OÖ. Heimatblätter 1970, 24. Jahrgang, Heft 1/2

Das kirchliche Leben wird durch die Darstellung von Attributen einiger Ortsheiliger markiert. So weisen die Rosen im Wappen von Altenberg auf die hl. Elisabeth, die Lilie des alten Wallfahrtsortes Kaltenberg auf die hl. Maria, während das von einem Kreis einge schlossene Dreieck als Zeichen für die Allerheiligste Dreifaltigkeit die Pfarre und berühmte Kirche in Stadl-Paura charakterisiert. Das Tatzenkreuz als Symbol des hl. Florian und zu gleich als Hinweis der pfarrlichen Zugehörigkeit zum Stift St. Florian erscheint im Wappen von Wallern, das mit dieser Darstellung auch den ökumenischen Gedanken der beiden im Gemeindegebiet wirkenden katholischen und evangelischen Pfarren zum Ausdruck bringen will. - Die Gemeinde Gaspoltshofen wählte zur Kennzeichnung ihrer zwei großen Landpfarren zwei Kirchen als Wappenbild. Symbole des Erwerbslebens finden wir vor allem für die Landivirtschaft, und zwar fächer förmig gestellte Ähren und eine Ährengarbe im Gemeindewappen von Laakirchen bzw. Geinberg, einen Pflug in Gunskirchen sowie Rad und Hufeisen in Rainbach i. M. - Als Pendant dazu Embleme der Industrie, wie Zahnräder in Gunskirchen, das Mühlrad für die Papierfabriken in Laakirchen/Steyrermühl, oder Retorte und Baum für die chemischen und holzverarbeitenden Werke in Lenzing. — Ein Weberschiffchen steht für die Leinenweherei in Helfenberg, während Glasmacherpfeifen und Nagelschmiedzeichen von Liebenau bzw. Losenstein auf alte, in diesen Orten bereits ausgestorbene Gewerbe hinweisen. An vergangene Zeiten erinnern auch Ruder und Haken von Stadl-Paura, die auf die einst bedeutende Traunschiffahrt deuten; Rad und Hufeisen im Wappen von Rainbach i. M. künden von der ersten Schienenbahn des europäischen Kontinents von Linz nach Budweis. Die Balken im Wappen von Reichraming lassen an die heute nicht mehr bestehende Holztrift denken, zwei Bäume betonen die ausgedehnte Forstwirtschaft im Reichraminger Hintergebirge. Dem Kohlenbergbau im Wolfsegger und Salzachrevier entsprechen Hammer und Schlegel in den Gemeindewappen von Ampflwang bzw. St. Pantaleon. Symbol der sechziger Jahre unseres Jahrhunderts ist der mit zwei Parabolspiegel versehene Fernseh- und \JKAN-Sendemast am Lichtenberg. Eine heraldische Rose erkor sich Waldzell zum Zeichen des mehrmaligen Sieges im jähr lichen Landeswettbewerb um das „Schönste Dorf Oberösterreichs". Als Hinweis auf einen berühmten Sohn der Heimat steht der sechsstrahlige Stern im Wappen von Hochburg-Ach: Die Gemeinde ehrt damit den hier geborenen Franz Xaver Gruber als Komponisten des weltbekannten Weihnachtsliedes „Stille Nacht - Heilige Nacht". Stark vertreten sind die aus Geschiechtswappen entnommenen Embleme, meist als Zei chen der ehemaligen Grundherrschaftsverhältnisse zu deuten. Wie schon in den oberöster reichischen Marktwappen von Neuhofen a. d. Krems, Waizenkirchen und Garsten sind die Losensteiner durch ihr Wappentier, den Panther, auch im neuen Gemeindewappen des ihren Namen tragenden Ortes vertreten, ebenso die Khevenhüller mit dem Eichelzweig neben dem Marktwappen von Frankenburg in dem von Ampflwang. Von den altbaierischen Geschlechtern des Innviertels sind die Ahamer mit dem Leoparden im Gemeindewappen von Geinberg verewigt, die Rosen der Mautner von Katzenberg finden

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