1673 Inventar: zwei blecherne Engel zur Himmelfahrt Christi. 1689: Kapuziner erhalten 1 Maß schönes Mehl, welches zu Oblatten verbacken wird; diese werden vom Gewölbe herunter geworfen. Dieser alte Brauch wurde früher in die Lichtamtsrechnungen nicht eingetragen, wie der Schreiber der Rechnung von 1689 vermerkt. 1690, 1715, 1717, 1719, 1720, 1725, 1726, 1738, 1750: 1 Maßl Mehl oder Oblatten genannt. 1700: Der Maler Helmhack^' erhält für die Restaurierung der Urstend Christi 2 fl 2 ß 25 kr. 1737: Reparatur „der zusammengefallenen Haspel, allwo man unsern Herrn in Himmel zieht". 1750, 1752: Oblatten für Himmelfahrtstag. Einen ähnlichen Brauch lernen wir durch den Bericht des Gesandten Justus Eber hard Passer aus dem Ende des 17. Jahrhunderts in Wien kennen: Den 27. Aprilis. (1681) Das festum ascensionis Christi ist folgender gestalt gehalten worden. 1) haben die Pfaffen in St. Stephans Kirchen beym hohen Altar gesungen, hernaeh waren 2 Fahnen vom großen Altar her getragen, darauf St. Stephanus gemahlt mit der Ober schrift: S. Stephane! ora pro nobis; nach dißen 2 fahnen folgten musici vndt Chor Pfaffen, gingen biß zur Vntersten Thür wo der Taufstein steht, mitten in der Kirchen stund ein Tisch, darauf opferten die Lenthe grüne Gräntz, wie nun ausgeläutet war, wurden 6 kleine Engel an Sailen, die von oben herunter hungen, vnd aufgezogen vnd niedergelassen werden kunten, ein jeder Engel hilte ein brennend Licht in der Hand, Vnten beym Tisch stunde Christi Figur in Lebensgröß vom Holtz vnd aufm Tisch 2 brennende Lichter. Die Engel wurden bißweilen hinauf, bißweilen herunter gelassen, auf eben die Arth, wie sonsten im Pollizenellenspiel die Kinderlein hüpffen; nach disem wurde die ged. höltzerne figura Christi an ein Sail gebunden Vnd nach vnd nach hinauf Zum Boden zu gezogen, nebenher wurden die Engel mit den brennenden Lichtern auch hinauf gezogen, vorher aber ein Engel mit einem brennenden Licht, wie sie nun fast in der mitten war, vnd in der Lufft schwebeten, fungen die buben vnd Kinder an zu schreyen vnd in die Hände zu Platzschen, ärger alß die Juden buben, vnd dises geschah Zu verschiedenmahlen, Im wehrenden disem hiaufziehen war georgelt, vnd oben Vffm Boden geposaunet. Wie nun die höltzerne Figur oben am Boden war, Vnd eben am Loch solte hinein genommen werden quasi in Himmel, schrien die Jungen in der Kirchen gar Zu ärgerlich vnd plätzschten in die Hände, sobald die figura dem Loch hineingekommen, blieben die Engelein heraus mit ihren Lichtern hangen, vnd waren Bilder vnd ostien herunter Vnter die Kinder geworffen, sobald nun die Kinder drauf zugeloffen, vnd Vffgeleßen, schütteten sie oben herunter etliche Züber voll Wasser. Dieses gab ein gelächter in der Kirchen, quod horrendum, vnd dißes geschah bei 4 biß 5. Mahlen mit dem Wasser heruntergißen, vnd Bilder werffen; hisce absurdis finitis, ward eine weiße Taub außem loch gelassen, welche in der Kirche herumbfloh vnd deren die buben nachjagten, Vff die Stühle, Altäre vnd wo sie hinkamen stiegen, die Taube so lange jagten, bis sie sie bekommen, wer sie bekompt, der hat 1 rthlr. davon, die federn werden alle ausgeropfft von den Leuthen vnd zu gewissen Sachen gebraucht. Himit war " Holter, 8. Jb. S. 127 und Trathnigg, 8. Jb. S. 172. Zu Baur, Berichte des Hessen - Darmstädtischen Gesandten Justus Eberh. Passer. 1680-1683. Archiv für österr. Geschichte. 37. Bd. Wien 1817 S. 340. ,. in Wien von
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