Stelzhamerbundes, der sich unter der Leitung Gommendas zur rührigsten Organisation zur Pflege der Mundartdichtung entwickelte. Unter den wissenschafüichen Interessen, denen sich Commenda mit Hingabe widmete, steht die Volksliedforschung, die ihn mit Josef Pommer und weiters mit Georg Kotek zusam menführte, an vorderster Stelle. Es ist erstaunlich, welche Überfülle von Volkslied-, später auch Volkstanz- und -musikaufzeichnungen ihm gelungen sind, und mit welch enormem Fleiß er sich dem von ihm geleiteten Archiv der Landesstelle Oberösterreich des Staatl. Volksbildungswerkes widmete, dem er schließlich auch seinen gesamten wissenschaftlichen Nachlaß überantwortete. Bald stellte sich auch seine Erforschung des traditionellen Spiel brauchtums ein, für die er nicht nur umfangreiche Aufnahmen aus der lebendigen Über lieferung, sondern auch weitreichende Archivstudien durchführte, die schließlich auch das Material für sein eingangs genanntes Nachlaßwerk bildeten. Vielleicht waren es gerade diese Archivstudien, die H. Commenda schließlich zur Stadtvolkskunde und dadurch, als Betreuer dieser Sparte, auch in den Kreis der Begründer des „österreichischen Volkskundeatlasses" führten. Die bedeutendste Frucht dieser Arbeiten bildete die zweibändige „Volkskunde der Stadt Linz" (1958 f.), deren erfreulich guter Wider hall in der öflFentlichkeit ihn für die bitteren Enttäuschungen entschädigte, die ihm während seiner Tätigkeit in der Atlaskommission widerfahren waren. Einen ebenso umfangreichen Forschungsbereich endlich bildeten seine seit der Univer sitätszeit geförderten Arbeiten über das Leben und das Werk Franz Stelzhamers, dem er eine große Biographie (1953) gewidmet hat. Überblickt man sein Lebenswerk, so zeichnet sich darin deutlich ab, wie sehr H. Gom mendas inniger Wunsch, die Arbeiten seines hochverdienten Vaters fortzusetzen, in allen Belangen in Erfüllung gegangen war. Wie dieser hatte auch er seinen Lebensinhalt ganz auf die Volksbildung, Volkstumspflege und die landeskundliche Forschung abgestellt und wie das seines Vaters wurde auch sein Wirken reich mit Ehrungen bedankt; Mit großartigen Feiern beging das Land Oberösterreich seinen 70., 75. und 80. Geburtstag; die Stadt Linz widmete ihm den Ehrenring, die Universität Innsbruck ernannte ihn zu ihrem Ehrenmitglied, der Bund zeichnete ihn durch die Verleihung des Ehrenkreuzes für Kunst und Wissenschaft 1. Kl. und des Großen Würdigungspreises für Volksbildung aus usw. Zahlreich sind die Ernennungen zum Ehrenmitglied oder Korrespondierenden Mitglied der wissenschaftlichen und volkstumspflegenden Vereine, und besonders ehrenvoll schließlich wurde die Berufung in den Vorstand des OÖ. Musealvereines, dem er wie sein Vater bis zu seinem Lebensende als hochgeschätztes Mitglied angehörte. Seine Werke bis 1966 sind in seiner 8 Seiten umfassenden Bio- und Bibliographie des vom Institut für Landeskunde von Oberösterreich herausgegebenen „Biographischen Lexi kons von Oberösterreich" verzeichnet. Zur Ergänzung der dort angeführten 385 Aufsätze und 23 selbständigen Publikationen seien im folgenden die wichtigsten Veröffentlichungen während der späteren Jahre angeführt: Sagen um Linz. (Oberösterreichische Heimatblätter 1967, H. 3/4, 27-74.) (Und Sonder druck.) Das Spiel von der Bekehrung der Magdalena. (OÖ. Heimatblätter 1967, H. 1/2, 62-71.) Vierzeiler aus Mettmach. (OÖ. Heimatblätter 1967, H. 1/2, 72-75.) Die Volksmusik in öberösterreich. Vortragszusammenfassung. (Jahrb. d. Österr. Volks liedwerkes, Bd. 16, Wien 1967, 89-92.)
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