OÖ. Heimatblätter 1971, 25. Jahrgang, Heft 1/2

d) Teilstück Stanacum-Boiodurum: Bei einer Trassenführung entlang der Donau" erreicht man mit den im Itinerar ange gebenen XX m. p. (30 km) von Oberranna genau die Innstadt bei Passau, wo Kastell und Zollstation anzusetzen sind®®. Es ist anzunehmen, daß auch auf diesem verhältnismäßig langen Straßenstück eine Zwischenstation eingeschoben war, die am ehesten im Räume von Engelhartszell zu vermuten ist®®. Unter Berücksichtigung der dargelegten Ergebnisse läßt sich folgende Übersicht auf stellen : Lauriacum (Lorch) Marinianium (Kleinmünchen-Wegscheid) Ovilava (Wels) Ad Mauros (Eferding) loviacum (Aschach) ALOAIPO? (Schlügen) Stanacum (OberrannaWesenufer) (Engelhartszell?) Boiodurum (Innstadt) Gesamtstrecke: [X]XVI m. p. (39 km) <X>XVII m. p. (25,5 km) XVIII m. p. (27 km) XX m. p. (30 km) LXXXI m. p. [XII] m. p. (18 km) XIV m. p. (21 km) [XIII] m. p. (19,5 km) [IV] m. p. (6 km) [XII] m. p. (18 km) [VI] m. p. (9 km) [V] m. p. (7,5 km) XV m. p. (22,5 km) 121,5 km Durch die angenommene Streckenführung und Lokalisation der überlieferten ÖrÜichkeiten ist es erstmalig gelungen, alle vorliegenden Angaben und Befunde ohne gewaltsame Eingriffe und Änderungsvorschläge zu einer annehmbaren und befriedigenden Vereinigung zu bringen, die das für unlösbar gehaltene Problem der Streckenführung der westnorischen Limesstraße auf einfache Weise löst. " R. Trampler, a. a. O. S. 30 ff.; W. Kubitschek, a. a. O. S. 49; K. Miller, a. a. O. S. 417; P. Reinecke, a. a. O. S. 32; F. Pfeffer, a. a. O. S. 558.562 ff. und 81 ff., vgl. auch die beiden Karten a. a. O. Abb. 4 und 5. - Bedingt durch die Lokalisation von loviacum in Eferding oder Schlögen wurde versucht, den sich aus dieser Annahme ergebenden Meilenüberschuß abzubauen. Man verlegte die Straße entweder auf die Höhe der Donauleiten und ließ sie nur zur Vermeidung der tiefeingeschnittenen Bachtäler ins Tal hinabführen; so F. Kenner, a. a. O. S. 602 ff.; E. Nowotny, a. a. O. S. 99, oder versuchte, sie weit im Inneren über Münzkirchen und Raab, wo Stanacum lokalisiert wurde, verlaufen zu lassen, „da an eine Führung der Römerstraße im Tale der Donau nicht geglaubt werden kann"; so H. Jandaurek, a. a. O. S. 213 ff.; H. Jüngling, a. a. O. S. 104. - Zum Ganzen vgl. R. Noll, a. a. O. S. 100 f. und F. Pfeffer, a. a. O. S. 81 ff., dort Berichtigung der von H. Jandaurek, a. a. O. S. 299 ff. vertretenen Annahme des Standortes unseres Meilensteines auf dem Burgeck hoch über der Donau. Vgl. oben Anm. 27. - Über die in der Nähe der Egidiuskirche gefundenen Altstraßenreste s. H. Jandaurek, a. a. O. S. 236. ®' Neben Engelhartszell wurden verschiedene Orte am Donauufer dafür in Anspruch genommen: Kasten R. Trampler, a. a. O. S. 32 Anm. 6 und E. Nowotny, a. a. O. S. 101 f.; Roning E. Nowotny, a. a. O. S. 100; Pyrawang R. Trampler, a. a. O. S. 31.

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