Eferding, „einer der fundreichsten Plätze Oberösterreichs", läßt sich mit Ad Mauros, der nur durch die Notitia dignitatum Occ. 34, 31 bezeugten Garnison von equites promoti identifizieren^'. Wie für die zweite derartige Garnison am norischen Donaulimes in Commagenae (Tulln) findet sich auch hier die für den Einsatz von Reitern strategisch notwendige Beckenlage. Die Limesstraße ging weiter nordwärts und erreichte entlang der Donau" Aschach, wo der Endpunkt dieses Teilstückes, loviacum'^, lokalisiert werden muß. Die im Itinerar angegebene Entfernung XXVII m. p. ist auf jeden Fall zu lang; es scheint, daß die im Teilstück Lauriacum-Ovilava fehlenden X m. p. hier irrtümlich zuviel aufgetragen sind", sodaß sich eine tatsächliche Angabe von XVII m. p. ergibt. Die auf der angenommenen Straßenführung gemessene Entfernung Wels-Eferding-Aschach von 26,5 km entspricht dem ganz genau. c) Teilstück loviacum—Stanacum: Die Lokalisation von loviacum in Aschach und die damit verbundene Streckenführung der Limesstraße bedingt einen etwas anderen Verlauf als bisher angenommen wurde". Die Straße verlief etwas donaunäher und führte über Haibach auf der Höhe, ehe sie sich bei Schlögen endgültig ins Donautal hinabsenkte'*. Der Name des dortigen kleinen Kastells" scheint sich in der verstümmelten Ortsangabe im Akkusativ auf dem Engelhartszeller Mei lenstein zu verbergen. An die allgemein ziemlich anerkannte Gleichsetzung mit loviacum ist aufgrund der Ausgrabungsergebnisse und der Ausdeutung der literarischen Überlie ferung nicht mehr zu denken. Von Schlögen verlief die Straße entlang der Donau und erreichte schließlich die Station Stanacum, die im Raum von Oberranna-Wesenufer" lokalisiert werden muß. Die Entfernung Aschach-Oberranna (über Haibach) beträgt 27 km und paßt genau zu der im Itinerar überlieferten Entfernungsangabe von XVHI m. p. So schon K. Miller, a. a. O. S. 415; E. Zenker, a. a. O. S. 29f.; E. Polaschek, a. a. O. Sp. 1001; zuletzt R. Noll, a. a. O. S. 22 und L. Eckhart, a. a. O. S. 69. " L. Eckhart, a. a. O. S. 64 Anm. 159. - Über die möglicherweise römischen Straßensteine mit Geleisesperren s. ders., JbOÖMV CV (1960) S. 17 f. So schon E. Zenker, a. a. O. S. 28; K. Schiffmann, a. a. O. S. 23 f. und E. Nischer, a. a. O. S. 7 f.; mit Vor behalten W. Kubitschek, a. a. O. S. 27 ff.; P. Reinecke, a. a. O. S. 32; R. Egger, a. a. O. S. 135 und G. Capovilla, a. a. O. S. 382 f.; zuletzt wieder mit guten Argumenten L. Eckhart, a. a. O. S. 69 f. - Die Aussage von E. Nowotny, a. a. O. S. 93, daß „weder die Lokalität noch auch der geringste Kleinfund . . . hier einen sicheren Anhaltspunkt für das Bestehen einer römischen Niederlassung" geben, muß revidiert werden; vgl. R. Noll, a. a. O. S. 24. - Zur strategisch wichtigen Lage des Platzes s. F. Kenner, a. a. O. S. 582 f. " K. Miller, a. a. O. S. 417; E. Nischer, a. a. O. S. 11; E. Polaschek, a. a. O. Sp. 1033; F. Pfeffer, a. a. O. S. 567. - Um der tatsächlichen Entfernung Wels-Eferding (18,5 km), das sie mit loviacum gleichsetzten, gerecht zu werden, nahmen die beiden letzteren noch eine weitere Verschreibung von XIV statt XVII m.p.an. " Die Straße wurde von Eferding westwärts über Hilkering und den Übergang von Sieberstal im Tale des Adlerbaches nach Schlögen geführt; so R. Trampler, a. a. O. S. 39; H. Jüngling, a. a. O. S. 103; F. Pfeffer, a. a. O. S. 562 ff. — H. Jandaurek, der a. a. O. S. 226 meint, daß durch das Tal des Adlerbaches gegen den Übergang von Sieberstal „wohl selbst keine Straße zog", nimmt a. a. O. S. 221 ff. eine Straßenführung am Hang etwas nördlich rmd parallel zur heutigen Straße an; vgl. R. Noll, a. a. O. S. 99. " So schon zweifelnd E. Nowotny, a. a. O. S. 94 und zuletzt L. Eckhart, a. a. O. S. 64 Anm. 159 und Text zu Taf. IV/7. " Grabungsbericht 1957/59 mit Zusammenfassung aller früheren Grabungsergebnisse bei L. Eckhart, a. a. O. S. 5 ff. " Über die dortigen Ausgrabungen und Siedlungsreste s. R. Trampler, a. a. O. S. 13 f.; vgl. R. Noll, a. a. O. S. 33 f. 84 und F. Pfeffer, a. a. O. S. 92. — Seit J. Strnadt, a. a. O. S. 13 ff. wurde immer wieder versucht, Stanacum mit dem Weiler Steinedt bei St. Ägidi zu identifizieren: F. Kenner, a. a. O. S. 605 f.; K. Miller, a. a. O. S. 418; R. Egger, a. a. O. Karte und besonders P. M. Spitzig, a. a. O. S. 33.
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