OÖ. Heimatblätter 1971, 25. Jahrgang, Heft 1/2

SALOANVM (SABOANVM) Engelhartszell Engelhartszell Engelhartszell Schlögen Engelhartszell St. Ägid Schlögen/Eferding ? Schlögen Raab Schlögen Wesenufer/Oberranna Eferding Oberranna Eferding Oberranna Aschach Oberranna/Wesenufer Aschach Aschach Durch die Forschungen der letzten Jahre konnten überzeugende Argiunente bezüglich der Lokalisation der einzelnen Orte geltend gemacht werden®^. Lediglich Schlögen, wo durch die Grabungen der Jahre 1957-1959 militärische Anlagen nachgewiesen werden konnten, schien „weiterhin ein namenloses Kleinkastell" zu bleiben®^. Es ist daher zu über legen, ob nicht die antike Bezeichnung von Schlögen in dem verstümmelten Ortsnamen auf dem Engelhartszeller Meilenstein verborgen ist. Als „natürlicher Endpunkt der via iuxta amnem Damvium"^" scheint gerade Schlögen am ehesten dafür bestimmt zu sein, auf dem Meilenstein genannt zu werden. Leider läßt sich aus den wenigen gesicherten Buchstaben keine auch nur annähernd passende Bezeichnung erschließen. Der Großteil der Forscher hält daher an der zuerst überlieferten Lesung SALOATO fest, ohne allerdings eine etymologisch gesicherte Er klärung der Bezeichnung beibringen zu können. Auch verschiedene Versuche, den über lieferten Text zu korrigieren, können nicht befriedigen". Das Problem muß daher ungelöst bleiben, solange nicht ein Zufallsfund Licht in das Dunkel der Überlieferung bringt. " S. den Anhang. " L. Eckhart, a. a. O. S. 70. W. Kubitschek, a. a. O. Sp. 49. " Zur Etymologie vgl. A. Holder, Alt-celtischer Sprachschatz. 2. Bd (Leipzig 1904) Sp. 1317; J. B. Kenne, a. a. O. Sp. 1992. — F. Kenner, a. a. O. S. 603 f. versuchte unter Voraussetzung einer Verschreibung O für V eine Lesung SALVATV zu vertreten, was nach spätem Sprachgebrauch soviel wie munitum oder salvum heißen soll; vgl. auch K. Schneider, a. a. O. Sp. 413. - J. N. Seefried, a. a. O. S. 14 bringt die Form SALOATO mit dem zwischen Peuerbach und St. Willibald liegenden Wald Sallet in Verbindung, s. auch H. May, a. a. O. S. 3. - Über die Möglichkeiten, einen bekannten Ortsnamen zu rekonstruieren, s. oben Anm. 33. Anhang Der Verlauf der Limesstraße zwischen Lauriacum und Boiodurum Q,uelle: Itinerarium Antonini 249, 1 ff.: Lauriaco — Ovüatus XVI m. p. Ovilatus - loviaco XXVII m. p. loviaco - Stanaco XVIII m. p. Stanaco - Boioduro XX m. p. Da die Straße in der Tabula Peutingeriana^ fehlt, ist jede Möglichkeit einer Kontrolle der Angaben des Itinerars ausgeschlossen. ^ Die gegenteiligen Angaben z. B. E. Polaschek, a. a. O. Sp. 1032; H. Jandaurek, a. a. O. S. 215 und F. Pfeffer, a. a. O. S. 565 beruhen auf irriger Ausdeutung der mit dem Ortsnamen Marinianio verbundenen Linien; vgl. R. Noll, a. a. O. S. 54 f. und Anm. 7.

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