OÖ. Heimatblätter 1971, 25. Jahrgang, Heft 3/4

raten; Wende Dich an alle unsere naheliegenden Studiengenossen ... In Vereinigung mit diesen werde ich gewiß zu Deinem Besten beitragen."® So wie mit diesem wohlwollenden Rat zur Verbesserung der pekuniären Lage des Dichters - als erste zeichneten Subskribenden in Schärding, anschließend die Herren des Stiftes Reichersberg - setzte sich Lengauer auch für die Verbreitung der Lieder ein und brachte so als weiterer Verkünder Stelzhamers den Namen seines Dichterfreundes in aller Munde. Zöhrer widmete Pfarrer Lengauer, rückschauend auf jene Hochzeit zu Pram, an läßlich seines Priesterjubiläums „A klains Lieder-Kranzerl®das noch ein Beweis mehr sein soll für die echte Sangesfreudigkeit von Lengauer, der sich wie Zöhrer bis ins hohe Alter ein Lied auf den Lippen bewahrt hatte. „Heunt wan ma nöt sungan, da gabs an Vadruß bon Pfarra, bon Döchant, bon Canonicus! Singt selba so sauba, singt selba so gern und — er lest uns schon a, wan ma heisarö wem. Hat gsunga schon z'Pram da als frischa Kaplan - a Gnad is's va Gott daß a s hietzat nu kan. Mir zwen bon a Hohzat ham gsunger amal und ötla so lustigö Gsölln, Gsölln ö den Saal. Vierzg Jahrl sand sicher, i rait ma's, vorbei, nu klingts ma in Ohren, s Herz schnöbelt ma frei! Und daß ma 's nu kinnan, wen sollts denn nöt gfreun? Mir singan wier ehnter: i grob, und Er - fein!" Der oben zitierte Brief Zöhrers vom 13. 10. 1879 an Fellöcker sowie das Pfarrer Lengauer zugedachte „Lieder-Kranzerl" und zahlreiche weitere Gedichte zeigen, daß Zöhrer alle Voraussetzungen mitbrachte, um seine ersten Vertonungen, die Stelzhamerlieder, durch Hans Commenda, Franz Stelzhamer, Linz 1953, S. 80. Eduard Zöhrer, „A klains Lieder-Kranzerl". In: P. Sigmund Fellöcker, Zöhrer's Biographisches, Stifts bibliothek Kremsmünster.

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