bach. Die Weitenaumühle hatte Anna Pernhart um 1 Pfennig als Lehen^®. Einen weiteren urkundlichen Nachweis bringt die am 23. 2. 1507" erfolgte Belehnung des Wolfgang Weiten auers mit dem „Weytnahof und 2 Hofstätten in der Weytenau" durch Georg von Liechten stein und Nikolsburg als Lehensträger für die Kinder des verstorbenen Bruders, Hanns den Weitenauer. Am 25. 10. 1549®° belehnte Hanns von Liechtenstein Josef Meierhofer mit dem Hof zu Weitenau, zwei Hofstätten und dem Stadlpeunt zu Weißenbach. Der Niedergang des ehemals freien Geschlechtes der Weitenauer zeigt sich hier deutlich, auch sie wurden Lehensleute der Herren auf Ruttenstein. In dieser „Weytenau" taucht um 1492 erstmals urkundlich faßbar das Geschlecht der Liebenecker auf. Diese Adelsfamilie gehörte dem alten oberösterreichischen Ritterstand an, ihr Wappen war bereits 1525 in der Matrikel der oberösterreichischen Landstände einge tragen und zeigt ein goldenes Freiviertel im schwarzen Schildfeld, Helmzier und Decken sind keine vorhanden®^. Diese Eintragung in der Adelsmatrikel erhärtet die Vermutung, daß die Liebenecker in der alten Liebenau begütert, von dieser wohl den Familiennamen in gewandelter Form erhalten und dann weiter auf Liebenstein übertragen haben. Der Ursprung dieses Geschlechtes ist völlig ungeklärt, für ein eventuelles Weiterbestehen der niederösterreichischen Sippe im Mühlviertel ist kein Nachweis zu erbringen. Als freie Leute hatten die Liebenecker Eigenbesitz im Mühlviertler Rodungsland, von dem sie niemandem zu irgendeinem Dienste verpflichtet waren, weshalb sie weder in Urbaren noch in Lehensurkunden oder Lehensbüchern aufscheinen®®. Im ausgehenden Mittelalter konnten sich die Liebenecker gleich den meisten anderen freien Leuten wirtschaftlich und rechtlich nicht mehr gegenüber ihren mächtigeren Nach barn, den Inhabern der Herrschaft Ruttenstein, behaupten. Dieser Niedergang zwang die Liebenecker sogar zur Annahme von Lehensbesitz, und damit werden sie urkundlich faßbar im Gebiet der Weitenau. 1492 kauft Hans Liebenecker von Hans Weitenauer die Weitenau mühle und die halbe Stadlpeunt in der Weißenbacher Pfarre, wodurch er Lehensmann der Herren Liechtenstein als Inhaber der Herrschaft Ruttenstein wurde®®. Als Lehensträger dieser beiden Besitzungen erscheint Hans Liebenecker nochmals am 3. November 1492 im Lehensbuch Kaiser Friedrichs HI.®®. Friedrich hatte damals Ruttenstein den Liechten steinern abgesprochen und an sich gezogen. 1525 taucht ein weiteres Mitglied der Lieben ecker auf, Kunigunde, die dritte Tochter des Lamprecht Aspan von Haag und seiner dritten Gemahlin Anna Oberheimer, heiratete Hans Liebenecker®®. Um 1550 war das Geschlecht bereits im Aussterben, um diese Zeit trat es nochmals urkundlich in Erscheinung. Am 10. De zember 1550 berichtete die zur Einschätzung der Herrschaft Ruttenstein bestimmte Kom mission über die am 8. Dezember in Königswiesen in Abwesenheit der Herren von Liechten stein durchgeführte Arbeit®®. Urkunden und Rechte konnten aufgenommen werden mit ®® Schloßarchiv Wallsee, Gesamturbar der Herren von Wallsee. Ebda., Wallseer Lehensbuch, cod. 1656, fol. 64. ®° Staatsarchiv Wien, Hofkammerarchiv, HK 69, Steyregg 416. ®1 Siebmacher I., Großes und allgemeines Wappenbuch. 4. Band, 5. Abt.: Oberösterreichischer Adel. Band I S. 181, Tafel 54. Hoheneck J. A. Freiherr v.. Die löblichen Herren Herren Stände des Ertz-Hertzogthumb Oesterreich ob der Ennß. III. Teil, 1748, pag. 351. ®® Haus-Hof-und Staatsarchiv Wien, Verzichtsschreiben des Hans Weitenauer an die Herren von Liechten stein, ddo. 1492 April 26. ®® Archiv für Niederösterreich, nö. Regienmg 17/8, fol. 126. ®® Hoheneck, Band II, pg. 351. ®° Hofkammerarchiv, nö. Herrschaftsakte, R. 69, fol. 169.
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