der sechsten Strophe zu einer vereinigte, um dem Wort „Pfuiteuxl", also der Anrufung des Teufels, aus dem Wege zu gehen. Über viele Jahrzehnte waren die Zöhrermelodien im Innviertel lebendig geblieben. Sie befanden sich auf dem besten Wege, echte Volkslieder zu werden. Doch um die Jahr hundertwende setzte ein unaufhaltsamer Verfall des Volksgesanges ein. So klagt J. Haimerl in seiner Schrift „Der Innviertier Volksliedsammler^^", daß die Jugend des ausgehenden 19. Jahrhunderts bereits arm an Weisen sei. Man höre bei ihr kein fröhliches Lied mehr, während die vorangegangene Generation noch viel und gern gesungen habe. In unserer Zeit können im Liederschatz des Innviertels nur mehr Spuren der ersten Stelzhamervertonungen, meist als zersungene Lieder, nachgewiesen werden^®. Ganz selten stößt man bei älteren Leuten, vornehmlich bei ehemaligen Zechenmitgliedern oder Spielleuten, noch auf die einst so beliebten Melodien. Der Name des Komponisten trat, Hand in Hand gehend mit dem Rückgang der Sangesfreudigkeit, immer mehr in den Hintergrund, während der Dichter Stelzhamer zum gefeiertsten Poeten seiner Heimat aufstieg. Überall begann man seine Verse zu lesen, und allmählich vergaß man, daß diese, bevor sie Gedichte zum Lesen wurden, Lieder zum Singen waren. Haimerl, J., Der Innviertier Volksliedsammler, In: Heimatgaue, 4. Jg., Linz 1923, S. 106 f. Wie Anm. 9
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