Von Maria Kaiabs Krippen geht etwas Unverbrauchtes, Unberührtes und, wie es sich offenbart, Unberührbares auf den Beschauer über, die Kraft des Schöpferischen, die bezwingt. Die Krippenmacherin selbst ist, und das schafft ja diese Kraft, auch immer erst in den Wochen der Erwartung der Geburt des Heilandes, vom November an, imstande, an die Krippenarbeit heranzugehen. Sie braucht die Nähe des jährlich wiederkehrenden Wunders, um so ausdrucks- (und eindrucks-) volle Krippen mit so einfachen Mitteln er stellen zu können. Sie will in jeder Phase echt bleiben. Und so sind es auch jedes Jahr nur wenige Krippen, die sie anfertigt. Das sollte uns Gewähr dafür sein, daß sie sich nicht in bloße Routine verlieren wird. Aber nur auf diese Weise kann echte Volkskunst gegen die Konsumflut auch auf diesem Gebiet unsere Zeit überdauern.
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