Schrifttum Gassner Josef, Franz Xaver Grubers Autographen von „Stille Nacht, Heilige Nacht" mit der Geschichte des Liedes. Hrgg. vom Ver kehrs- n. Verschönerungsverein Obemdorf an der Salzach, Obemdorf 1968, 91 Seiten, 23 Abb. Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Obern dorf nahm das 150jährige Jubiläum der Entstehung und Uraufführung des weltweit bekannten Weih nachtsliedes im Jahre 1968 zum Anlaß, Josef Gassner zu einer neubearbeiteten und erweiterten Heraus gabe seiner im Jahrbuch des Museums Carolinum Augusteum 1957 erschienenen Arbeit über die Autographen des Liedes zu bewegen. Ergebnis war ein stattliches Büchlein, das eine nach wissenschaft lichen Grundsätzen aufgebaute Darstellung der Geschichte des Liedes mit einer vielbeachteten Ab handlung über die Autographen beinhaltet, mit schönen Abbildungen illustriert wurde und durch seine Ausstattung den beiden Schöpfern des Liedes ein würdiges Denkmal setzt. Dem an gründlicher Forschung interessierten Leser bietet sich ein Literaturverzeichnis in chrono logischer Reihenfolge sowie ein ausführlicher Anmer kungsteil mit detaillierten Schilderungen und genauen Literaturangaben. Weiters findet sich ein Quellen anhang, der vor allem das Problem der Urheber streitigkeiten beleuchtet. Heidelinde Jung Winter Friedrich, 150 Jahre Weihnachtslied Stille Nacht, Heilige Nacht. Jubiläums-Festaasgabe. Kimstmappe 1968, 8 Bl. Nicht unerwähnt möge in diesem Zusammenhang die künstlerisch wertvolle Jubiläums-Festausgabe „150 Jahre Weihnachtslied Stille Nacht, Heilige Nacht" bleiben, in der Friedrich Winter auf 8 Kunst blättern die Entstehungsstätten und die Schöpfer des Liedes bildlich vor Augen führt. Gerade die schlichte, unaufdringliche graphische Darstellung bewirkt es, den Beschauer in die Zeit um 1818 zurück zuversetzen und ihm die Schöpfung dieses Liedes geistig miterleben zu lassen. Heidelinde Jung Kunstjahrbuch der Stadt Linz 1970, heraus gegeben von Dr. Georg Wacha. Wien 1971, 78 Seiten, 6 Abb. Die ausgezeichnet redigierten Kunstjahrbücher sind auch dann eine bedeutende kulturelle Leistung, wenn sie sich, wie diesmal, aus Gründen der Budget kürzung in einem etwas schmäleren Umfang und mit geringerer Bilderausstattung präsentieren. Dem „Kepler-Jahr" entsprechend, ist auch das vorliegende Jahrbuch diesem großen Wahllinzer, aber auch einem seiner besten Interpreten, dem viel zu früh verstorbenen ehemaligen Museumsdirektor Dr. Justus Schmidt, gewidmet. Der erste Teil des Jahrbuches steht in Konkordanz mit dem für die Kepler-Forschung wichtigen Katalog zur Ausstellung im Stei nernen Saal des Landhauses in Linz (Juni-August 1971), indem hier wie dort zwei markante Forscher persönlichkeiten zu Wort kommen: Rudolf Haase (Professor an der Hochschule für Musik und Direktor des H.-Kayser-Institutes für harmonikale Grund lagenforschung) macht in seinem Artikel „Johann Keplers wahre Bedeutung" klar, daß das Grund thema des großen Astronomen weniger ein natur wissenschaftliches denn ein religiös-philosophisches Problem gewesen sei, nämlich aus den Planeten bahnen den Nachweis für die Existenz der platoni schen „Weltharmonie" zu erbringen, die sich in Übereinstimmung mit den Ton-Intervallen befindet, und Martha List (Mitarbeiterin der Kepler-Kommission der Bayr. Akademie der Wissenschaften) geht (wie in einem themengleichen Artikel auch Justus Schmidt j") der Frage nach den div. Wohn stätten Keplers in Linz nach. Sie kommt dabei zu dem Ergebnis, daß wenigstens für eine von ihnen mit einiger Sicherheit das sogenannte Jörgersche Freihaus in Hofgasse 22 angenommen werden kann. Der zweite Komplex von Beiträgen ist dem Gedenken an Justus Schmidt gewidmet, dessen hervorragende menschliche und wissenschaftliche Qualitäten sowohl W. Rausch als auch G. Wacha vor uns erstehen lassen. Einen weiteren Gedächtnisaufsatz widmet A. Wied dem Maler Professor Konrad Mein dl, der am 22. Dezember 1970 in Linz verstorben ist. Dankbar hervorzuheben ist schließlich das Ge samtregister über die bisher erschienenen 10 Bände des Linzer Kunstjahrbuches, das nach Verfasser namen, systematischen (d. h. chronologischen), sach lichen und topographischen Gesichtspunkten aufge gliedert ist. E. Burgstaller Wilhelm Gotting und Georg Grüll, Burgen in Oberösterreich. Schriftenreihe der oö. Landesbaudirektion, Bd. 21. Wels 1967. 320 Seiten, 211 Pläne, 151 Abbildungen. Um es gleich vorwegzunehmen: Mit der Heraus gabe dieses landeskundlichen Fundamentalwerkes hat das Publikationswesen der oö. Landesbaudirektion eine wissenschaftliche Großtat vollbracht. Zwar kann sich die Burgenforschung in Oberösterreich auf eine lange Tradition berufen, die von J. N. Cori's „Bau und Einrichtung der Burgen im Mittelalter mit Beziehung auf Oberösterreich" (1874) über Fr. Seckers bekanntem Werk „Burgen und Schlösser, Städte und Märkte in Oberösterreich" (1925) bis zu N. Grabherrs „Burgen und Schlösser in Oberösterreich" (2. Aufl. 1970) reicht, aber es wird das unvergängliche Verdienst des viel zu früh verstorbenen Archivdirektors Dr. E. Trinks bleiben, über die historische Dokumentation hinaus den Grundstein zu einer exakten Beschreibung der Baulichkeiten dadurch gelegt zu haben, daß es ihm gelang, die Mitwirkung der Landesbaudirektion, Abt. Vermessung, zur genauen Aufnahme der Bau pläne der Burgen und Ruinen in Oberösterreich zu gewinnen. Und es ist weiters als ein großer Glücksfall zu betrachten, daß sich für diese Aufgabe in Ober baurat Ing. W. Gotting auch eine dafür bestens vorgebildete Persönlichkeit fand, die nicht nur für die oft sehr schwierigen Arbeiten im brüchigen Mauer werk der Burganlagen den nötigen Wagemut und die unbedingt erforderliche Einsatzbereitschaft aufbrach te, sondern auch eine eigene Methode entwickelte, die auch für die gesamte Burgenforschung als beispielhaft angesehen werden muß. Aus der Fülle der jahrzehnte langen Aufnahmetätigkeit werden hier nun 25 Burgen monographien vorgelegt, in denen jeder einzelne Baukomplex nach seiner Geländesituation, dem Auf- und Grundriß der Gebäude, nach der Art des
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