OÖ. Heimatblätter 1971, 25. Jahrgang, Heft 3/4

Wehrmauern unterhalb des Tabors und die Aufschüttung von Wällen in der Nähe der Burg. Auf den beiden Ennsbrücken und auch auf der Steyrbrücke sollten „Absperrgatter" und vor den Stadttoren und an anderen Stellen „Stekada"" errichtet werden. Die Kommissäre verlangten die Vermauerung der in der Stadtmauer befindlichen größeren Löcher, Fenster, Türl und der kleinen Tore'® sowie die Beseitigung der in der Nähe der Wehranlagen befindlichen Misthaufen, Sau- und Hühnerställe, Gärten, Sträucher, Bäume, Planken, Stadel, Holzhütten, Zwischenmauern und Häuser, auch die Schießhütte der Schützen und die Gießhütte des Rotschmiedes'^ im Stadtgraben sollten abgetragen werden. Angeordnet wurden Vorkehrungen, um die Floß- und Schiffahrt auf der Enns kontrol lieren zu können, so die Verankerung sämtlicher Zillen und Eisenschiffe am linken Ennsufer zwischen der oberen und unteren Ennsbrücke, die Entsendung je einer Rotte Muske tiere nach Wendbach, Großraming (Schellnau) und Kronstorf sowie die Anbringung einer Sperrkette und eines Seils bei der Neutorbrücke: „Vnnd damit gedachte Ketten vnnd Sail auf dem andern Landt sicher angemacht bleibe, so soll mann es daselbst mit einer Stekata, oder inn anderweg woluerwahren vnnd Beschliessen. Alle schiff sollen oben dieser seits Zuelenden, vnd hernach erst durgelassen werden. Dergleichen Ketten vnnd Sail, solle auch nechst dem vnntern Steyrdorffs Thor, über die Steyr gespannt vnnd woll verwahrt werden." Im „Munitions Memorial" finden sich dann Bestimmungen über die Anlage von Schanz holzvorräten, Vergitterung ebenerdiger Fenster, Verwahrung der Torschlüssel, Sperrung der Stadttore, über die Verwendung der in der Stadt vorhandenen Reit- und Zugpferde, Einteilung der Rotten, Beherbergung von Fremden und die Wache bei den Stadttoren. Schließlich wurde verfügt: „Jnn allen, Sonnderlich Hauptgassen, sollen Ketten Zum Füerspannen, sambt den Schlössen vnd Schlüsseln, inn beraitschafft vorhanden sein. Jnn ieder gassen soll an einem egg im kreüzweg ein Schweblpfann geordnet werden. Mann solle auß den Häusern nit auf die Wehrgäng khomben khünnen, vnnd da es vonnöthen, vnd gelegenheit gibt, noch mehr stiegen hinauf machen lassen. Mann soll bey den Thuernern auf dem Thuern (Turm der Stadtpfarrkirche), Sowol auf dem Tabor thuern (Taborturm) bestellen, guette wacht in d(a)s feldt hinauß vmb vnd vmb (Grundstücke nördlich der Stadt), vnnd sonnderlich auf die strassen stätig bey tag Zuhalten, vnnd wenn sie über 2 Reütter sehen auf die Statt Zuekhomben, d(a)ß mit einem Jägerhorn geblasen, vnnd souil stöß, als Reitter sein, gethan werden. Herr Statt Obrister solle nachfolgende Zetl bey allen thörn (Toren) anschlagen lassen, Nemblich, die Gefreyte vnd Thorwärtl sollen iede frembde, vnd vnbekhante, so einkhomben. Rechtfertigen Woher sie khomben Wie sie haissen vnd wer sie sindt Wohin sie wollen Waß sie Zuthun haben Wo sie alhier ein Ziehen " Jedenfalls die von Lindner erwähnten Schanzpfähle aus Lärchenholz. Schiffmann, Lindner, Annalen, S. 352 f. " Kleine Tore in der ennsseitigen Stadtmauer: Beim Haus des Köberer und des Händl, beim Hirschen- und Rathaus, das Eisentor in der Nähe der Faßlgasse und 3 Türl beim Fleischhacker. " Gießer, Glockengießer.

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