Kapelle dem Heiligen Wolfgang geweiht ist, befand sich zur Zeit der Vermessung kein Wolfgangbild in der Kapelle. Im Volksmund heißt diese Kultstätte merkwürdigerweise auch „Blutschüsselkapelle", was ein Hinweis darauf sein mag, daß das Bauwerk einen bereits in vorchristlicher Zeit (vielleicht für Opfer) benützten heiligen Stein ummantelt. In der später mit dem Heiligen Wolfgang in Verbindung gebrachten Überlieferung heißt es auch von dem Kapellenstein, daß auf ihm der Heilige gerastet habe. Wo er saß (siehe Abb. 5) und seinen Hut hinlegte (Abb. 6), sollen die eigenartigen Vertiefungen entstanden sein, die noch heute auf der Ober fläche des von der Cella der Kapelle umschlossenen Steines zu sehen sind. Die in Abbildung 5 gezeigte ellipsenförmige Steinschale ist in ihren Achsen gemessen 38 cm lang, 17 cm breit und 10 cm tief. Die zweite ellipsenförmige (genaue Form siehe Abb. 6) besitzt im Inneren ein Ellipsoid, aus dem schon ein Stück ausgesprengt ist; nach Süden ist die Schale geschlossen, nach Norden dagegen führt eine schmale (1 cm breite, 43 cm lange) Rinne, die sich 12 cm vor der Stirnwand auf 12 cm verbreitert. Sie ist 11 cm tief und verschwindet in der Mauer. In der Nord-Süd-Achse gemessen ist der Ellipsenring 35 cm lang und Ost-West 25 cm breit. Im Westen ist der Ring 6 cm breit und 9 cm tief, im Osten 8 cm breit und 6 cm tief. Die Sohlenbreite beträgt 2 cm. 13 cm südlich dieser Schale ist im Felsen noch eine 39 cm lange Rinne (1-2 cm breit) zu sehen, die im betonierten Estrich verschwindet. An diesen Kapellenraum schließt der 3,54 m lange Andachtsraum an, in dem 4 Bänke aufgestellt sind, die 16 Personen genügend Platz bieten. Die Westseite ist mit Holzschindeln verkleidet. Die nördliche und südliche Giebelseite sowie die Innenseite des Sparrendaches ist mit Brettern vernagelt. Die Fußpfetten liegen im Norden auf der Mauerbank, im Süden mit dem Bundtram (15x18 cm) auf den Ecksäulen (16x18 cm) auf. Die Ecksäulen sind mit den Bändern in die Fußpfette und in den Bundtram eingebunden. Der Anschübling ist 35 cm lang, die Auslagenweite beträgt 30 cm. Der 1949 errichtete Dachstuhl ist mit Biber schwanzziegeln eingedeckt. Das Sparrendach hat einen Fußwinkel von 51 Grad und eine Giebelhöhe von 3,07 m. Die Kehlbalkenunterkante liegt 54 cm tiefer. Frau Professor Dr. K. Dobler, Linz, und der Familie Pointner, die die Obsorge für die St.-Wolfgang-Kapelle übernommen haben, sei an dieser Stelle für das Entgegenkommen bei der Vermessung besonders gedankt.
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