zuwachsrate wie die des Sudsalzes in Oberösterreich mit 3,6 Prozent jährlich verzeichnen. Vergleicht man allerdings die Gesamtproduktion an Salz mit jener in Oberösterreich, so lag diese Zuwachsrate mit nur 2,7 Prozent weit darunter. (Wenn man die vorangegangene Epoche von 1859 bis 1866 ebenfalls unter Berücksichtigung der Gesamtsalzproduktion betrachtet, so erwies sich die Rückgangsrate Oberösterreichs mit 1,1 Prozent ebenfalls niedriger als die der Gesamtmonarchie mit 2 Prozent.) Dies beweist die entscheidende Bedeutung der Sudsalz produktion für Oberösterreich, die sich als wesentlich geringer krisenanfällig erwies als die Industrie- und Steinsalzproduktion. Insgesamt wuchs die oberösterreichische Salz förderung in der Gesamtperiode (1841 bis 1873) um 44,3 oder 1,3 Prozent jährlich. In absoluten Zahlen bedeutet dies, daß 1841 in Oberösterreich 747.306 q, 1873 aber 1,078.317 q gefördert wurden. Der Wert der Salzproduktion läßt sich seit 1858 laufend verfolgen. Dieser nahm zunächst bis 1863 zu, verfiel stark bis 1869, stieg bis 1871 wieder an, um dann neuerdings abzusinken. Für die Periode von 1858 bis 1872 trat in Oberösterreich ein Wertverfall von minus 12,7 Pro-
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